1893 wurde der Stanley Cup zum ersten Mal vergeben, heuer gehen 16 Teams auf die Jagd nach der begehrten Trophäe. Bis zu Lord Stanleys Hardware sind es 16 Siege, was den Stanley Cup zu einer zu am schwierigsten gewinnenden Trophäe der Sportwelt macht!
Vegas Golden Knights (P1) : Winnipeg Jets (WC2)
Season-Series: 3-0-0 (5:2, 2:1, 6:5)
All-Time-Record: 10-9-0
Playoff-History: 1:0 (2018 Conference Finals: 4:1 Vegas)
Bereits 2018 trafen diese beiden Teams in den Play-Offs aufeinander, damals sogar im Western Conference Finale. Vegas sicherte sich den Seriensieg, in der heurigen Saison konnte aber Vegas alle drei Aufeinandertreffen für sich entscheiden und geht somit auch als Favorit ins Rennen.
Die Vegas Golden Knights waren in dieser Saison von vielen Verletzungen gebeutelt. Lediglich Stürmer William Karlsson und Defender Brayden McNabb spielten alle 82 Partien. Trotzdem fand man einen Weg, um beständig zu punkten. Jack Eichel gewöhnte sich in der Sin-City gut ein und führte die interne Punktewertung mit 27 Toren und 39 Assists an. Man glaubt es kaum, aber er wird nun seine erste Play-Off Partie spielen. Hinter ihm verfügt man mit Chandler Stephenson, Jonathan Marchessault, Reilly Smith und William Karlsson über solide Stürmer. Zudem hat man mit Alex Pietrangelo und Shea Theodore auch punktstarke Defender in den eigenen Reihen.

Bild: https://www.facebook.com/vegasgoldenknights/
Auf Grund der vielen Verletzungen musste man aber auch im Powerplay stets rotieren und fand so nie den wahren 1er-Block. Eine Quote von 20,3% ist daher durchaus noch ausbaufähig. Aber auch das Penalty-Killing war nicht gerade die Stärke der Golden Knights, mit 77,4% belegte man hier nur den 19. Rang.
Problematisch könnte auch die Torhüterposition werden. Logan Thompson spielte am Anfang extrem stark, verletze sich dann aber und so musste Adin Hill einspringen. Zur Trade-Deadline holte man Jonathan Quick aus LA. Mit seiner Erfahrung von zwei Stanley-Cups erhofft man sich hier einen sicheren Rückhalt geholt zu haben.
Erst spät in der Saison konnte sich Winnipeg für die Play-Offs qualifizieren. Der Hauptgrund, dass man es überhaupt geschafft hat, steht wohl im Tor. Denn Connor Hellebuyck spielte eine großartige Saison und holte 39 Siege aus 64 Einsätzen. Dabei kam er auf eine Fangquote von 92% und vier Shut-Outs. Es wird wohl in dieser Serie auf ihn drauf ankommen, ob die Winnipeg Jets eine Chance haben werden.
Offensiv hat man mit Kyle Connor zwar einen wahren Goalgetter und auch Marc Scheifele spielte eine gute Saison, beide schrieben aber auch ein deutliches Minus. Die große Überraschung der Saison war aber definitiv Josh Morrissey. Der Defender kam in 78 Spielen auf nicht weniger als 76 Punkte und war somit mit Erik Karlsson einer der gefährlichsten Blue-Liner überhaupt.
Trotzdem wollte das Powerplay so gar nicht funktionieren. Von allen 16 Play-Off Teilnehmer hat man mit einer Quote von 19,3% das schwächste Überzahlspiel. Dafür funktionierte das Unterzahlspiel, vor allem wegen Hellebuyck, sehr gut.
Hockey-News.info Projection: Vegas gewinnt die Serie mit 4:2
Edmonton Oilers (P2) : Los Angeles Kings (P3)
Season-Series: 2-2-0 (1:3, 3:6, 2:0, 3:1)
All-Time-Record: 132-105-30
Playoff-History: 6:2 (letztes Duell 1st Round 2021/22: 4:3 Edmonton)
Wie schon bereits im vergangenen Jahr treffen auch heuer die Oilers in der ersten Runde wieder auf die Kings. Dabei werden alle Augen auf Superstar Connor McDavid gerichtet sein, der diese Saison alles in Grund und Boden schoss.
64 Tore, 89 Assists, 70 Powerplay-Punkte, das sind die aberwitzigen Zahlen von Connor McDavid in diesem Grunddurchgang. Der kanadische Superstar schaltete noch einmal mindestens einen Gang rauf und pulverisierte die gesamte Liga. Man darf aber nicht vergessen, dass die Oilers mit Leon Draisaitl (128) und Ryan Nugent-Hopkins (104) noch zwei weitere 100+ Punkte Spieler in ihren Reihen haben. Zudem kam Zach Hyman auch noch auf beachtliche 83 Punkte. Bei manchen Teams wäre er damit der Topscorer geworden. Pech hatte Evander Kane, der auf Grund einer Verletzung am Arm die halbe Saison fehlte, gerade aber zur Crunch-Time wieder fit ist und auch die nötige Härte mitbringt.

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In der Defensive hat man mit Darnell Nurse und Evan Bouchard durchaus zwei Spieler, die sich auch offensiv einschalten können, der richtige Spielmacher fehlt ihnen aber. Mit der Verpflichtung Matthias Ekholm zur Trade Deadline holte man aber einen wichtigen Spieler für die Stabilität.
Mit all dieser Offensiv-Power ist es auch nur logisch, dass das Powerplay eine Macht war. 32,4% Erfolgsquote sprechen hier eine eindeutige Sprache, dafür muss das Penalty-Killing besser werden. Denn hier belegte man nur den 20. Rang. Dies liegt auch am Torhüter-Problem, welches Edmonton schon seit Jahren hat.
In der Off-Season holte man Jack Campbell aus Toronto, aber auch er war zu inkonstant, sein Back-Up Stuart Skinner spielte gute Partien, hatte aber auch immer wieder seine Umfaller drinnen. Um einen Cup-Run zu starten, muss sich das Goalie-Duo deutlich steigern.
Für viele überraschend schafften es die Los Angeles Kings wieder in die Play-Offs. Angeführt von Altmeister Anze Kopitar, der mit 74 Punkten schon wieder der Topscorer des Teams war, geht man zum zweiten Mal in Folgte in die Post-Season. Die hohen Erwartungen konnte auch Kevin Fiala erfüllen, der in 69 Spielen, 72 Punkte scoren konnte. Auch die beiden Schweden Adrian Kempe und Viktor Arvidsson präsentierten sich verlässlich. Drew Doughty ist nach wie vor der klassische Quarterback, der auch im Powerplay das Heft in die Hand nimmt.
Das Überzahlspiel ist auch die größte Waffe der LA Kings, denn dieses funktionierte mit 25,3% ausgesprochen gut. Dafür war das Penalty-Killing mit 75,8% umso schwächer.
Im Tor geht man wohl mit Pheonix Copley ins Rennen, da Jonathan Quick verabschiedet wurde. Mit Joonas Korpisalo holte man noch einen Mann aus Columbus, ob das für die Feuerkraft von Edmonton reichen wird, darf aber bezweifelt werden.
Hockey-News.info Projection: Edmonton gewinnt die Serie mit 4:1
Colorado Avalanche (C1) : Seattle Kraken (WC1)
Season-Series: 1-1-1 (2:3, 2:1 SO, 2:3 OT)
All-Time-Record: 3-3-0
Playoff-History: –
Der amtierende Stanley-Cup Champion Colorado trifft auf den Neuling aus Seattle. Die Kraken schafften es in ihrer zweiten Saison bereits in die Play-Offs, für die Avalanche beginnt nun die Mission Titelverteidigung.
Colorado brauchte nach dem Titelgewinn etwas Zeit, um wieder so richtig auf Touren zu kommen, spätestens seit der zweiten Hälfte des Grunddurchgangs läuft der Motor aber wieder rund. Seit Mitte Jänner gewann man von 42 Spielen gleich 35 Mal, lediglich Boston und Edmonton waren hier noch erfolgreicher. Beeindruckend ist das vor allem, da Colorado bereits die gesamte Saison ohne Captain Gabriel Landeskog auskommen muss, der auch in den Play-Offs nicht spielen kann. Zudem verlor man mit Andre Burakovsky einen wichtigen Stürmer. Er unterzeichnete im Sommer ausgerechnet beim Auftaktgegner Seattle.
An Offensivpower wird es aber der Lawine aus Denver dennoch nicht fehlen. Denn mit Nathan MacKinnon und Mikko Rantanen hat man zwei Spieler die über 100 Scorperunkte aufweisen konnten. MacKinnon beeindruckte dabei mit 69 Assists und Rantanen mit 55 Toren. Auch Jungstar Cale Makar wusste mit 66 Punkten aus 60 Spielen zu überzeugen, allerdings verpasste er auch 22 Spiele auf Grund von Verletzungen. Im Secondary Scoring ist man mit Leuten wie J.T. Compher, Valeri Nichushkin oder auch dem Torschützen des „championship-winning-goals“ Artturi Lehkonen gut aufgestellt.

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Mit all der Offensivpower war natürlich auch das Powerplay eine Waffe. Mit 24,5% Erfolgsquote lag man hier ligaweit auf dem sechsten Rang. Das Unterzahlspiel könnte allerdings zur Achillesferse werden. Denn mit 79% rangiert man hier lediglich auf dem 17. Platz. Demnach wird es auch wichtig sein, dass Torhüter Alexandar Georgiev seine guten Leistungen vom Grunddurchgang in die Play-Offs mit übernehmen kann. Allerdings spielte der Russe satte 62 Partien und geht auch in seine erste Saison als 1er-Goalie. Die Frage wird sein, ob er das Niveau in den Play-Offs halten kann.
Im Vergleich zu Colorado ist bei Seattle ganz klar das Kollektiv im Vordergrund. Mit Jared McCann hat man zwar einen Mann der 40 Tore und 70 Punkte verbuchen konnte, aber der große Topstar fehlt. Mit Jordan Eberle, dem junge Matty Beniers, Yanni Gourde oder auch Oliver Bjorkstrand hat man aber dennoch beständige Scorer im Team.
Man sagt oft, dass in den Play-Offs die Special-Teams entscheiden werden und hier hat Seattle definitiv Probleme. Im Powerplay schaffte mit 19,8% nicht einmal die 20% Marke und belegt damit nur den 21. Rang. Den selben Platz erreichte man auch im Penalty-Killing mit einem Wert von 72,4%. In Kombination mit dem starken Powerplay von Colorado muss die oberste Devise von Seattle lauten, so wenig wie möglich auf der Strafbank zu sein.
Noch dazu fehlt es bei den Tormännern an Konstanz. Sowohl der Deutsche Philipp Grubauer als auch Martin Jones, spielten phasenweise sehr gut, aber die Konstanz fehlte einfach. Beide liegen bei der Fangquote unter 90%.
Hockey-News.info Projection: Colorado gewinnt die Serie mit 4:1
Dallas Stars (C2) : Minnesota Wild (C3)
Season-Series: 2-0-2 (5:6 SO, 4:1, 4:1, 1:2 SO)
All-Time-Record: 53-39-1
Playoff-History: 1:0 (2016 1st Round: 4:2 Dallas)
Eine ausgeglichene Serie sollte uns bei Minnesota gegen Dallas erwarten. Die Stars beendeten den Grunddurchgang mit 108 Punkten, die Wild kamen auf 103 Punkte. Bereits 2016 trafen diese beiden Teams in der ersten Runde aufeinander, damals gewann Dallas in sechs Spielen.
Zudem kommt es bei diesem Duell auch zum Aufeinandertreffen der beiden Offensiv-Spezialisten Jason Robertson und Kirill Kaprizov. Der erst 23-jährige Robertson stellte mit seinen 109 Scorerpunkten einen neuen Punkterekord für einen Dallas Spieler auf. Zudem fand auch Captain Jamie Benn mit 33 Toren und 45 Assists wieder zu alter Stärke zurück. Vor allem die Härte von Benn ist in den Play-Offs sicherlich ein Vorteil. Mit Altmeister Joe Pavelski, den beiden Finnen Roope Hintz und Miro Heiskanen, sowie Tyler Seguin ist man sehr gut aufgestellt.

Bild: https://www.facebook.com/DallasStars/
Es ist daher nicht überraschend, dass Dallas ein tolles Powerplay mit einer Erfolgsquote von 25% zeigen konnte. Aber auch im Penalty-Killing zeigte man groß auf. 83,5% bedeuten gleichzeitig den dritten Rang ligaweit.
Dies hat natürlich auch mit dem groß aufspielenden Jake Oettinger im Tor zu tun. Der 24-jährige US-Amerikaner spielte schon vergangenes Jahr eine herausragenden Play-Off Serie und mauserte sich zur unangefochtenen Nummer 1 im Tor. Fünf Shut-Outs, eine Fangquote von 91,9% und 48 Siege sprechen eine eindeutige Sprache.
Bei Minnesota sind alle Augen auf Kirill Kaprizov gerichtet. Der Russe ist der Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Wild und überzeugte auch heuer mit 75 Punkten aus nur 67 Spielen. Hinter ihm hat man mit Mats Zuccarrello, Matt Boldy und Joel Eriksson Ek noch drei Spieler mit mehr als 60 Punkten, aber ansonsten gibt es offensiv nicht allzu viel zu vermelden. Dementsprechend war auch das Powerplay nur mittelmäßig. Alle Hoffnung ruhen auf Kaprizov, wenn er nicht liefert, wird es für Minnesota wohl keine Chance geben.
Interessant wird es in Minnesota auch auf der Torhüterposition. Der etatmäßige Einser-Goalie Marc-Andre Fleury kämpfte heute mit Leistungsschwankungen, dafür sprang sein Back-Up Filip Gustavsson ein. Der Schwede kam auf eine beeindruckende Fangquote von 93,1% in 39 Einsätzen. Trotzdem könnte es sein, dass Fleury auf Grund seiner Erfahrung den Vorzug bekommt, noch ist keine Entscheidung gefallen.
Hockey-News.info Projection: Dallas gewinnt die Serie mit 4:2
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