Österreich

26 Jahre nach Unfall am Eis: Sascha Benes spricht über sein eingeschränktes Leben und seine Hoffnung

Seit dem Jahr 1997 sitzt der heute 49-jährige Sascha Benes im Rollstuhl. Grund dafür war eine Verletzung, die sich der Wiener bei einem Spiel der KSV gegen den KAC zugezogen hat. Dies ist nun fast 26 Jahre her, nun spricht Benes über den Vorfall, seine Familie und die Hoffnung auf einen Roboterarm.

Es war der 27. Dezember 1997 und in der Kapfenberger Eishalle ermpfing die KSV den KAC. Sascha Benes, bekannt als ein Spieler fürs Grobe, der auch die Drecksarbeit machte, stürmte aufs Tor zu, übersah dabei aber KAC-Crack Christian Sintschnig und es kam zum Zusammenprall, der sein Leben verändern sollte.

Gegenüber dem „Standard“ spricht Benes über die Situation: „Ich habe alles mitbekommen. Wusste in der Sekunde, als es passiert ist, was ich habe.“ Genau aus diesem Grund gab er den Ersthelfern auch die Anweisung ihn nicht zu bewegen, bis der Notarzt vor Ort war. Das dauerte allerdings relativ lange. Dennoch ist sich Benes sicher, dass er auf Grund dessen „noch ein bisschen Restbewegung erhalten konnte“. 

Christian Sintschnig war natürlich auch sehr betroffen und besuchte Benes sogar noch auf der Intensivstation, dieser hegte jedoch überhaupt keinen Groll und weiß, dass es ein unglücklicher Unfall war. Nachdem Benes die Intensivstation verlassen konnte, folgte eine monatelange, aufopfernde Reha. Dadurch kann er heute selbstständig atmen und die Arme so benützen, dass er seinen elektrischen Rollstuhl steuern kann. Selbstständiges Essen und Trinken geht jedoch nicht. 

Benes aber lebt sein Leben weiter. Trotz aller Einschränkungen ist er verheiratet und hat einen mittlerweile 20-jährigen Sohn. Seine Frau Esther kümmert sich rund um die Uhr um ihn und sein Sohn Chenoa ist mittlerweile sogar dreifacher BMX-Staatsmeister. Für Benes bedeutet die Familie alles und er weiß auch, wie schwer die Situation für seine Frau ist: „Dass sie das aushält. Es geht praktisch gar nicht, dass man mal aufeinander angefressen ist, weil ja alles weiter funktionieren muss. Ich habe ein Riesenglück mit ihr. Wenn ich sie nicht hätte, wäre ich sicher in einer speziellen Einrichtung.“

Ob es für ihn noch Grund zur Hoffnung auf Besserung der Situation gibt? „Ich bin jetzt zufrieden, was ich kann. Ich bin ein Realist und weiß, was möglich ist.“ Nach dem Unfall hatte er natürlich Hoffnung wieder gehen zu können, nun weiß er aber, dass das nicht mehr klappen wird. Ein spezielle Roboterarm, wäre aber eine große Erleichterung im Alltag. Diesen könnte er über einen Joystick am Rollstuhl steuern und damit wäre auch selbstständiges Essen und Trinken möglich. Der große Haken daran ist aber der Preis von rund 70.000€.

Die Familie Benes entflieht dem österreichischen Winter zu deren Zweitwohnsitz in Alicante. Dies hat auch einen einfachen Grund, denn bei Schnee und Eis wird es mit dem Rollstuhl promlematisch und Benes will verständlicherweise nicht den ganzen Winter über in der Wohnung eingesperrt sein. 

Eishockey interessiert ihn nach wie vor, aber erst vor kurzem, also gut 25 Jahre nach dem Unfall, besuchte er die Eishalle in Kapfenberg. Er wollte mit dem Ganzen abschließen und ins Reine kommen, gibt aber auch an wie schwer das für ihn war: „Ich habe die Nacht davor nicht wirklich geschlafen, weil ich nicht wusste, ob ich fahren oder absagen soll.“ Nun aber ist er froh, dass er es gemacht hat und meinte sogar, dass es ein schönes Gefühl war.

www.hockey-news.info, Pic: Aichfeldfront Zeltweg

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