David Kickert zählt seit vielen Jahren zu den fixen Größen im österreichischen Eishockey Nationalteam. Auch beim Deutschland Cup stand der Salzburg-Netminder zwischen den Pfosten. Bezüglich der Causa Tolvanen-Einbürgerung hat der Korneuburger eine eigene Meinung.
Mit 30 Jahren kann David Kickert auf viele Jahre in der EBEL bzw. ICEHL zurückblicken. Der Niederösterreicher feierte 2013/14 für die Vienna Capitals sein Ligadebüt, bis heute stand er in 238 Partien zwischen den Pfosten und streifte bislang das Trikot der Wiener, des VSV, der Black Wings Linz und seit 2022 das Dress des EC Red Bull Salzburg über. 2020/21 folgte sogar ein kurzes Gastspiel bei den Augsburger Panther.
Im Nationalteam hat sich der Linksfänger zu einer verlässlichen Option entwickelt. Vor allem seine Performance bei der letzten Weltmeisterschaft in Prag blieb vielen Hockey-Begeisterten bestens in Erinnerung. Vollkommen überraschend kam der Plan von Präsident Klaus Hartmann – Kickerts RBS-Teamkollege Atte Tolvanen soll eingebürgert und somit eine Option für das Nationalteam werden. „Ich fand es schlimm, dass wir es aus den Medien erfahren haben. Mit mir und den anderen Goalies wurde gar nicht darüber gesprochen. Ich habe nichts dagegen, ich habe auch nichts gegen Konkurrenzkampf und finde es gut, wenn wir auch im Tor breit aufgestellt sind. Aber man hätte es anders kommunizieren können“, so Kickert im LAOLA1-Interview.
Kickert sieht eine Einbürgerung von Tolvanen auch nicht als die „einzige Lösung“, vielmehr muss dafür gesorgt werden, dass einheimische Torhüter bei den Clubs zum Zuge kommen: „Wenn du dir die Ligen in Deutschland oder der Schweiz ansiehst, dort spielen überall einheimische Goalies, nur bei uns ist das nicht so. Und dann wundert man sich, dass niemand nachkommt oder viel spielt. Da müssten die Teams und die Liga besser mit dem Verband zusammenarbeiten“.
Einen kleinen Seitenhieb in Richtung der ICEHL lässt sich Kickert dann nicht nehmen, denn auf das Schweden Engagement von Linz-Youngster Benedikt Oschgan angesprochen und ob junge Talente zu so einem Schritt fast gezwungen werden, antwortet der Goalie: „ja schon, weil viele Perspektiven hat man in der österreichischen Liga nicht. Was man nicht außer Acht lassen darf: Die Trainer kommen her und müssen mit ihrer Mannschaft sofort abliefern. Es wird alles sehr kurzfristig gedacht. Mir fehlt die langfristige Arbeit im österreichischen Eishockey“.
hockey-news.info , Bild: GEPA pictures/ Matic Klansek