NHL

NHL: Wachablöse: Die beste Linie der Liga kommt nun aus Kanada!

Jahrelang galt die Formation um die Boston-Stürmer Patrice Bergeron, Brad Marchand und David Pastrnak als die beste Angriffslinie der gesamten NHL, doch heuer fand eine eindrucksvolle Wachablöse statt. Die beste Sturmformation treibt bei einem der sieben kanadischen Teams sein Unwesen.

Die nackten Zahlen sind fast schon unglaublich: 124 Tore von 293 Toren der Calgary Flames wurden von Johnny Gaudreau, Matthew Tkachuk und Elias Lindholm erzielt. Zusammen kamen die drei Cracks auf 301 Scorerpunkte, keiner verpasste auch nur ein einziges Saisonspiel. Johnny Gaudreau landete im NHL-Scoringrace mit 115 Punkten auf Rang 2 – nur Edmontons Connor McDavid war mit 123 Punkten besser.

Bemerkenswert war auch die Overall-Performance dieser Formation, die sich perfekt in den Spielstil von Darryl Sutter einordnen konnte. Neben schier beliebigem Scoring legte die Reihe auch starkes Defensivverhalten an den Tag: Gaudreau führt die NHL-weite Plus/Minuswertung mit +64 an, Lindolm kam auf +61, Tkachuk auf +57. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor war auch die „Kosten/Nutzenrechnung“, denn zusammen kamen die drei Cracks auf „nur“ 18,5 Millionen US-Dollar Caphit. Im Vergleich dazu: Torontos Gardelinie mit Auston Matthews, Mitch Marner und Michael Bunting schlägt mit knapp 23,5 Millionen US-Dollar zubuche – allein Matthews und Marner verschlingen in etwa 22,5 Millionen. Die 1st Line der Leafs kam in der abgelaufenen Saison auf 118 Tore und 266 Punkte.

Für die Calgary Flames, die sich den Titel der Pacific Division sichern konnten, war es eine beeindruckende „regular season“, in welcher sich die Kanadier zu einem ernsthaften Contender auf dem Stanley Cup entwickelten. Die Rekordsaison der Angriffslinie setzte dieser noch das Sahnehäubchen auf. Nur drei Teams seit 1996 hatten drei 40-Goalscorer in ihrem Aufgebot: 1995/96 terrorisierten Jaromir Jagr, Mario Lemieux und Petr Nedved die Liga, Tampas Steven Stamkos, Nikita Kucherov und Brayden Point schafften dieses Feature in der Saison 2018/19. Das Trio um Gaudreau, Tkachuk und Lindholm sind aber die erste Linie in 28 Jahren, in welcher jeder Akteur die 40-Toremarke knackte – bei den anderen Teams waren die Spieler in unterschiedlichen Line-Combinations im Einsatz. Bemerkenswert: die letzte Linie, die dieses Kunststück ebenfalls schaffte, kam auch als Calgary. 1993/94 kamen Robert Reichel, Theo Fleury und Gary Robets auf 121 Tore.

Ob es die Topline der NHL auch im kommenden Jahr noch so zu sehen gibt, bleibt abzuwarten. Elias Lindholm steht noch für zwei weitere Jahre unter Vertrag, Johnny Gaudreau wird im Sommer zum „unrestricted free agent“ und Matt Tkachuk braucht als „RFA“ ebenfalls einen neuen Vertrag. In den letzten Monaten signalisierte Gaudreau, dass er sich einen Verbleib in Calgary wünscht, in den letzten Jahren tauchten aber immer wieder Gerüchte über einen Wechsel in den Osten auf. Vor allem die Philadelphia Flyers oder New Jersey Devils dürften an dem in Salem, New Jersey geborenen Flügelflitzer enormes Interesse haben.

hockey-news.info , Bild: mark6mauno – https://www.flickr.com/photos/mark6mauno/25902298160/in/album-72157664344397363/ (CC BY-SA 2.0)

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