Mit dem Eishockeyclub
iClinic Bratislava CAPITALS wird in der neuen Saison erstmal ein
slowakischer Vertreter an der internationalen Liga teilnehmen.
Klubpräsident Ivo Ďurkovič spricht im Interview über die
Beweggründe und Ziele der Bratislava Capitals.
Herr Ďurkovič, lassen Sie
uns in die Vergangenheit zurückblicken. Wann startete die
Geschichte Ihres Klubs?
Der Klub iClinic Bratislava CAPITALS wurde vor fünf Jahren
gegründet, früher bekannt als HC Bratislava. Der Klub startete in
der dritten Liga, im zweiten Jahr stieg der Verein in die zweite
Liga auf und erreichte zweimal die Playoffs. Vor einem Jahr sind
mein Freund Dušan Pašek jr. und ich selbst mit einem klaren Ziel
eingestiegen – dem Aufstieg in den höchsten slowakischen
Hockey-Wettbewerb. Wir gewannen dann die reguläre Saison der
zweiten Liga und die ersten beiden Spiele der Playoffs, doch dann
wurden wir von der Coronavirus-Pandemie gestoppt.
In der Zwischenzeit haben
Sie sich entschieden, sich bei der ehemaligen Erste Bank
Eishockeyliga zu bewerben. Was waren die Gründe für diesen
Schritt?
Unser ursprüngliches Ziel war es, in die erste Liga nach Bratislava
zurückzukehren, denn Slovan Bratislava war zu diesem Zeitpunkt Teil
der KHL. Die slowakische Hauptstadt war also im höchsten Wettbewerb
nicht vertreten. Slovan Bratislava kehrte jedoch in die erste
slowakische Liga zurück, und wir fanden eine neue Situation vor. Im
Falle eines Aufstiegs in den höchsten Wettbewerb wären wir der
zweite Klub aus Bratislava. Einerseits hätte es für Bratislava
attraktiv sein können, ein Stadtderby zu veranstalten, andererseits
würden wir miteinander konkurrieren: Objektiv betrachtet hätten wir
es gegen einen Klub mit fast 100-jähriger Tradition schwer gehabt,
um die die Gunst der Fans zu konkurrieren.
Wie ist die Idee entstanden
den Schritt in die internationale Eishockey Liga zu
wagen?
Zuerst schien es unrealistisch und eine zu große Herausforderung
für einen so jungen Verein. Wir begannen jedoch, mit mehreren
österreichischen Vereinen zu sprechen, und die Idee, an diesem
transnationalen Wettbewerb teilzunehmen, wurde für uns immer
attraktiver. Schließlich beschlossen wir, es zu versuchen. Wir
nahmen die Herausforderung an und nach dreieinhalb Monaten wurden
wir offiziell angenommen.
Welche Ambitionen haben Sie
im ersten Jahr?
Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen, das ist im Sport aber
schwer umsetzbar. Wir müssen realistisch bleiben, und ich denke,
wir können die Playoffs erreichen. Was als nächstes passiert, steht
in den Sternen. Wir gehen in einen Wettbewerb mit einem
bescheideneren Budget und mit beinahe ausschließlich slowakischen
Spielern. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir eine respektable
Mannschaft stellen werden und dass wir innerhalb von drei Jahren
das Finale erreichen. (lacht)
Was erwarten Sie persönlich
davon?
Hockey ist meine langjährige Leidenschaft, und mein persönliches
Ziel ist es, Bratislava Qualitätshockey zu zeigen. Als ich mir
einige Spiele der Erste Bank Eishockey Liga angesehen habe, war ich
von dem hohen Niveau positiv überrascht. Ich glaube, dass die
Teilnahme von iClinic Bratislava CAPITALS an der transnationalen
Liga für beide Seiten von Vorteil sein wird – Bratislava wird
Qualitätshockey sehen und wir werden den Wettbewerb
auffrischen.
Auf welches Spiel freuen
Sie sich am meisten?
Ich möchte niemanden beleidigen, aber das attraktivste Duell wird
für uns wahrscheinlich gegen die Vienna Capitals sein. Bratislava
und Wien sind die beiden nächstgelegenen Hauptstädte der Welt, und
ich denke, es wird eine gesunde Rivalität zwischen uns geben.
Außerdem war vor einigen Jahren meine Firma iClinic Sponsor dieses
Clubs, so dass ich viele Leute darin persönlich kenne, so dass es
für mich eine besondere Note haben wird.
In welcher Phase sind Sie
mit dem Aufbau ihrer Mannschaft?
Wir sind dabei, die Verhandlungen mit einzelnen Spielern
abzuschließen. Mit einer Ausnahme werden wir ein rein slowakisches
Team haben, das aus einer Kombination von Jugend und Erfahrung
bestehen wird. Aber die größte Freude habe ich mit unserem Trainer,
der nicht nur in der Slowakei einen guten Ruf genießt. Ich verlasse
mich auf ihn, dass er unsere Mannschaft zu den besten Leistungen
und Ergebnissen führen und motivieren kann.
Wie steht es um die
Fanbasis? Werden Sie bei Heimspielen genug Zuschauerunterstützung
haben?
Wir sind ein sehr junger Klub, und unsere Fanbasis fängt gerade
erst an, sich aufzubauen. Wir haben jedoch erste Anzeichen dafür,
dass die Leute neugierig auf den neuen Wettbewerb sind. Die Anzahl
der Zuschauer bei unseren Spielen wird auch von unseren Leistungen
abhängen, die wir selbst in der Hand haben. Wenn wir gute
Ergebnisse erzielen, werden wir eine großartige Stimmung haben.
Womit währen Sie nach einem
Jahr in dieser Liga zufrieden?
Zunächst einmal werde ich zufrieden sein, wenn wir in diesem
Wettbewerb am Eis erfolgreich. Unser zweites Ziel ist der Erfolg
bei unseren Fans in Bratislava, aber auch in der weiteren Umgebung.
Wenn wir gutes Eishockey spielen und zahlreiche Leute zuschauen
kommen, werde ich sehr zufrieden sein. Und um ehrlich zu sein, ist
mein drittes Ziel mein Augenlaserzentrum, das in Österreich unter
dem Namen iDoctor firmiert, einen guten Namen zu machen. Und die
größte Errungenschaft wird sein, wenn die Menschen unser Team in
dieser Liga lieben.
www.erstebankliga.at, Pic: Emoxx1 – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0









