Als der EC Red Bull Salzburg vor zwei Tagen ins erste Teamtraining der neuen Saison gestartet ist, hatte der eine oder andere Spieler auch schon das Freundschaftsspiel gegen die Eisbären Berlin am 20. August in der Salzburger Eisarena im Hinterkopf. Es ist das erste Spiel vor der neuen Saison zuhause vor den eigenen Fans und die können sich im Duell zwischen dem deutschen Meister und dem Meister der win2day ICE Hockey League – wenn man so will, zwischen dem deutschen und österreichischen Meister – schon auf ein erstes Highlight im neuen Eishockeykalender freuen.
Es ist zwar noch recht früh in der Saison, aber wenn sich Salzburg und Berlin im Freundschaftsspiel begegnen, haben beide Teams – eine Woche vor dem Test bestreiten die Red Bulls das Red Bulls Salute in Kitzbühel – schon drei bzw. zwei Testspiele in den Beinen, so dass die Begegnung schon viel Aufschluss für den weiteren Saisonverlauf bringen wird. Nicht einmal zwei Wochen später, am 1. September, starten die Red Bulls auch schon in die Gruppenphase der Champions Hockey League mit dem Heimspiel gegen die Stavanger Oilers.
DEL-REKORDSIEGER ZU GAST IN DER SALZBURGER EISARENA
Die Red Bulls bieten mit dem ersten Heimspiel der Pre-Season 2022 gleich einen echten Kracher, denn mit den Berliner Eisbären kommt kein geringerer als der aktuelle deutsche Rekordhalter der DEL. Seit Gründung der Profiliga im Jahr 1994 haben die deutschen Hauptstädter neunmal den Meisterpokal geholt und führen damit vor den Mannheimern Adlern, die schon siebenmal DEL-Champion wurden.
Die Berliner haben ihre Spitzenposition im deutschen Eishockey auch in den letzten zwei Saisonen unterstrichen. 2021 holten sie nach einer wegen Corona deutlich verkürzten Saison und einem Playoff, das in Best-of-Three-Serien gespielt wurde, den Titel nach 2:1 Finalsiegen gegen die Grizzlys Wolfsburg. In der letzten Saison setzten sie sich im Finale mit 3:1 Siegen (best of five) gegen Red Bull München durch, nachdem sie zuvor Mannheim im Halbfinale mit 3:2 Siegen aus dem Bewerb warfen.
Zu gleich fünf Meistertiteln wurden die Eisbären von Don Jackson geführt. Der jetzt 65-jährige Amerikaner schwang in Berlin das Trainerzepter von 2007 bis 2013, war danach für eine Saison auch in Salzburg Head Coach und hat anschließend als Cheftrainer bei Red Bull München mit drei weiteren Titeln DEL-Geschichte geschrieben. Kein anderer Trainer hat so oft gewonnen, im Herbst geht Don Jackson in München in seine neunte DEL-Saison.
Aktuell werden die Berliner Eisbären von Serge Aubin gecoacht. Der 47-jährige Kanadier wurde 2017 noch mit den spusu Vienna Capitals Meister der win2day ICE Hockey League und hat seit 2019 in Berlin das Sagen auf der Trainerbank. Bevor Aubin in Berlin in seine vierte DEL-Saison startet, wird er also in Salzburg für das Freundschaftsspiel gegen die Red Bulls nicht ganz unbekanntes Terrain betreten.
„DAS WIRD EIN SEHR GUTER VERGLEICH“
Etwa seit Ende Mai wird in Berlin wieder trainiert, auch zwei Eiseinheiten pro Woche standen seitdem auf dem Programm. „Wir sind schon gut vorbereitet und nächste Woche kommt die Mannschaft dann komplett zusammen“, sagt Kapitän Frank Hördler (oben im Bild), den man mit 37 Jahren getrost als Berliner Urgestein bezeichnen kann. Als amtierender deutscher Meister freut er sich auf die neue Saison, auch wenn die Eisbären dann die Gejagten sind: „Es wird nicht leicht, man muss viele Sachen aus der Vorsaison bestätigen. Aber wir haben auch den Vorteil, Selbstbewusstsein und die Freude aus der letzten Saison mitzunehmen.“
Dem Meistervergleich mit den Red Bulls schaut er besonders freudig entgegen: „Das finde ich gut. Die Salzburger haben dieselbe Situation wie wir und müssen sich als Meister bestätigen. Wir haben quasi die gleiche Ausgangssituation. Da können wir performen, wie wir es brauchen und das Gleiche gilt für die Salzburger. Das wird ein sehr guter Vergleich, ich freue mich drauf.“
PLAYERS TO WATCH
Der deutsche Meister kommt mit geballter Ladung nach Salzburg. Zwar wurde etwa ein Drittel der Mannschaft ausgetauscht, aber gleich acht der letztjährigen Top-10-Spieler des Teams sind weiterhin am Start. Allen voran Matt White, der mit insgesamt 32 Toren und 41 Assists in 66 Spielen (inkl. Playoff) die letzte Saison als bester DEL-Stürmer abgeschlossen hat.
Interessant ist auch die Besetzung der Torhüterposition, nachdem Routinier und Nationaltorhüter Mathias Niederberger just nach dem Gewinn der Meisterschaft beim Finalgegner in München angeheuert hat. Mit Tobias Ancicka (21), Juho Markkanen (20, 2020 von den Los Angeles Kings gedraftet) und Nikita Quapp (19, 2021 von den Carolina Hurricanes gedraftet) haben nun drei sehr junge Goalies Ambitionen auf die neue Nr. 1 im Kasten. Nikita Quapp hat in der Saison 2019/20 u.a. 12 Spiele mit dem U18 Red Bull Akademie Team absolviert.
www.redbulls.com, Photo: GEPA pictures/ Gintare Karpaviciute
