Die Graz99ers trennten sich relativ kurz nach Saisonende von Trainer Jens Gustafsson. Diese stellte nun gegenüber der „Kleine Zeitung“ seine Sichtweise dar.
Gustafsson blickt aber auf vier großartige Jahre zurück, welche er bei den Graz99ers beschäftigt war. Höhepunkt waren sicher das erstmalige Überstehen einer Playoffrunde (2018/19) und die CHL-Teilnahme 2019.
Nun aber ist Schluss, denn die Steirer trennten sich überraschend schnell vom Schweden, mit dem man eigentlich die Zukunft aufbauen wollte. Doch laut den Steirern war keine Entwicklung zu sehen, weshalb man die Reißleine zog.
Der Schwede erzählt gegenüber der „Kleine Zeitung“ dass der Abschied sehr kurz und schmerzlos verlief. „Es war nur Bernd Vollmann da und er hat mir mitgeteilt dass mein Vertrag nicht verlängert wird. Das wars, ich sagte ‚Danke, Tschüss‘“.
Den Vorstand habe er schon etliche Wochen nicht mehr gesehen, klingt etwas Enttäuschung durch. Vor Allem weil man seiner Meinung nach das sportliche Abschneiden nicht richtig bewertet hätte.
Gustafsson betont dass er mit Vollmann gut befreundet sei und dieser selbst wisse dass er trotz der wirtschaftlich guten Führung kein Eishockey-Fachmann sei.
Eine ordentliche Analyse hätte man mit einem Eishockey-Fachmann machen müssen, dann hätte man gesehen dass die Entwicklung sehr wohl da war, wie Gustafsson betont. „Scheibenbesitz, Torchancen, erwartete Tore und Gegentore – da waren wir eines der besten Teams, in gewissen Bereichen besser als Salzburg oder Fehervar. Uns haben einfach die Tore gefehlt“, so der Schwede.
Auch dass seitens des Vereins angemerkt wurde, dass man das zweithöchste Budget der Vereinsgeschichte aufgestellt hatte, lässt Gustafsson kalt. Einerseits führte er nicht die Vertragsverhandlungen mit den Spielern, lege lediglich eine Spielerliste vor. Andererseits sei man dennoch vom Budget her auf den hinteren sieben Plätzen eingestuft.
So wurde laut Gustafsson genau das gemacht was man eigentlich nicht wollte, zumindest kündigten die Grazer das an: Nämlich einen emotionalen Schnellschuss zu machen und eine Entscheidung zu treffen ohne eine eingehende Analyse zu betreiben.
Auch die Fans sehne die Trennung
von Gustafsson kritisch. Zwar blieb wieder der Erfolg, sprich die
Playoff-Teilnahme aus, dennoch sind in der Hockey-News-Umfrage 60%
der Meinung dass die Trennung ein Fehler sei.
Photo: Werner Krainbucher
