Nach dem historischen 6:1-Sieg gegen Lettland bei der IIHF Eishockey-WM 2025 zeigt sich das österreichische Nationalteam emotional und selbstbewusst. Head Coach Roger Bader und Kapitän Thomas Raffl im Interview nach dem historischen Viertelfinaleinzug.
Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher – und für das Herz. Mit einem überragenden 6:1 gegen Lettland hat Österreichs Herreneishockey-Nationalteam bei der Weltmeisterschaft 2025 nicht nur seine bislang beste Turnierleistung abgerufen, sondern auch erstmals seit 31 Jahren den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Für Head Coach Roger Bader und Kapitän Thomas Raffl ist dieser Erfolg mehr als ein Resultat – es ist die Krönung jahrelanger Aufbauarbeit und Ausdruck eines neu entdeckten Selbstverständnisses im österreichischen Eishockey.
„Natürlich kommt ein Lächeln über mein Gesicht“, sagt Roger Bader, der nach Spielende sichtlich bewegt war. „Während dem Spiel bin ich so im Flow, dass die Emotionen erst später rauskommen. Wenn wir im Hotel sind, werden sie ganz bestimmt hochkommen.“ Mit sichtbarem Stolz spricht der Schweizer über seine Mannschaft, die im Laufe des Turniers eine beeindruckende Entwicklung hingelegt hat. „Wir haben sieben gute oder sehr gute Spiele gespielt. Heute ist alles zusammengelaufen: gutes Powerplay, gutes Penalty Killing, gut verteidigt, sehr guter Torhüter, viele kämpferische Extras, Tore geschossen. Es war ein richtig schönes Spiel.“
Bader betont, dass dieser Sieg kein Zufall war, sondern das Ergebnis einer konstanten Leistungssteigerung. „Die Mannschaft hat sich das verdient. Das ist eine irrsinnig gute Mannschaft. Ich liebe dieses Team, diese Spieler – und was sie heute getan haben, werde ich sicher mein Leben nicht vergessen.“
Auch Kapitän Thomas Raffl fand bewegende Worte nach dem Schlusspfiff: „Unfassbar. Das Viertelfinale ist jetzt Realität.“ Für Raffl ist der Erfolg nicht nur sportlich bedeutsam, sondern auch ein emotionaler Meilenstein. „Ich glaube, wir haben von Anfang an gewusst, dass wir gegen einen sehr starken Gegner spielen. Wir haben einfach den Mut nie verloren.“
Der Schlüssel zum Erfolg? Ein unerschütterlicher Glaube in die eigene Stärke, wie der Kapitän erklärt: „Wir haben so einen starken Glauben in der Mannschaft gehabt, dass wir dieses Spiel gewinnen können. Von Anfang bis Ende haben wir unser Spiel konstant durchgezogen und verdient gewonnen.“
Raffl sieht in der mentalen Entwicklung seines Teams einen entscheidenden Faktor: „Vielleicht haben wir in der Vergangenheit diese Topnationen zu viel respektiert. Wir wollen alle Eishockey spielen, wir wollen unseren Spaß haben – und wenn wir unser Spiel spielen, können wir mit jedem mitspielen.“
Der Blick geht jetzt nach vorne: „Jetzt geht es ins Viertelfinale und wir wollen natürlich den Sieg haben“, sagt Raffl mit einem breiten Grinsen. Ob in Stockholm gegen Gastgeber Schweden oder in Herning gegen einen Gruppensieger aus Gruppe B – eines ist jetzt schon sicher: Dieses österreichische Team hat nicht nur Geschichte geschrieben, sondern auch bewiesen, dass es auf der großen Bühne angekommen ist.
eishockey.at Pic: F. Gärtner
