Am Donnerstag waren einige Vertreter der win2day ICE Hockey League auf Einladung des Titelsponsors beim Eishockey-Länderspiel zwischen Österreich und Tschechien in Wien. Unter den Besuchern in der STEFFL Arena befanden sich mit Steve Yzerman und Kris Draper auch zwei NHL-Legenden.
Steve Yzerman und Kris Draper gehören zu den Allzeit-Größten des Eishockeysport, gemeinsam gewannen sie mit Detroit drei Mal den Stanley Cup (1997, 1998, 2002). Draper stemmte die wichtigste Eishockeytrophäe der Welt im Jahr 2008 – beim bislang letzten Titelgewinn der Red Wings – auch ein viertes Mal in die Höhe. Während Yzerman aktuell als General Manager des Teams aus Michigan fungiert, ist Draper für das Scouting zuständig. Beide weilen dieser Tage bei der U18-Weltmeisterschaft in der Schweiz (Basel und Ajoie). Im Zuge des Europa-Aufenthalts besuchten sie am Donnerstag auch das Länderspiel zwischen Österreich und Tschechien in Wien.
Von der ICE in die NHL
Mit Libor Sulak schaffte ein Spieler aus
der win2day ICE Hockey League vor wenigen Jahren den Sprung zur
Organisation nach Detroit. Der Tscheche spielte zwei Saisonen bei
Znojmo, mit denen er 2016 sogar Vizemeister wurde. Die starken
Leistungen des Verteidigers weckten das internationale Interesse
und Sulak wechselte im Sommer 2017 zu den Lahti Pelicans nach
Finnland. In dieser Kampagne gab er bereits beim Red Wings-Farmteam
Grand Rapids Griffins in der AHL sein Debüt. Und gerade einmal
eineinhalb Jahre nach seinem letzten ICE-Spiel für Znojmo,
debütierte der Tscheche am 4. Oktober 2018 in der NHL. Insgesamt
bestritt Sulak sechs Partien in der besten Eishockeyliga der Welt.
„Die Scouts in Europa verfolgen alle Ligen sehr genau, man kann es
von überall in die NHL schaffen. Im letzten Jahr kamen die Nummer
eins und zwei des Drafts aus der Slowakei. Es ist wichtig, ein
gutes Nachwuchsprogramm zu haben, der Eishockeysport wird weltweit
immer größer,“ erklärte der 57-jährige Yzerman im Zuge seines
Wien-Aufenthalts.
Yzerman erhielt durch seine 20-jährige Amtszeit als Mannschaftskapitän in Detroit – die längste in der Geschichte der NHL – den Spitznamen „The Captain“ und war stets als Führungspersönlichkeit angesehen. „Man kann alles lernen. Man lernt durch Erfahrung, ein besserer Leader zu sein. Du lernst, indem du mit Teamkollegen spielst, die in deinem Team führend sind, und wenn du älter wirst, reifst du, und all die Erfahrung macht dich zu einem besseren Leader“.
Kasper schaffte Sprung zu den Red Wings
Marco Kasper, der beim EC-KAC
ausgebildet wurde und auch in den ICE-Nachwuchsligen spielte,
feierte Anfang April im Trikot der Detroit Red Wings sein Debüt in
der NHL. Der 18-jährige Center lief somit als neunter und mit
Abstand jüngster Österreicher aller Zeiten in der besten
Eishockeyliga der Welt auf. Beim ersten Spiel gegen Toronto erlitt
der Klagenfurter jedoch einen Kniescheibenbruch, der das vorzeitige
Saisonende bedeutete. „Er hat sich über die letzten Jahre
hervorragend entwickelt. Wir wollen ihm die Chance für den nächsten
Schritt geben. Es ist die Aufgabe unserer Organisation geduldig mit
den ‚Prospects‘ umzugehen“, zeigte sich Draper zufrieden.
Für den heute 51-Jährigen war es am Donnerstag eine Rückkehr nach Wien, wo er mit Kanada im WM-Finale von 2005 der tschechischen Auswahl unterlag – Trainer bei den „Ahornblättern“ war der jetzige Capitals-Headcoach Marc Habscheid. „Wir spielten die Gruppenphase in Innsbruck und sind für das Halbfinale nach Wien übersiedelt. Es war fantastisch, meine Frau und mein Vater sind auch zu Besuch gekommen“, erinnerte sich Draper. Zwei Jahre zuvor gewann der frühere Center bei der Weltmeisterschaft in Finnland die Goldmedaille.
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