In Helsinki tauschten sich die neuen Trainer der Dornbirn Bulldogs mit Manager Alexander Kutzer aus. Head Coach Jussi Tupamäki gab dabei erste Einblicke in seine neue Herausforderung in der Erste Bank Eishockey Liga.
Woher kommen Sie und was
führt Sie nach Dornbirn?
Die letzten Jahre war ich Head
Coach der Nationalmannschaft von Estland und zuletzt haben wir bei
der Weltmeisterschaft Division 1b den vierten Platz belegt, was für
uns gut war. Jetzt freue ich mich auf meine Arbeit in Dornbirn. Den
Klub und die Leute in Vorarlberg kenne ich bereits von meinem
Engagement beim EC Bregenzerwald. Die Atmosphäre in Dornbirn ist
super, ich mag die Fans und Österreich ist ein schönes Land.
Wie wird sich das Eishockey
in Dornbirn ändern?
Ich habe mich wenig damit
beschäftigt, wie Dornbirn in der letzten Saison gespielt hat, und
kann deshalb nicht sagen, was sich genau ändern wird. Das
Wichtigste ist, dass wir eine Mannschaft formen, die hart arbeitet.
Jeder im Stadion muss sehen, dass diese Spieler für die Dornbirn
Bulldogs spielen wollen und vollen Einsatz zeigen.
Dornbirn setzt auf eine
einheitliche Arbeitsweise in der Ausbildung. Wie sehen Sie die
Situation?
Die erste Mannschaft ist das Spiegelbild der
gesamten Organisation. Als Head Coach möchte ich auch in die
Ausbildung im Nachwuchs involviert sein. Ein klarer Weg von den
Juniors hinauf zu den Profis ist für uns als Mannschaft und für die
Spieler in ihrer Entwicklung sehr wichtig.
Wie schaut die nächste Zeit
für Sie und ihr Team aus?
Mit den Spielern, die auch im
Sommer hier leben, werden wir ab sofort gemeinsam mit dem
Kooperationsteam EC Bregenzerwald trainieren. Ich werde da eng mit
deren Coach Markus Juurikkala zusammenarbeiten. Meine Assistenten
Markku Kyllönen und Otto Myllynen werden später im Lauf des Sommers
dazu stossen und individuell mit den Spielern und Goalies arbeiten.
Und natürlich müssen wir im Hintergrund die richtigen Spieler
finden, die von ihren Skills und vom Charakter her in unsere
Mannschaft passen.
Sie kennen das System mit
dem Kooperationsklub aus Ihrer Vergangenheit. Wo liegen die größten
Herausforderungen?
Wenn du Spieler hast, die für zwei
Mannschaften spielen, ist das sehr gut, jedoch auch herausfordernd.
Speziell wenn während der Saison Verletzungen auftreten, ist die
Situation nicht einfach. Du musst genau auf die Belastbarkeit der
Spieler achten, damit sie sich als Spieler weiterentwickeln und
gleichzeitig dem Team helfen können. Diese Balance zu finden, ist
eine wichtige Aufgabe finde ich, ist aber zugleich eine optimale
Situation für die Spieler. Die Möglichkeit zu bekommen, in der Alps
Hockey League und in der Erste Bank Eishockey Liga spielen zu
können, ist für die Entwicklung ideal.
Die Mannschaft in Dornbirn
wird sich ändern. Bevorzugen Sie, auf einem Stamm aufbauen zu
können oder lieber auf einem leeren Blatt den neuen Kader zu
planen?
Eine gewisse Routine im Team ist ein Vorteil,
da bereits eine Vertrauensbasis besteht. Genauso wichtig ist es
aber auch, mit neuen Spielern neuen Schwung in die Mannschaft zu
holen.
Werden wir vermehrt
finnische Import-Spieler in Dornbirn sehen?
Ich komme
aus Finnland, war aber immer schon offen, mich in allen Richtungen
umzusehen. Ich würde nicht sagen, dass wir uns nur in Finnland
orientieren oder beispielsweise Nordamerika nicht berücksichtigen.
Jedes Land hat gute Spieler, die uns helfen können. Wir werden
einen Mix brauchen. Es kommt darauf an, wie du spielst, und dass du
den Sport liebst. Woher du kommst, spielt keine Rolle.
Was sind für Sie die
wichtigsten drei Eigenschaften, die ein guter Coach mitbringen
muss?
Das Wichtigste ist, dass du deine Menschlichkeit
nicht verlierst. Trainer ist mein Beruf, den ich mit aller
Leidenschaft ausübe. Das ändert jedoch nichts daran, dass ich ein
Mensch wie jeder andere hier bin. Weiters ist es wichtig,
seinen Weg zu kennen. Man muss wissen, wohin man gehen will. Als
Trainer brauchst du einen Plan für jeden deiner Spieler und für die
Mannschaft. Wenn du das mit deinen Spielern teilst, wird das
Zusammenspiel funktionieren. Und die dritte Eigenschaft ist sicher
die Arbeitsweise. Wenn du einen Trainer engagierst, holst du nicht
einfach jemanden, der sagt wie gespielt wird. Ein Trainer bringt
immer seine ganz eigene Arbeitsweise mit. Diese muss passen.
Ihre Vertragsdauer wurde
nicht kommuniziert. Denken Sie jedoch an ein längerfristiges
Engagement in Dornbirn?
Mein Ziel ist es, der
Organisation im Wachstum zu helfen und Dornbirn in die
eingeschlagene Richtung zu begleiten. Große Dinge passieren nicht
in kurzer Zeit, das ist klar. In der Trainerwelt darfst du dir
jedoch nie sicher sein, denn vieles hängt davon ab, wie die Dinge
laufen. Ich freue mich sehr, hier zu sein und werde die nächsten
zwei, drei Monate neben dem Training auch dazu nutzen, mein Deutsch
zu verbessern. Ich möchte die Spieler, die Mentalität und die
Kultur hier besser verstehen können.
Quelle: cdmediateam









