Exportcheck-Nordamerika

Nach traumhafter NHL-Saison wartet auf Marco Kasper mit der WM das nächste Highlight!

Austro-Export Marco Kasper kann auf seine erste volle Saison in der besten Liga der Welt zurückblicken. 2024/25 etablierte sich der Stürmer im Dress der Detroit Red Wings, nun wartet die Weltmeisterschaft in Stockholm auf den 21-jährigen Crack.

Sein NHL-Debüt feierte Kasper in der Spielzeit 2022/23, als er für das „winged wheel“ in einer Partie auflief. Am 2. April 2023 stand er gegen die Toronto Maple Leafs 14:59 Minuten auf dem Eis, zog sich dabei aber eine Verletzung zu. Was folgte, war eine wochenlange Pause. Die Folgesaison verbrachte der in Innsbruck geborene, aber in Klagenfurt aufgewachsene Kasper durchwegs beim American Hockey League Farmteam der Red Wings, den Grand Rapids Griffins. Dort konnte er mit 35 Punkten in 71 Spielen überzeugen. Die Spielzeit 2024/25 begann er zwar für die Griffins, nach zwei Spielen wurde er aber bereits in die National Hockey League (NHL) beordert – und blickte von da an nicht mehr zurück.

Seinen ersten NHL-Treffer bejubelte er am 16. November beim Gastspiel bei den Anaheim Ducks, zwei Mal gelang dem Nationalteamstürmer auch ein „3-pt-game“ – Ende Jänner gegen die LA Kings und Mitte März gegen die Buffalo Sabres. 77 Spiele absolvierte Kasper in der vergangenen NHL „regular season“ und konnte dort 19 Tore und 37 Punkte verbuchen.

Für das Team aus dem US-Bundestaat Detroit verlief die Saison sehr durchwachsen. Auf Siegesserien folgten leider auch einige Niederlagenserien, am Ende verpassten die Red Wings die Playoff-Teilnahme um fünf Punkte. Bemerkenswert: neun Spielzeiten in Folge verpasste man nun den Einzug in die „postseason“, nur die Buffalo Sabres warten schon länger auf eine Rückkehr in die fünfte Jahreszeit (14).

Am Stefanitag 2024 vollzog Detroit einen Trainerwechsel und holte den erfahrenen Todd McLellan ins Boot. Der Kanadier packte Kasper in weiterer Folge auf den Flügel, wo er umgehend aufzeigen konnte. „Ich spiele schon gerne Center. Aber ich muss an meinen Bullys arbeiten. Wobei ich es mag, dem anderen Center beim Face-off gegenüberzustehen. Ich glaube aber, dass ich an beiden Positionen meine Qualitäten ausspielen kann. Als Center hat man viel Verantwortung, das haben mir die Trainer auch zugetraut. Ich will das auch unbedingt zurückzahlen“, so Kasper gegenüber der Kleine Zeitung.

Man kann durchaus sagen, dass sich der Austro-Crack im Lineup der Red Wings festgespielt hat, zu verdanken ist dies vor allem Kaspers Einstellung: Als junger Spieler musst du versuchen, dich in der Liga festzusetzen. So etwas klappt nur mit anständiger Defensivarbeit und auf Details zu achten. Nur dann gelangt man in die Position, sich zu etablieren und zu bleiben. Ehrlich gesagt war es immer meine Stärke, vorne und hinten gut zu spielen. So etwas ist natürlich herausfordernd, klar. Doch daran muss man arbeiten.“

Den Lifestyle genießt der 21-Jährige durchaus. Man fliegt mit dem Privatjet in die Großstädte der USA, lernt viele unterschiedliche Kulturen kennen und hat als Profisportler in einer der großen Ligen durchaus einen gewissen Status. Auch lebt Kasper wohl den Traum von vielen: für die Red Wings mit Kollegen wie Patrick Kane aufzulaufen und gegen Cracks wie Alexander Ovechkin zu spielen, bezeichnet der Stürmer als „extrem cool“. Mit der „hockeytown“ hat sich Kasper auch gut angefreundet: „Es gefällt mir gut, die Eishalle ist immer voll, die Fans sind super. Die meisten Spieler wohnen etwas außerhalb. Die Innenstadt ist richtig schön. Hin und wieder spürt man im Alltag, wo man ist. Aber die ganze Umgebung hat vier Millionen Einwohner. Das sind schon viele Leute, da trifft man nicht dauernd Red Wings-Fans. Mich hat beeindruckt, wie viele Fans bei den Auswärtsspielen dabei sind. Egal, wo.“

Für Marco Kasper steht nun die Weltmeisterschaft in Stockholm an – da Marco Rossi mit den Minnesota Wild in den Playoffs steht und dort gegen die Vegas Golden Knights um den Einzug ins Conference Semifinale kämpft, ist Kasper der einzige NHL-Crack, der das ÖEHV-Team bei den Titelkämpfen in Schweden unterstützen wird. Österreich startet am 9. Mai gegen Finnland in das Turnier und bekommt es dort auch mit Kanada, Frankreich, Slowenien, der Slowakei, Schweden und Lettland zu tun. „Ich bin irrsinnig stolz, den Adler auf der Brust zu tragen. Also nicht den Villacher, sondern den österreichischen Adler (schmunzelt). Wir haben eine super Truppe, die Jungs sind alle herrlich, wir haben viel Spaß. Letztes Jahr wäre ich wirklich gerne dabei gewesen, als sie Finnland besiegt (3:2) haben oder beim Comeback gegen Kanada (6:6 nach 1:6). Ich freue mich auf Stockholm“, lässt Kasper ausrichten.

Bild: facebook.com/DETROITREDWINGS

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