Knapp ein Monat ist seit dem Saisonende der Innsbrucker Haie vergangen. Viel Zeit um die Enttäuschung der vergangenen Monate aufzuarbeiten, eine sachliche Analyse durchzuführen und die Weichen für die kommende Saison zu legen. Rob Pallin gibt im Interview Einblick in seine Gefühlswelt, seine Gedanken und die Hoffnungen für die Saison 2019/2020.
Rob Pallin über die
Enttäuschung der vergangenen Wochen und Monate…
Es war eine harte Saison. Nicht nur für mich, sondern auch für den
gesamten Verein und eine ganze Stadt. Wir haben uns vor dieser
Saison sehr viel vorgenommen, wollten noch einen weiteren Schritt
nach vorne machen. Vielleicht waren die Ziele zu hoch gesteckt,
vielleicht hätten wir das auch schlauer nach außen kommunizieren
müssen. Dennoch ist es nur logisch und legitim, wenn man nach zwei
positiven Spielzeiten die nächste Stufe auf der Leiter erklimmen
will.
Als eine Playoff-Qualifikation nicht mehr möglich war ging es mir
nicht gut. Ich bin ein sehr selbstkritischer Mensch, weiß, dass ich
in diesem Jahr natürlich auch Fehler gemacht habe. Das will und
muss ich im Sinne des Vereins in den kommenden Monaten einfach
besser machen.
Über die Gründe der
durchwachsenen Saison…
Es hat von Anfang an nicht richtig gepasst. Es gab im Betreuerstab
früh Wechsel (Anm. Co-Trainer), die Torhüterwechsel, interne
Auffassungsunterschiede, Verletzungen und fehlende Performance
mancher Leistungsträger. Das Scheitern war und ist am Ende die
Summe aus allem. Wir, auch ich, haben Fehler gemacht und das ist
sehr schade.
Wir hätten nach dem schwachen Saisonstart (4 Niederlagen in Folge)
auch viel ruhiger reagieren, hätten viel mehr an einem Strang
ziehen müssen. In so einer frühen Phase der Saison ist es nicht an
der Zeit Schuldige zu suchen, vielmehr geht es um eine konstruktive
Kurskorrektur. Dafür ist die Saison zu diesem Zeitpunkt zu
jung.
In der Folge haben wir uns dann zwar ein bisschen stabilisiert,
doch wir schafften es kaum über 60 Minuten unsere Leistung zu
bringen. Konstanz war in dieser Saison ohnehin nicht unsere Stärke,
wir waren eher konstant unkonstant.
Über die Motivation für die
neue Saison…
Die Vorfreude kommt von Tag zu Tag mehr. Ich hatte in den
vergangenen Wochen viele Gespräche, habe auch mit Obmann Günther
Hanschitz diesbezüglich ein gutes Einvernehmen. Wir haben die oben
genannten Punkte alle aufgearbeitet und sind nun guter Dinge für
die kommenden Monate. Jetzt wollen wir eine schlagkräftige
Mannschaft auf die Beine stellen, die an die Erfolge meiner ersten
zwei Jahre anknüpfen kann. Natürlich ist es jetzt noch zu früh über
Ziele zu sprechen. Wir werden aber nicht mehr den selben Fehler
machen und die Messlatte zu hoch legen.
Über die Herausforderungen
bei der Kaderzusammenstellung…
Unser Budget ist zu diesem Zeitpunkt nicht gerade üppig, vielleicht
tut sich hier in den nächsten Wochen aber noch etwas Positives. Das
würde es natürlich ein bisschen erleichtern.
Ich bin dennoch guter Dinge, dass wir ein interessantes Team auf
die Beine stellen, wir haben bereits einige Unterschriften tätigen
können. Die weiteren Vollzugsmeldungen gibt es dann in den nächsten
Wochen. Ich glaube auch, dass der Mix im neuen Jahr sehr spannend
sein wird, die Mannschaft wird eine neue Philosophie vertreten.
Kampfkräftig, leidenschaftlich, schnell und talentiert – diese
Attribute werden bzw. sollten die neuen Spieler mitbringen. Manche
Eigenschaften blieben hier in dieser Saison ein bisschen auf der
Strecke.
Mein Ziel ist es, das Grundgerüst des Teams bald auf den Beinen zu
haben, 1-2 Position werden wir aber noch abwarten. Wir haben hier
nicht unbedingt eine Eile. Auch einen Mitch Wahl haben wir einst
erst Ende Juni unterschrieben. Es müssen die richtigen Spieler nach
Innsbruck, da braucht es manchmal eben Zeit.
Über das neue Punktesystem
in der EBEL…
Es ist spannend und kommt den heimischen Spielern zugute. Für ein
kleines Team wie uns ist das aber natürlich eine große Aufgabe. Wir
sind nicht mit dieser Tiefe wie die Topteams ausgestattet, das
zwingt uns natürlich zum Handeln. Da sind wir aber dran. Es wartet
viel Arbeit in den kommenden Wochen, aber der Optimismus ist
ungebrochen.
www.hcinnsbruck.at, Pic: fodo.media/Harald Dostal









