Die Steinbach Black Wings erkämpfen sich in einem intensiven Anfangsdrittel erneut durch Emilio Romig die erste Führung. Mit einem Doppelpack von Graham Knott ging es im zweiten Drittel weiter, die Slowaken erspielten sich aber noch die Overtime. Im Penalty-Shootout mussten sich die Oberösterreicher schließlich geschlagen geben.
Nach den beiden jüngsten Siegen bestritten die Steinbach Black Wings Linz am Dienstagabend ihr fünftes von insgesamt sechs Testspielen. Mit großem Selbstbewusstsein starteten die Linzer in ihr letztes Heimspiel vor Beginn der Meisterschaft. Head Coach Philipp Lukas setzte erneut auf Rotation, weshalb Logan Roe, Greg Moro und Sean Collins diesmal nur von den Rängen aus zusahen. Verletzungsbedingt fehlte außerdem Luka Maver sowie Neuzugang Travis Barron, der aufgrund von Anmeldeformalitäten noch nicht spielen konnte.
Die ersten gefährlichen Akzente setzten die Gäste aus der Slowakei nach nicht einmal zwei Minuten. Jayce Hawryluk kam von der linken Seite gefährlich zum Abschluss, zielte ins lange Eck, doch Linz-Goalie Thomas Höneckl war von Beginn an hellwach. Wenige Minuten später hatten die Hausherren die Doppelchance. Erst tauchte Shawn St-Amant gefährlich vor dem Tor auf, rutschte beim Abschluss jedoch aus und verzog. Kurz darauf probierte es Brian Lebler aus spitzem Winkel auf der rechten Seite, doch auch diesen Schuss parierte Roman Petrik im Kasten der Gäste sicher. In der 6. Minute war es dann soweit: Emilio Romig brachte die Black Wings in Führung. Nach einem unübersichtlichen Getümmel vor dem Tor nahm Ryan McKinnon den Puck auf, legte zu Graham Knott, der wiederum den Torschützen mustergültig bediente. Romig bugsierte die Scheibe schließlich ins kurze linke Eck zur 1:0 für die Linzer. Der slowakische Meister ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und drängte auf den Ausgleich. Lukas Lunter versuchte es mit einem Distanzschuss von der rechten Seite, doch Höneckl war erneut zur Stelle. In der 11. Minute gelang den Gästen dann aber der Ausgleich: Nach einem präzisen Zuspiel von hinter dem Tor fackelte Andrej Kudrna nicht lange und versenkte die Scheibe über die Schulter des Linzer Schlussmanns zum 1:1. Kurz darauf versuchte Rafael Aigner, seine Mannschaft wieder in Führung zu bringen, scheiterte jedoch an Petrik. In der 15. Minute sorgte dann der 17-jährige Jonathan Oschgan für Aufsehen: Nach einem feinen Zuspiel kam er in aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch auch hier blieb der Gästegoalie Sieger. Eine Minute vor der Pause schwächten sich die Slowaken schließlich selbst, als Josh Wesley auf die Strafbank musste. Mit dem Stand von 1:1 verabschiedeten sich beide Teams in die erste Drittelpause.
Graham Knott beflügelt Linzer
Weiter ging es für die Linzer in Überzahl. Kaum 10 Sekunden waren im Mitteldrittel gespielt, als sich Brian Lebler die Scheibe schnappte. Ohne zu zögern legte er auf Graham Knott ab, der die kurze Unsicherheit von Roman Petrik eiskalt ausnutzte und den Puck zum 2:1 zwischen die Pfosten beförderte. Nur 39 Sekunden später tauchte Knott nach einem Breakaway erneut allein vor dem Kasten der Slowaken auf, fand zum zweiten Mal die passende Lücke und erhöhte direkt auf 3:1 für die Oberösterreicher (20. Minute). Drei Minuten später schwächten sich die Hausherren selbst, als Shawn St-Amant für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Die Gäste spürten ihre Chance und setzten alles daran, den Rückstand zu verkürzen. Im darauffolgenden Powerplay gelang es ihnen tatsächlich: Matej Macek traf präzise ins lange Eck (24. Minute). Nur zwei Minuten danach wurde es wieder turbulent. Dieses Mal vor dem Tor von Roman Petrik. Nach einem Getümmel im Slot ging der Schlussmann während einer Abwehraktion zu Boden. Die Stahlstädter versuchten es mit Nachstochern, blieben jedoch erfolglos. Zur Halbzeit der Partie fasste sich Patrick Söllinger ein Herz und zog von der blauen Linie ab, doch auch er konnte Petrik nicht überwinden. In den folgenden Minuten verlagerte sich das Spielgeschehen ständig von einer Seite auf die andere, ohne dass eine der beiden Mannschaften gefährliche Aktionen herausspielen konnte. Erst in der 36. Minute nahmen die Linzer wieder Fahrt auf. Wieder war es Rafael Aigner, der aufmerksam blieb. Da Zvolens Goalie die kurze Ecke dichtmachte, spielte er die Scheibe clever weiter auf Ken Ograjensek auf der rechten Seite. Zwei Minuten später ging es mit der Führung für die Linzer in die zweite Pause des Abends.
Slowaken erkämpfen sich Overtime
Der letzte Spielabschnitt begann turbulent, und Roman Petrik hatte mit Schüssen von Brian Lebler und Graham Knott alle Hände voll zu tun – behielt jedoch jedes Mal die Oberhand. Vier Minuten später gelang es den Gästen, mit den Hausherren gleichzuziehen. Matej Macek stellte in der 46. Minute auf 3:3. Drei Minuten danach probierte es Emilio Romig ein zweites Mal an diesem Abend. Mit seinem Schuss ins lange Eck konnte er Petrik jedoch nicht überwinden, der seinen Kasten erneut sauber hielt. In der 52. Minute kam Andreas Kristler an die Scheibe und zog aus der Distanz ab. Auch dieser Versuch fand nicht den Weg ins Tor, da der Goalie der Gäste stark parierte. In dieser Phase, die klar von den Linzern dominiert wurde, schwächten sich die Slowaken zudem selbst. Andrej Golian musste für zwei Minuten auf die Strafbank. Doch trotz des Powerplays und guter Chancen konnten die Stahlstädter die Führung nicht zurückerobern. Zvolen spürte den Druck und drehte in der 56. Minute nochmals auf. Die Defensive der Oberösterreicher ließ jedoch nichts anbrennen und stellte den Slowaken konsequent alle Wege zu.
Kurz darauf wendete sich das Blatt wieder und Aljaz Predan versuchte es mit einem Torschuss. Petrik witterte die Gefahr und schloss die Lücke rechtzeitig. Ohne weitere gefährliche Abschlüsse verstrichen die restlichen Minuten, und es ging in die Drei-gegen-Drei-Overtime.
Nach wenigen Sekunden war es erneut Graham Knott, der die Partie frühzeitig hätte entscheiden können. Statt selbst abzuschließen, entschied er sich jedoch dazu, den Puck weiterzuspielen, doch ein Abnehmer für den Pass fehlte. Zwei Minuten später waren es wieder die Oberösterreicher, die gefährlich vor dem Tor auftauchten. Henrik Neubauer versuchte es von der linken Seite, doch die Scheibe segelte knapp am Kasten vorbei. Auch Ryan McKinnon war nah dran, den Puck einzunetzen, doch dieser blieb im Handschuh des slowakischen Schlussmannes hängen. Da auch in der Overtime keine Entscheidung fiel, musste das Penalty-Shootout über den Ausgang bestimmen. Nach ligainternen Regeln hätten die Linzer durch den Treffer von Shawn St-Amant gewonnen. Da aber nach internationalen Regeln der IIHF gespielt wurde, gab es jeweils zehn Torschützen und somit sorgte Jayce Hawryluk schließlich für den Sieg der Slowaken.
Am kommenden Freitag geht es für die Linzer zum letzten diesjährigen Testspiel nach Augsburg, wo sie auf die Augsburger Panthers treffen werden. Der Auftakt zur Meisterschaft findet am 12. September in der Linz AG Eisarena statt. Die Oberösterreicher treffen vor heimischem Publikum auf die Pioneers aus Vorarlberg.Tickets sind online unter tickets.blackwings.at sowie an der Abendkassa erhältlich.
Steinbach Black Wings Linz – HKM Zvolen 3:4 n.P. (1:1, 2:1, 0:1, 0:0, 0:1)
Tore: 1:0 Emilio Romig (6. Min), 1:1 Andrej Kudrna (11. Min), 2:1 Graham Knott (20. Min), 3:1 Graham Knott (20. Min), 3:2 Matej Macek (24. Min), 3:3 Matej Macek (46. Min), 3:4 Jayce Hawryluk (entscheidender Penalty)
Zuschauer: 1.926
blackwings.at , Bild: Black Wings Linz/Eisenbauer
