Mit den zwei
österreichischen Eishockey-Stürmern Michael Raffl (Philadelphia
Flyers) und Michael Grabner (Arizona Coyotes) geht die National
Hockey League (NHL) am Samstag in das ungewöhnlichste Play-off
ihrer Geschichte. Nach dem Abbruch des Grunddurchgangs am 12. März
erfolgt der Neustart mit einem erweiterten Play-off, das ohne
Zuschauer und nur in zwei Städten ausgetragen wird.
Raffl tritt mit Philadelphia in Toronto an, wo die Eastern Conference spielt. Da die Flyers bei Abbruch des Grunddurchgangs eines der vier besten Teams im Osten waren, sind sie für die erste Hauptrunde gesetzt. Sie spielen daher zunächst ein Mini-Turnier gegen die Boston Bruins, Tampa Bay Lightning und Washington Capitals „nur“ um die Setzung für das weitere Play-off, ehe es richtig ernst wird.
In Philadelphia herrscht
Zuversicht, dass man eine reelle Chance auf den dritten Stanley Cup
nach 1974 und 1975 hat. „Das ist das stärkste Team, in dem ich hier
gespielt habe. Wir haben uns seit der vergangenen Saison gesteigert
und uns in eine wirklich gute Position gebracht“, erklärte
Raffl.
Die Statistik bestätigt ihn. Nachdem die Flyers im Vorjahr das
Play-off verpasst hatten, formte der neue Coach Alain Vigneault
eine Top-Truppe. Philadelphia ist das beste Heimteam der NHL, hat
sich vor allem defensiv enorm gesteigert und war mit neun Siegen
aus zehn Spielen das heißeste Team, ehe die viereinhalbmonatige
Corona-Pause kam.
Mannschaftliche Geschlossenheit soll nun auch im Play-off zum Trumpf werden. „Der Kern der Mannschaft ist ziemlich unverändert. Wir sind in den vergangenen Saisonen alle zu engen Freunden geworden. Und wir haben einige gute Spieler dazu bekommen. Wir sind stark abseits des Eises und sogar noch stärker auf dem Eis“, sagte Raffl. Der 31-jährige Villacher, der mittlerweile am drittlängsten ohne Unterbrechung im Flyers-Team spielt, hat daher auch keine Bedenken, zwei Monate in der „Blase Toronto“ zu verbringen.
Sein Villacher Kumpel Grabner und die Coyotes sind in Edmonton gleich in der Qualifikationsrunde der Western Conference gefordert. Arizona hatte bei Abbruch nur noch eine kleine Chance auf den Aufstieg, profitierte aber von der Play-off-Aufstockung von 16 auf 24 Teams und ist so dadurch erstmals seit 2012 wieder in der K.o.-Phase dabei. In einer „Best of five“-Serie geht es ab Sonntag gegen die Nashville Predators.
Damit bietet sich auch eine neue Chance für Grabner. Der 32-Jährige wurde in den letzten eineinhalb Monaten des Grunddurchgangs von Trainer Rick Tocchet nur einmal eingesetzt. Aber mit John Chayka verließ kurz vor Wiederbeginn jener General Manager überraschend den Club, der Grabner im Sommer 2018 als vertragslosen Spieler (Free Agent) verpflichtet hatte.
Quelle: APA, Pic: Wikimedia/Daniel Hartwig from San Jose, CA, USA








