Haie-Obmann Günther Hanschitz hat in über 25 Jahren HC TWK Innsbruck schon viel erlebt. Eine Pandemie ist aber auch für den erfahrenen Funktionär gänzlich neu. Hanschitz gibt Einblicke in seine Gefühlswelt, die täglichen Herausforderungen und die derzeitige Situation zwei Wochen vor dem Saisonstart.
Günther, kannst du uns ein
kurzes Update über die derzeitigen Aufgaben bezüglich Corona
schildern?
„In den vergangenen Wochen gab es auf allen
Ebenen viele Fragen und Punkte zu klären. Die Situation ist für
alle gänzlich neu. In diesen Tagen haben wir nun den Bescheid
erhalten, dass knapp 1.000 Zuschauer Platz finden werden. Bereits
heute starten wir somit mit dem ABO-Verkauf, ca. 400 Karten werden
hier zur Verfügung stehen. Wir hoffen, dass wir dieses Kontingent
auch an unsere jahrelangen Abonnenten vergeben können.“
Wie sieht dieser
Vergabeprozess genau aus?
„Wir starten mit Donnerstag
den ABO-Verkauf. Jeder der sich für eine Jahreskarte interessiert
muss schriftlich an office@hcinnsbruck.at seine Anfrage
stellen. Die Plätze werden je nach Verfügbarkeit und zeitlichem
Eintreffen der Anfrage verteilt. Und solange das Kontingent eben
reicht. Wir bitten an dieser Stelle auch um Verständnis.“
Was bedeutet das für die
Abendkasse? Wird es hier punktuell Restkarten geben?
„Das kommt darauf an ob wir alle Karten bereits an unsere
Abonnenten vergeben können. Sollte ein Restkontingent übrig
bleiben, dann werden diese Karte ausschließlich über den Vorverkauf
zu erwerben sein. Eine Abendkassa bringt einen unglaublichen
logistischen Aufwand mit sich, der mit den vorhandenen
Rahmenbedingungen kaum zu stemmen ist. Alleine die Registrierung
der Fans inklusive persönlicher Daten zur Nachverfolgung ist sehr
herausfordernd.“
Die geringere
Zuschauerkapazität wird auch wirtschaftlich Spuren hinterlassen,
oder? Wäre eine große Halle denn eine Option gewesen?
„Es geht schlichtweg um das Überleben des Vereins. Wir haben durch
die vergangenen Monate, die ganzen Auflagen und neuen
Voraussetzungen einen hohen sechsstelligen Betrag eingebüßt. Das
ist kaum vorstellbar. Um neue Wege zu suchen haben wir natürlich
auch die große Halle angefragt, hier gab es aber leider schnell
eine negative Rückmeldung. Eine Eineisung ist laut Verantwortlichen
und Eigentümer nicht möglich. Die Unterstützung ist leider nicht
gegeben.“
Das heißt die kommende
Saison wird ein Drahtseilakt?
„Ja, absolut. Es besteht ja auch das Risiko, dass kurzerhand die
Halle aufgrund diverser Fälle geschlossen wird und das Spiel ohne
Zuschauer stattfinden muss. Wir versuchen alles um das zu
verhindern und bleiben positiv. Es ist die größte Herausforderung
für unseren Verein seit der Gründung.“
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