Daniel Welser feiert heute seinen 35. Geburtstag. Der langjährige Stürmer des EC Red Bull Salzburg, dessen Trikotnummer 20 in der Profimannschaft der Red Bulls nie mehr vergeben wird, erlitt zu Beginn dieser Saison einen Schlaganfall und beendete darauf seine aktive Spielerkarriere.
Daniel, wie geht es dir
denn?
Noch ist keine gänzliche Normalität eingetreten. Ich habe zwar die
offizielle Reha-Phase bereits lange abgeschlossen, dennoch merke
ich bei alltäglichen Dingen wie Schreiben schon noch, dass es
Verbesserungspotenzial gibt. Mein aktueller Alltag ist sozusagen
jetzt die verlängerte, inoffizielle Reha-Phase (schmunzelt).
Wie sieht denn aktuell dein
Tag aus?
In der Früh bringe ich die Kinder in den Kindergarten und dann
geht´s in der Regel direkt in den Volksgarten, um dort
Trainertätigkeiten für das EBEL-Team zu übernehmen oder aber in die
Red Bull Akademie, um dort mit den Nachwuchsspielern zu
arbeiten.
Welche Aufgaben übernimmst
du aktuell im Bundesliga-Team?
Im Training habe ich vor allem viel mit den jungen Spielern zu tun.
Ich spreche viel mit ihnen und mache mit ihnen nach dem
Team-Training noch individuelles Skills-Training. Während der
EBEL-Spielebekomme ich von Greg (Poss) bestimmte Aufgaben. Ich soll
dann zumeist ganz genau auf gewisse Dinge auf dem Eis achten. Das
tue ich sozusagen von außen, von der Media Tribüne aus. Dort hat
man den besten Überblick. Die Erkenntnisse melde ich dann an ihn
zurück. Der Bereich auf den ich im speziellen achten soll, ändert
sich dann von Spiel zu Spiel.
Wie kann es denn für dich
langfristig beim EC Red Bull Salzburg weitergehen?
Ich habe bereits mehrere Gespräche mit der Vereinsführung gehabt
und ich werde in der kommenden Saison im Nachwuchs der Red Bulls
tätig sein. Die Tätigkeit ist noch nicht abschließend definiert,
aber wir werden schauen, dass ich mich mit anderen Trainern
zusammen der Verantwortung annehme, den Red Bulls Nachwuchs gut
aufzustellen.
Steht es denn auch im Raum,
neben deiner Nachwuchstrainertätigkeit in der kommenden Saison
ebenso Tätigkeiten im Rahmen des Bundesliga-Trainerstabs zu
übernehmen?
Wir planen schon, dass ich den EBEL-Trainerstab weiterhin
unterstütze. Jedoch müssen wir erstmal über den Sommer schauen, wie
sehr sich die beiden Bereiche Nachwuchs und Bundesliga terminlich
und organisatorisch überschneiden und dann sehen wir, wie das genau
ausschauen kann.
Am Wochenende bist du beim All Star Cup Trainer des
Teams Österreich/EBEL. Dort coachst du dann auch deinen
langjährigen Teamkollegen Matthias Trattnig. Wie geht es dir in
dieser veränderten Autoritätsrolle?
Generell vertrete ich ein recht modernes Idealbild von einem Coach.
Für mich ist ein guter Trainer sehr kollaborativ. Er hat stets ein
Ohr für den Input seiner Spieler und erarbeitet gemeinsam
Lösungswege. Das geschieht ohnehin bereits schon so mit Matthias
Trattnig und dem Red Bulls Trainerstab. Und das wird sich natürlich
auch an diesem Wochenende beim All Star Cup nicht ändern. Ich bin
mir sicher, wir werden viel Spaß miteinander haben.
www.redbulls.com, (Pic: RedBull/Rohrbacher)
