Erstmals in der Geschichte der Erste Bank Eishockey Liga eroberte der Achtplatzierte nach dem Grunddurchgang den Meistertitel. Doch selbst das Playoff-Ticket wurde erst in der Schlussphase der letzten Runde gelöst. In einem sensationellen Playoff-Lauf schaltete der HC Bozen Südtirol Alperia den KAC, die Capitals und Salzburg aus, um sich zum zweiten Mal in der Klubgeschichte zum Champion der Erste Bank Eishockey Liga zu küren.
Rote Laterne während des
Grunddurchgangs
Der HC Bozen Südtirol Alperia legte in dieser Saison ein
unglaubliche Reise hin. Nicht nur einmal hatte der HCB die rote
Laterne inne. In der ersten Phase des Grunddurchgangs standen sie
bis inklusive November mehrmals auf dem zwölften Platz. Kai
Suikkanen übernahm Ende November den Headcoach Posten von Pat
Curcio um im weiteren Saisonverlauf Großartiges zu leisten. Der
finnische Taktiker brachte sein Team bis zum Ende der ersten
Phase des Grunddurchgangs noch auf den neunten Platz, der zwei
entscheidende Bonuspunkte für die Zwischenrunde brachte.
Doch auch die Qualifikationsrunde startete nicht optimal für die Südtiroler, leuchtete doch auch nach dem ersten Zwischenrunden-Wochenende der Zwölfer auf. Am vorletzten Spieltag der Qualifikationsrunde setzten sich die Südtiroler im direkten Duell gegen den zweiten heißen Playoffaspiarten in Fehervar mit 3:1 durch und hielten damit die Chancen auf das Viertelfinale aufrecht. Am finalen Spieltag der Zwischenrunde standen die Zeichen zwischenzeitlch aber bereits auf Saisonende. Einen Punkt benötigten die Füchse im letzten Spiel gegen den HC Orli Znojmo, um das finale Playoff-Ticket zu fixieren. Nach dem ersten Drittel lagen die Südtiroler allerdings mit 0:3 zurück. Das 1:3 von Dominic Monardo in der 28. Minute startete einen unglaublichen Season-End Lauf, der sieben Wochen später mit dem Meistertitel die „Cinderella-Story“ perfekt machen sollte. Die Bozner entschieden das Entscheidungsspiel gegen Znojmo schließlich mit einem 4:3 Overtime-Sieg für sich und starteten als der große Underdog in die Playoffs.

(Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Gefürchteter
Viertelfinal-Gegner
Trotz des durchwachsenen Grunddurchgangs wussten die Teams über die
Stärke des HCB Südtirol Alperia Bescheid. Keines der Top-3 Teams
entschied sich im Live-Pick für das vermeintlich „leichteste“ Los.
Der EC-KAC hatte schließlich keine andere Wahl und musste als
Vierter nach dem Grunddurchgang gegen die Foxes ran. Gleich im
ersten Viertelfinalspiel eroberten sich die Südtiroler das
Heimrecht aus Klagenfurt. Der KAC schlug allerdings mit zwei Siegen
zurück und brachte das Team von Kai Suikkanen erstmals in Rückstand
– und es blieb nicht der letzte Rückstand in einer Playoffserie.
Mit zwei Overtime-Siegen eroberten sie sich den Matchpuck und
verwerteten diesen schließlich souverän mit einem Shutout in
Bozen.
Dominator des
Grunddurchgangs im Halbfinale ausgeschalten
Im Halbfinale wartete mit den Vienna Capitals nicht nur der
amtierende Meister, sondern auch der Dominator des Grunddurchgangs
der Saison 2017/18. Im ersten Spiel untermauerten die Wiener
eindrucksvoll ihre Favoritenrolle und verbuchten einen klaren 4:0
Erfolg. Ab diesem Zeitpunkt rührte Kai Suikkanen Beton in der
Verteidigung an und legte mit seinem Team vier Siege en-suite nach.
Die Wiener kamen in diesen Spielen nie über zwei Tore hinaus.
Goalie Pekka Tukkola überzeugte nicht nur in dieser Serie mit
überragenden Saves.
Das Déjà vu von
2014
Alles war angerichtet für eine spanende und taktische Finalserie
mit dem EC Red Bull Salzburg. Wie bereits im Viertelfinale
eroberten die Südtiroler im ersten Spiel den Heimvorteil. Abermals
stach mit der Defensive der Trumpf der Foxes. Die Salzburger legten
allerdings nach und glichen die Serie im zweiten Heimspiel aus. Kai
Suikkanen stellte einmal mehr sein Team taktisch um und ließ ab
diesem Zeitpunkt wieder offensiver spielen. Und das mit großartigem
Erfolg. In Spiel drei gelang mit einem 4:2 Erfolg in Bozen die
erneute Serieführung, bevor Salzburg abermals ausglich. In
einem von Spannung nicht zu überbietenden fünften Finalspiel
eroberten sich die Sazlburger nach einem 6:5 Overtime-Sieg den
ersten Matchpuck. Nicht zum ersten Mal standen die Bozner in dieser
Saison mit dem Rücken zur Wand und wieder hatten sie die richtige
Antwort. Ein spektakuläres 6:3 brachte die Finalserie in ein
entscheidendes Spiel sieben in Salzburg. Dort kam es zum Déjà vu
von 2014 in der Salzburger Eisarena. Wie schon vor vier Jahren
feierte der HCB Südtirol Alperia als Außenseiter mit einem 3:2 Sieg
im Entscheidungsspiel die Meisterschaft in Salzburg.
www.erstebankliga.at, Pics: fodo.media/Harald Dostal, HC Bozen: Vanna Antonella
