Die Graz99ers feierten gestern mit dem 3:2 über die Black Wings Linz einen Achtungserfolg, doch wie dieser zustande kam, schmeckte den Oberösterreichern gar nicht.
Die Lager zwischen den Black Wings Linz und den Graz99ers bleiben verhärtet. Im März des Vorjahres ernteten die Graz99ers schon massiv Kritik, als man den auswärtigen Linz-Fans lediglich die Mitnahme von nur einer Trommel in die Halle erlaubte – drei weitere mussten draußen bleiben („Trommelverbot für Linzer Fans in Graz“) Die kurze Erklärung von 99er-Manager Bernd Vollmann dazu: „Das ist bei uns generell für Auswärtsfans so.“
Daran hat sich auch nichts geändert, denn auch gestern durften de Supporter nur eine Trommel mit in die Halle nehmen. Ein fragwürdiges Mittel, um die Stimmung der generischen Fans in der eigenen Halle zu unterbinden. Linz-Pressesprecher Michael Geltner kommentierte dies auch nur mit einem „Lächerlich“.
Dann war da noch die Sache mit den strafverifizierten Spielen im letzten Oktober, die einen lange und öffentlichen Schlagabtausch mit sich zog (wir berichteten). Und auch gestern gab es wieder Aufregung im Duell der beiden Teams.
Was war passiert? Die Gäste aus Oberösterreich egalisierten zwei Rückstände und drückten im Schlussabschnitt auf den Siegtreffer, der auch vermeintlich zweimal gelang. In Minute 55 traf Logan Roe, doch 99ers-Coach Pennerborn nahm die Video-Challenge und bekam Recht, da das Tor aus der Verankerung sprang, bevor die Scheibe die Torlinie überquerte. Die Black Wings drückten weiter und Bretschneider erzielte per Rebound nur zwei Minuten später den nächsten Treffer. Doch wieder gab es ein Videostudium und erneut wurde das Tor aberkannt, denn wieder sprang das Tor vor dem Treffer aus der Verankerung.
In der Overtime wurde das Spiel mitten in einem Angriff der Linzer unterbrochen, weil das Tor wieder aus der Verankerung glitt und dann kam es wie es kommen musste: Die Grazer trafen durch Krastenbergs zum 3:2 und sicherten sich den Extrapunkt.
Auf Seiten der Linzer war man natürlich auf 180 und Coach Phillipp Lukas war nach der Partie kaum zu halten, gab folgendes zu Protokoll wie die „Kleine Zeitung“ berichtete: „So wahr ich hier sitze: Ich habe in meiner Karriere viel erlebt, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Mein Gefühl jetzt sagt mir, dass wir zwei Punkten beraubt worden sind. Und dazu stehe ich jetzt in diesem Moment.“
Klar ist, dass das gestrige Spiel nicht unbedingt zur Förderung eines besseren Verhältnisses zwischen den beiden Vereinen beigetragen hat.
Bild: BWL / Draxler
