Am Freitag den 8. April absolviert Österreichs Eishockey-Nationalteam in Linz gegen Tschechien das erste Testspiel im Rahmen der Vorbereitung auf die A-Weltmeisterschaft. Erstmals im rot-weiß-roten Aufgebot steht dabei Black-Wings-Crack Niklas Bretschneider. Was dem 22-Jährigen die erstmalige Einberufung bedeutet, wie seine bisherige Karriere aussah und warum er sich schon jetzt auf die kommende Saison freut erzählt „Breddy“ im folgenden Interview, das die Black Wings Linz auf ihrer Homepage veröffentlichten:
Hallo Niklas. Gratuliere!
Du bist von Teamchef Roger Bader erstmals in den Kader des
Nationalteams berufen worden. Eigentlich erfüllt sich da ein
Lebenstraum, oder?
Es ist auf jeden Fall eines meiner
großen Karriereziele gewesen. Jeder Sportler träumt davon, einmal
alles für sein Land geben und es in seiner Sportart vertreten zu
dürfen. Als der Anruf vom Coach gekommen ist, habe ich mich
irrsinnig gefreut und natürlich sofort zugesagt. Ich freue mich
jetzt auf die Trainingswoche und werde versuchen, soviel wie
möglich aufzusaugen.
Blicken wir ein bisschen
auf deine bisherige Karriere. Du hast relativ früh dein gewohntes
Umfeld verlassen und hast mit nur 17 Jahren den Sprung über den
großen Teich in die USA gewagt. Wie schwer ist es, so bald von
zuhause auszuziehen?
Es ist mir nicht all zu
schwergefallen. Ich komme ursprünglich aus Mödling und war davor
schon in einer Akademie in St. Pölten. Ich habe einfach alles
meinem Traum vom Profi-Eishockeyspieler untergeordnet. Aber ja, die
USA waren dann doch noch einmal eine ganz andere Nummer.
Gibt uns einen Einblick in
deine Zeit in Nordamerika…
Ich habe dort eine super
schulische Ausbildung bekommen und den Fokus stark auf den Sport
legen können. Der ganze Tagesablauf war vom Eishockey bestimmt. Wir
haben dort mit bis zu neun Jungs in sogenannten Hockeyhäusern
gelebt und es drehte sich 24 Stunden am Tag alles um den Sport. In
den Juniorenligen habe ich sehr viel lernen und mitnehmen
können.
Du hast dann deine Zelte
dort abgebrochen und bist 2020 zu den Steinbach Black Wings Linz
gekommen. Wie kam dieser Wechsel zustande?
In den USA wäre die nächste Stufe eine College-Liga gewesen. Da ist
es als Europäer echt schwer Fuß zu fassen. Dazu wurde auch die
Sehnsucht nach der Heimat immer größer und so habe ich das Angebot
aus Linz angenommen.
Trotz der schwierigen
letzten Saison hast du in dieser laut vielen Experten einen großen
Schritt vorwärts gemacht. Wie war die abgelaufene Spielzeit aus
deiner Sicht?
Auch wenn man es wahrscheinlich nicht
mehr hören kann muss ich sagen, dass unser Team sicher besser war
als es die Platzierung am Ende gezeigt hat. Es sind viele Dinge
alles andere als nach Wunsch verlaufen und jetzt ist es höchste
Zeit damit abzuschließen und in die Zukunft zu schauen.
Gab es trotzdem ein
persönliches Highlight?
Auf jeden Fall mein erster
ICE-League Treffer beim Spiel in Fehervar. Wenige Sekunden vor
Schluss zum 3:2 Sieg. Diesen Moment werde ich mit Sicherheit nie
vergessen. Dazu hatte ich soviel Spielzeit wie noch nie davor. Aber
wiegesagt, ich möchte nicht mehr zurückschauen. Der Fokus liegt
jetzt am Nationalteam und auf der neuen Saison.
Stichwort Zukunft. Du
bekommst mit Phil Lukas einen neuen Headcoach. Zuletzt durftest du
ihn in den Pre-Play-Offs der Alps-Hockey-League bei den Steel Wings
schon kennenlernen. Wie ist dein Eindruck?
Überragend.
Phil Lukas ist ein Coach, der alles dafür gibt jeden Spieler besser
zu machen und lebt das Linzer Eishockey wie wohl kein Zweiter. Dazu
kommt das man mit der Eingliederung der Nachwuchsabteilung einen
für die Organisation extrem wichtigen Schritt gesetzt hat. Auch der
im Liga-Vergleich wirklich gute Stamm an Österreichischen Spielern
konnte gehalten werden. Ich freue mich schon jetzt wieder auf den
Herbst.
www.blackwings.at, Bild: BWL/Reinhard Eisenbauer









