Wenn zwei Meister aufeinander treffen, sind heiße Duelle vorprogrammiert. Im Halbfinale der Alps Hockey League kommt es zum ultimativen Duell zwischen dem amtierenden Champion Rittner Buam SkyAlps und dem Titelträger von 2022, HDD SIJ Acroni Jesenice. Während die Südtiroler nach einem packenden Game-7-Sieg gegen Meran in die Vorschlussrunde einziehen, konnte Jesenice den italienischen Meister Cortina mit einer beeindruckenden 4:1-Serie aus dem Playoff werfen. Die Ausgangslage könnte nicht spannender sein.
Jesenice mit einer extra
Portion Motivation
Die Slowenen mussten in der letzten
Saison eine bittere Pille schlucken – das Playoff wurde verpasst
und der Titeltraum war frühzeitig ausgeträumt. Doch genau diese
Enttäuschung hat das Team angespornt, in dieser Saison ein anderes
Gesicht zu zeigen. Das Viertelfinale gegen Cortina war der beste
Beweis dafür. „Unser Scheitern in der letzten Saison hat uns in
diesem Jahr noch mehr Motivation und Erfolgshunger gegeben. Cortina
ist der italienische Meister und eine Mannschaft, die Respekt
verdient, aber wir waren in der Viertelfinalserie einfach die
bessere Mannschaft. Dieser Sieg hat uns eine zusätzliche Portion
Selbstvertrauen für das Halbfinale gegeben, wo wir unsere
Leistungen aus dem Viertelfinale weiter verbessern wollen“, erklärt
Jesenice-Präsident Anze Pogacar.
Mit einer Mischung aus Talent, Härte und taktischer Disziplin hat sich Jesenice in der bisherigen Saison als ernsthafter Titelkandidat präsentiert. Besonders hervorzuheben ist die defensive Stabilität, die es dem Team ermöglichte, den favorisierten italienischen Meister zu entzaubern. Nun wartet jedoch mit den Rittner Buam die nächste schwierige Aufgabe.
Ritten – Playoff-Routine
als Trumpf?
Die Rittner Buam mussten im Viertelfinale
gegen Meran alles geben. Erst in einem nervenaufreibenden Spiel 7
konnten sie die aufopferungsvoll kämpfenden Adler besiegen.
Besonders auffällig war die Schwäche im Powerplay, das über die
Saison hinweg eigentlich eine der stärksten Waffen des Teams war.
„Es war offensichtlich, dass die Spieler in der Serie gegen Meran
sehr viel Entschlossenheit und Geduld gezeigt haben. Wir haben die
ganze Saison über von einem starken Powerplay profitiert, aber in
der Serie gegen Meran haben wir uns in diesem Bereich sehr schwer
getan“, analysiert Sportdirektor Alexander Eisath. „Wir glauben,
dass uns diese Art von Challenge in den Playoffs stärker machen und
uns weiterbringen. Da Jesenice ein starker Gegner ist, erwarten
wir, dass wir auch in dieser Serie vor Herausforderungen stehen
werden.“
Die Erfahrung aus der vergangenen Meistersaison könnte sich für Ritten nun als entscheidender Vorteil erweisen. „Ich glaube, dass viele unserer Stärken aus dem letzten Jahr auch in diesem Jahr vorhanden sind – im Continental Cup, in den letzten Spielen der regulären Saison und in der Meisterrunde haben unsere erfahrenen Spieler den Unterschied ausgemacht. In Ritten ist es Tradition, dass wir in den entscheidenden Spielen immer einen Weg finden, unser Niveau zu steigern“, betont Eisath.
Ein Duell auf
Augenhöhe
Was diese Serie besonders spannend macht ist
nicht nur die sportliche Qualität beider Teams, sondern auch die
intensive Rivalität, die sich in den letzten Jahren entwickelt
hat.“Die Spiele gegen Ritten sind immer eng, voller Emotionen und
tollem Eishockey. Es ist ein Derby und eine Rivalität, die sich in
den letzten Jahren entwickelt hat. Ritten ist der amtierende
AHL-Meister, und unsere größte Herausforderung besteht darin,
hervorragendes Eishockey zu spielen und das Finale zu erreichen,
indem wir den Titelverteidiger bezwingen“, so Pogacar.
Jesenice geht mit mehr Tagen Pause und einer souveränen Viertelfinalserie im Rücken in das Duell. Ritten hingegen musste über die volle Distanz gehen, hat aber die wertvolle Playoff-Erfahrung auf seiner Seite. Wer setzt sich in diesem Duell der Champions durch? Eines ist sicher: Diese Serie wird Eishockey auf allerhöchstem AHL-Niveau bieten!
Text: Dominik Wurzer, Bild: Max Pattis
