Vor wenigen Tagen berichteten wir bereits darüber dass der KEHV seine Hobbyliga mit teilnehmenden Vereinen aus Südtirol nicht weiterführen kann, da der ÖEHV eine Schiedsrichterbesetzung untersagte. Grund sei laut ÖEHV-Aussendung, dass die italienischen Vereine für eine Teilnahme an ausländischen Meisterschaften eine Freigabe des italienischen Verbandes (FISG) bräuchte und diese nicht vorhanden sei. Nun antwortet der KEHV darauf, der die Sachlage naturgemäß etwas anders sieht. Hier die Aussendung:
Wie eine Bombe schlug Freitagabend bei KEHV eine Presseaussendung des ÖEHV ein. Die Durchführung von Spielen in Ligen, in denen auch italienische Klubs mit dabei sind, wurde dem KEHV untersagt. Begründung: Der italienische Verband habe den Vereinen keine Spielberechtigung für diese Ligen erteilt. Auch der Zeitpunkt der Spielabsagen erscheint sehr seltsam, war doch für 29. November in dieser Causa ein klärendes Gespräch anberaumt. Warum also diese drastische Maßnahme wenige Tage zuvor?
Der KEHV stellt auch klar, nicht wie vom ÖEHV behauptet, schon im Juni informiert worden zu sein. Auch wurden die Kärntner zu keinen Gesprächen mit der FISG (italienischer Verband) eingeladen. Diese Gespräche wurden anscheinend vom Tiroler Landespräsident Peter Schramm, Tiroler Landespräsident und ÖEHV-Vizepräsident für sportliche Angelegenheiten geführt.
Dem Obmann Toblachs blieb es vorbehalten, den KEHV zu informieren, dass Brixen nicht mehr an der Tirolerliga teilnehmen darf. Vom ÖEHV selbst wurden wir nicht informiert. Selbst heute wird uns sämtliche Korrespondenz FISG -ÖEHV zur Einsicht vorenthalten. Versuche der Kontaktaufnahme seitens des KEHV blieben erfolglos. Von Peter Schramm war in weiterer Folge zu erfahren, dass der italienische Verband keine Spielgenehmigungen, außer für die EBEL und AHL, erteilen würde.
Dem KEHV wurde nach Rücksprache von den Vereinen Black Panthers Olang, Evergreen Pontebba, Mammuts Toblach und Icebears Toblach glaubhaft versichert, dass diese Vereine nicht zur FISG gehören und nur Hobbyvereine sind. In Vorarlberg werden alle Ligen als Hobbyligen mit ausländischen Vereinen (Schweiz, Deutschland) geführt und mit österreichischen Schiedsrichtern besetzt. Mit dem Wissen um diese Sonderregelungen trat der KEHV an den ÖEHV heran. In Wien gibt es eine Liga mit über 100 Transferkartenspielern – auch diese Spiele werden anstandslos von österreichischen Refs geleitet. Auch in der Steiermark gibt es Sonderregelungen für den NHL Cup. Für HC Znojmo hat der ÖEHV eine Regelung gefunden, sodass der Verein in Wien angemeldet wurde.
Der KEHV hatte sich vor der Saison abgesichert. Auf telefonische Nachfrage und einem längeren Gespräch mit Geschäftsführer Christian Hartl und der Zusage, dass es dem ÖEHV egal sei, ob Kärnten eine Hobbyliga nach dem Vorbild Vorarlbergs macht, wurde mit keinen Problemen gerechnet. So beschloss der KEHV diese Ligen in Hobbyligen umzubenennen, damit ein rechtlicher Zugriff der Italiener (FISG) und der IIHF (internationaler Verband) nicht möglich ist. Der KEHV war aber trotzdem immer an einer Zusammenarbeit und einer Lösung mit dem FISG und dem ÖEHV interessiert.
Plötzlich, als der Spielbetrieb schon in vollem Gange war, wurde der ÖEHV wieder aktiv, indem dem Landesreferenten der Schiedsrichter, Michael Baumer, die Order gab, keine Spiele der Ligen die italienische Beteiligung haben, zu besetzen. Diese Weisung wurde vom Baumer befolgt und er verbot seinen Besetzungsreferenten, diese Spiele zu besetzen. Der KEHV bemühte sich weiter, eine Lösung im Sinne des Eishockeysports, der Spieler und der Fans zu finden und auch Michael Baumer wurde verständlich gemacht, dass der Sport im Mittelpunkt stehen sollte und bis zur vereinbarten Besprechung am 29. November wenigstens die Spiele der Kärntner Vereine besetzt werden sollten – Baumer sollte ja auch den Vereinen verpflichtet sein.
Einer Lösung, dass Schiedsrichter in ihrer Freizeit ohne das offizielle Dress des ÖEHV die Spiele leiten, stand Baumer skeptisch gegenüber, da der ÖEHV androhte, auch jeden Ref, der in der Freizeit pfeift zu eliminieren. Auch die EBEL- und AHL-Schiedsrichter hätten Konsequenzen fürchten müssen. Der Vorschlag, sich für befangen zu erklären und die Geschäfte an seinen Vize Roland Altersberger abzugeben, der klar hinter einem reibungslosen Ligabetrieb bis zum 29. November stand, wurde von Baumer abgelehnt und Altersberger suspendiert.
Wir, der KEHV, tun alles, um unserem öffentlichen Auftrag nachzukommen und den Eishockeysport in Kärnten zu fördern – egal ob Hobbyverein oder Liga-Klub wir versuchen die Interessen der Vereine zu vertreten. In Kärnten ist die Dichte an Eishockeyvereinen am größten in Österreich. Diese versuchen durch finanzielle Eigenleistungen Schiedsrichter zu bezahlen und ihre Bewerbe auszutragen. Der KEHV organisiert ehrenamtlich ohne finanzielle Unterstützung des ÖEHV diese Ligen. Nun scheint der KEHV zwischen die Räder des ÖEHV und der FISG geraten zu sein und wird offensichtlich mit der (Nicht-)Schiedsrichterbesetzung erpresst. Es geht hier nicht mehr um eine sportliche Lösung und schon gar nicht um Recht oder Unrecht. Es ist dies eine reine Machtdemonstration des ÖEHV ohne Rücksicht auf unseren schönen Sport, die Vereine, die Spieler und die Fans.
Die Klubs möchten nur spielen, die Fans weiter tolle Spiele sehen. Der KEHV hat dem Rechnung getragen und alles versucht, um zu helfen.
„Wir waren bemüht mit den Italienern die Ligen in Kärnten aufrecht zu erhalten, Toblach hat eine neue Halle, die Vereine gehören zu uns und es geht um den SPORT, Politikum war nicht unsere Sache. Der ÖEHV hatte selbst genug Zeit mit uns gemeinsam eine Lösung zu finden, und ihren Auftrag nachkommen können, zu unterstützen und zu helfen. So sind wir alle in eine Situation geraten, wo unser schöner Sport in den Hintergrund rückt und die Schuld hin und her geschoben wird. Der KEHV möchte eine faire Behandlung und hofft am 29. November auf vernünftige Gespräche“, so Präsident Herbert Hohenberger.
Der Vorstand des Kärntner Eishockeyverbandes wird bis zum klärenden Gespräch am Mittwoch kein Statement zu diesem laufenden Verfahren mehr abgeben.
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