Im ausführlichen Sommergespräch mit der „Kleinen Zeitung“ spricht VSV Vorstandsvorsitzender Gerald Rauchenwald über die Ziele des Vereins, die Krankheit seines Sohnes, seine Lehren aus dem Spitzensport und seine Familie.
Gleich in seiner ersten Profi-Saison wurde der damals 17-jährige Gerald Rauchenwald mit dem EC VSV Meister. Auch wenn er damals wenig Eiszeit bekam, genoss er den Titel und die anschließenden Feierlichkeiten in der Stadt. Aber nicht alles verlief für den damals blutjungen Stürmer nach Plan. „58 Minuten lang bekam ich keine Eiszeit, meine Beine schmerzten und ich dachte, ich bekomm sowieso keine Eiszeit mehr, da öffnete ich mir die Schuhe. Plötzlich rief der damalige Coach Bard Crashley: Rauche, you are next. Ich schaffte es nicht rechtzeitig auf das Eis und am nächsten Tag war meine Ausrüstung wieder in der Jugendkabine. Als Junger musst du immer bereit sein, das war mir eine Lehre.“
Sportlich ging es für Rauchenwald über Villach auch weiter nach Innsbruck und Wien, ehe er seine Karriere in der Draustadt auklingen ließ. Bei Familie Rauchenwald ist Eishockey seit geraumer Zeit das Hauptthema. Die Schwester von Gerald ist mit Peter Raffl verheiratet, somit ist Gerald auch der Onkel von Thomas und Michael Raffl. Sohn Alexander spielt nach seiner Zeit in Salzburg und Schweden auch wieder für den VSV und die Fans in Villach wünschen sich eine „Cousin-Linie“ mit Raffl-Rauchenwald-Raffl. „In den nächsten zwei Jahren ist das sicher noch kein Thema, Thomas steht bei Salzburg und Vertrag und Michi wird entweder in der NHL oder der Schweiz auflaufen, aber möglich ist es schon, dass die drei Mal gemeinsam für den VSV auflaufen,“ so Rauchenwald.
Nach dem Sohn Alexander vor drei Jahren die Schockdiagnose Krebs erhielt, stockte der Familie der Atem. Sofort machten sie sich auf dem Weg zu ihm und glücklicherweise schlug die Therapie an. Heute gilt „Xandi“ als geheilt und für alle Betroffenen hat Gerald Rauchenwald auch einen Tipp: „Vertraut den Ärzten und nicht Google.“
Sportlich lief es für den VSV in den letzten Jahren besser. Die Halbfinalteilnahme aus der verganenen Saison entfachte neues Feuer, die Fans wollen nun natürlich mehr. „Die Qualität des Kaders verbessert sich kontinuierlich. Durch das wachsende Budget haben wir etwas mehr Spielraum, trotzdem werden die Spieler mit Bedacht verpflichtet. Sie müssen sowohl sportlich als auch charakterlich ins Team passen und dürfen dabei den finanziellen Rahmen nicht sprengen,“ so Rauchenwald und fuhr fort: „Die Fans respektieren unsere Arbeit, das spiegelt sich auch in den Aboverkaufszahlen wider.“
Der Verein hat sich für den Auftakt auch etwas besonderes einfallen lassen. Mit der heute beginnenden Kirchtagswoche, wird das neue Team am Dienstag am Rathausplatz vorgestellt.
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