Mit neun deutschen Akteuren, wovon nur acht gespielt haben, ist unsere Eishockey-Nation in der NHL vertreten. Damit rangieren wir mit der Slowakei auf dem achten Rang. Wie schnitten unsere Jungs ab?
82 Spiele ist die NHL-Hauptrunde lang – Dominik
Kahun und Leon Draisaitl bestritten alle
82 Spiele. Dennis Seidenberg wurde nicht
eingesetzt und Jung-Star Nico Sturm brachte es auf
zwei Einsätze zum Ende der Saison.
Im Einzelnen:
Thomas Greiss – New York Islanders
43 Spiele – 39 davon begonnen – 23 Siege – 14 Niederlagen – 2
OT-Verl. – 2294 Minuten – 1185 Saves – 87 Gegentore – 2,28 GT/Spiel
– 92,7% Saves – 5 Shutouts – 3.333.330 Dollar Gehalt
Für den Füssener war es die beste Saison seiner NHL-Karriere. In
zehn Jahren bringt er es nun auf 251 Spiele – für San Jose,
Phoenix, Pittsburgh und die Islanders. Die Isles zogen
eindrucksvoll in die Playoffs ein, werden aber wohl mit Robin
Lehner als Starter in die Ausscheidungsspiele gehen. Der Schwede
war nur Nuancen besser, schaffte im letzten Spiel gegen Washington
seinen sechsten Shutout. Coach Barry Trotz wird aus dem Bauch
entscheiden – hoffen wir, das sein Bauch Thomas Greiss spielen
lassen will.
Philipp Grubauer – Colorado Avalanche
37 Spiele – 33 davon begonnen – 18 Siege – 9 Niederlagen – 5
OT-Verl. – 2021 Minuten – 1071 Saves – 89 Gegentore – 2,64 GT/Spiel
– 91,7% Saves – 3 Shutouts – 3.333.333 Dollar Gehalt
Als Champion wechselte der Rosenheimer von Washington nach
Colorado. Die Eingewöhnung brauchte ein wenig, mit Semyon Varlamov
war zudem eine echte Nummer 1 aus dem Weg zu räumen. Das gelang
Philipp Grubauer im März. Wie bereits in Washington spielte er ein
starkes Frühjahr und ihm ist auch zu verdanken, dass das Team aus
Denver in die Playoffs einzog. Er sicherte dem Team einen Sieg nach
dem anderen und nun heißt es Playoffs gegen Calgary – ich bin mir
sicher, mit der #31 im Tor.
Dennis Seidenberg – New York Islanders
Inmitten der Saison wurde der Verteidiger mit einem Kontrakt bis
zum Ende der Saison ausgestattet, der ihm 700.000 Dollar/Jahr
zusichert. Eingesetzt wurde er nicht und auch in den Playoffs winkt
ein Einsatz wohl nur bei erheblichem Verletzungspech der New
Yorker
Nico Sturm – Minnesota Wild
Dem in Augsburg geborenen Stürmer gelang ein plötzliches Debüt in
der NHL. Sturm, Kapitän des NCAA-Teams der Clarkson University
wurde als Free Agent bis zum Ende der Saison von Minnesota
verpflichtet – 925.000$/Jahr. Er spielte zwei Spiele, schoss sieben
Mal auf das gegnerische Tor und brachte insgesamt eine ordentliche
Leistung zustande. Möglicherweise gibt es einen Anschlussvertrag
vom Team aus St.Paul.
Korbinian Holzer – Anaheim Ducks
22 Spiele – 1 Tor – 3 Vorlagen – 4 Punkte 8 Strafminuten – +5 – 15
Schüsse – 900.000 Dollar Gehalt
Korbi Holzer, in seinem letzten Vertragsjahr, wurde zu Beginn in
der AHL eingesetzt für 12 Spiele. Erst ab Anfang Februar gelang dem
Verteidiger der Sprung zurück nach Anaheim in die NHL. Er spielte
sehr solide, konnte oft Einsätze über 20 Minuten verbuchen. In die
Playoffs schaffte es das Team nicht. Bleibt abzuwarten, ob die
Ducks noch einmal mit Holzer verlängern oder ob der Münchner sein
Glück auf dem freien Markt versuchen muss.
Tom Kühnhackl – New York Islanders
36 Spiele – 4 Tor – 5 Vorlagen – 9 Punkte 10 Strafminuten – +1 – 30
Schüsse – 700.000 Dollar Gehalt
Tom Kühnhackl hat in allen drei Spielzeiten bei den Pittsburgh
Penguins mehr Spiele bestritten als für die Islanders. Der
Defensivspezialist durfte nur 36 Mal ran, saß oft auf der Tribüne.
Zu Beginn der Saison kam er sogar auf den Waiver, hätte von jedem
anderen Team abgegriffen werden können. Wurde er aber nicht. Zum
Ende der Saison konnte sich Kühnhackl dauerhaft in das Team
spielen, so dass er wohl auch für die Playoff-Spiele infrage kommen
wird.
Dominik Kahun – Chicago Blackhawks
82 Spiele – 13 Tor – 24 Vorlagen – 37 Punkte – 1 Powerplay-Tor – 6
Strafminuten – +10 – 137 Schüsse – 925.000 Dollar Gehalt
Dominik Kahun unterschrieb am 28.April letzten Jahres einen
Zwei-Jahres-Vertrag bei den Blackhawks. Und der kleine
Flügelflitzer setzte sich im mit Stars gespickten Kaders durch und
absolvierte alle Spiele der Hauptrunde. Zudem kann er mit 37
Punkten eine höchst ansehnliche Ausbeute an Punkten vorweisen.
Kahnun spielte in fast allen Reihen und neben allen Stars der
Hawks. Leider reichte es, wie für Edmonton, nicht zum Erreichen der
Playoffs. Aber den dreifachen DEL-Champion wird man auch im
nächsten Jahr auf NHL-Eis sehen.
Tobias Rieder – Edmonton Oilers
66 Spiele – kein Tor – 11 Vorlagen – 11 Punkte 8 Strafminuten – -8
– 90 Schüsse – 2.000.000 Dollar Gehalt
Tobias Rieder war wie immer ein unermüdlicher Arbeiter für das
Team. Allerdings sind seine mangelnden Scorerpunkte mehr als ein
Dorn im Auge der Vereins-Bosse. Für Rieder wird es allen Anschein
nach keine weitere Saison bei den Oilers geben
Leon Draisaitl – Edmonton Oilers
82 Spiele – 50 Tore – 55 Vorlagen – 105 Punkte – 16 Powerplay-Tore
52 Strafminuten – +2 – 231 Schüsse – 8.500.000 Dollar Gehalt
Was für ein Jahr unseres deutschen Superstars. Er hat alle
Scorer-Rekorde gebrochen die je ein deutscher Stürmer aufgestellt
hatte. Mit seinem 50.Tor in der Nacht tritt er in die Fußstapfen
eines Wayne Gretzky. Er war einer der letzten Spieler der die
50-Tore-Marke knackte. Das ist über 20 Jahre her. Ihm fehlte am
Ende nur ein Törchen zum Gewinn der Rocket-Trophy, die sich
abermals Aleks Ovechkin sicherte.
Michael Koch – Hockey-News Deutschland
