Es war mal wieder ein turbulentes Wochenende in der Oberliga Nord – und die Vorentscheidung in Sachen Vorrundenmeisterschaft ist gefallen. Denn die Tilburg Trappers gewannen am Freitag mit 5:2 bei den Füchsen Duisburg und haben nun stolze 14 Punkte Vorsprung auf die Verfolger. Rang zwei eroberten sich die Saale Bulls Halle. Die Anhaltiner siegten in Hannover mit 3:0 und gewannen auch das Derby gegen Leipzig mit 4:1. Die Hannover Scorpions sichern sich Rang drei, dank eines 7:6 in Leipzig und einer knappen 3:4-Shootout-Niederlage im Derby. Die Icefighters Leipzig sind nach der sechsten Niederlage in Serie dick in der Krise und bleiben auf vier. Die Füchse Duisburg verloren auch das zweite Spiel des Wochenendes mit 2:3 in Essen und rutschen auf Rang fünf ab. Die Hannover Indians belegen Rang sechs vor den Moskitos Essen.
In der Qualifikationsrunde gibt sich der Herner EV weiter keine Blöße. Die Truppe vom Gysenberg gewann mit 8:3 gegen Berlin und mit 6:3 im Harz. Die Black Dragons Erfurt haben trotz eines 7:3 gegen Rostock bereits 24 Punkte Rückstand auf Rang eins. Die Crocodiles Hamburg belegen zwar weiterhin Rang drei, kommen aber nicht vom Fleck. Einem klaren 7:4 über Braunlage folgte ein 2:3 in Berlin. Die Rostock Piranhas rehabilitierten sich für die Niederlage und gewannen das Heimderby gegen Timmendorf mit 2:1 nach Verlängerung. Hinter Rostock folgen Berlin, Timmendorf und Braunlage auf den Plätzen.
Alle Ergebnisse in der Übersicht
Icefighters Leipzig – Hannover Scorpions 6:7 (1:3, 3:2,
2:2)
Diese Partie als turbulent zu bezeichnen wäre wohl untertrieben. Es
war ein munteres Scheibenschießen in der Eisarena zu Taucha.
Bereits nach zehn Sekunden gelang Patrick Schmid die Führung für
die Gäste, welche Sachar Blank ausbaute (6.). Nach dem Leipziger
Anschluss durch Damian Schneider (12.) stellte Björn Bombis
praktisch im Gegenzug den alten Abstand wieder her (13.). Wild ging
es auch im Mittelabschnitt weiter. Ian Farrell verkürzte erneut
(23.), Chad Niddery stellt wieder auf zwei Tore vor (24.). Michal
Velecky (24.) und Hubert Berger (25.) markierten dann aber binnen
58 Sekunden den Ausgleich für Leipzig. Ein Unterzahltreffer von
Thomas Pape (32.) sorgte aber für die erneute Führung der
Scorpions. Im letzten Drittel gelang Dominik Patocka in Überzahl
der erneute Ausgleich zum 5:5 (42.), doch die Routiniers
entschieden die Partie. Erst traf Christoph Koziol zum 6:5 (45.),
dann erhöhte Bombis in Überzahl auf 7:6 (48.). Jakub Weber gelang
nur noch der Anschlusstreffer (52.).
Hannover Indians – Saale Bulls Halle 0:3 (0:0, 0:2,
0:1)
Es war ein gebrauchter Abend für die Indians. Die Gastgeber
berannten über weite Strecken das Tor der Hallenser, bissen sich
aber am starken Kevin Beech im Bullen-Kasten die Zähne aus. Die
kalte Dusche folgte dann in der 23. Minute, als Tim May Halle in
Führung schoss. Die Saale Bulls waren weiter effektiv, denn
Maximilian Schaludek erhöhte auf 2:0 (31.). Die Indians probierten
zwar alles, die Scheibe wollte aber nicht rein. Stattdessen
markierte Jannik Striepeke den 3:0-Endstand (58.).
Füchse Duisburg – Tilburg Trappers 2:5 (0:3, 2:2,
0:0)
Ein richtig starker Start brachte den Meister beim Liga-Krösus auf
die Siegerstraße. Ein Doppelschlag von Mitch Bruijsten (4.) und
Parker Bowles nur 48 Sekunden später stellte die Weichen früh auf
Tilburger Sieg. Danny Stempher erhöhte noch im ersten Drittel auf
3:0 (14.), ehe Brock Montgomery (24./ÜZ) und Max Hermens (25.) ein
5:0 erzielten. Erst danach fand Duisburg auch mal statt, mehr als
die Treffer von Andris Berzins (27.) und Raphael Joly (39./UZ)
sollten aber nicht fallen. Zumal Tilburg die Partie immer im Griff
hatte.
Saale Bulls Halle –
Icefighters Leipzig 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)
Die Icefighters sind endgültig in der Krise angekommen. Zwar
spielen die Leipziger nicht schlecht, doch sie schießen einfach zu
wenige Tore. Daran änderte auch die frühe Führung von Jakub Weber
nach 104 Sekunden nichts. Halle kämpfte sich in die Partie, glich
durch Tim May in Überzahl aus (13.). Jan Niklas Pietsch sorgte
ebenfalls in Überzahl für die Hallenser Führung (22.) und überstand
später auch eine fünfminütige Überzahl (Spieldauer gegen Schmitz
wegen Stockschlags) unbeschadet. Kaum waren sie komplett, traf
Maximilian Schaludek zum 3:1 (40.). Leipzig hatte genug Chancen und
war jederzeit in der Partie, doch das letzte Tor fiel wieder für
Halle. Maximilian Spöttel markierte im Alleingang den Endstand
(50.)
Moskitos Essen – Füchse Duisburg 3:2 (1:2, 1:0,
1:0)
Diese Partie dürfte noch ein paar Tage die Eishockeygemeinde im
Kohlenpott beschäftigen. Denn eine Szene kurz vor Ende des
Mitteldrittels erhitzt im Nachhinein die Gemüter. Duisburgs Raphael
Joly musste wegen hohen Stocks mit Verletzungsfolge für 2+2 Minuten
auf die Strafbank und legte sich dort handgreiflich mit Essener
Zuschauern war. Der Niederländer soll allerdings von Zuschauern mit
Gegenständen beworfen worden sein. Dennoch war die Matchstrafe die
logische Konsequenz von Schiedsrichter Krawinkel. Die neunminütige
Unterzahl überstand Duisburg mehr als acht Minuten lang
unbeschadet, dann jedoch markierte Dennis Thielsch das
entscheidende 3:2 (48.). Zuvor hatten Mike Schmitz (5.) und
Cornelius Krämer (11.) die Füchse jeweils in Front gebracht,
Thielsch (11.) und Julian Lautenschlager (27.) ausgeglichen. Doch
ein temporeiches und gutes Eishockeyspiel dürfte aufgrund der
Vorkommnisse in Minute 40 komplett in den Hintergrund treten.
Hannover Scorpions – Hannover Indians 3:4 SO (0:0, 1:0,
2:3, 0:0, 1:0)
Derby, dritter Teil und auch in Mellendorf ging es heiß her. Die
Scorpions bestimmten die Partie, scheiterten aber lange an
Sebastian Albrecht im Indians-Kasten. Erst Robin Thomson brach den
Bann (33.), ehe Christoph Koziol mit dem 2:0 scheinbar für die
Vorentscheidung sorgte (42.). Doch nur zwei Sekunden danach
verkürzte Andreas Morczinietz auf 1:2 und sorgte so dafür, dass die
Indians in ihre stärkste Phase gingen. Igor Bacek (46.) und
Branislav Pohanka (47.) drehten die Partie endgültig. Die Scorpions
drückten aber in der Folge und Patrick Schmid schoss die Partie in
die Overtime (57.). Diese blieb torlos und im Penaltyschießen
sorgte Robbie Hein für den Extrapunkt zu Gunsten der Indians.
Herner EV – Preussen Berlin 8:3 (3:0, 2:3,
3:0)
Die Qualifikationsrunde bleibt für den HEV weiter ein lockeres
Einlaufen für die Playoffs. Brad Snetsinger mit einem Doppelpack
(13./16.) und Christian Nieberle (15.) für eine komfortable
Führung. Nach dem 4:0 durch Aaron McLeod (26.) ließen die Gastgeber
etwas die Zügel schleifen und die Preussen nutzten dies. Steven
Neuparth (26.) und Daniel Volynec (30.) verkürzten. Auch auf das
5:2 von Danny Albrecht (39.) fanden die Gste nochmal eine Antwort
in Person von Felix Braun (40.). Im letzten Drittel konzentrierte
sich Herne aber wieder und brachte die Partie unter Dach und Fach.
Michel Ackers (46./ÜZ), Philipp Kuhnekath (50.) und nochmals
Albrecht (55./UZ) trafen zum 8:3-Endstand.
Black Dragons Erfurt – Rostock Piranhs 7:3 (4:1, 2:1,
1:1)
Die lange Reise schien den Piranhas in Anfangsphase nicht
zubekommen. Erfurt bestimmte die Partie und ging durch Carsten
Gosdeck (5.) sowie Michal Vazan (10./ÜZ) verdient mit 2:0 in
Führung. Der Anschlusstreffer von Ricco Ratajczyk (11.) war nur
eine kurze Episode der Piranhas, denn danach trafen wieder die
Drachen. Justin Creutzburg (17.), Michel Maaßen (19.) und nochmals
Vazan (22.) erhöhten auf 5:1. Constantin Koopmann traf dann wieder
für Rostock (30.), ehe Gosdeck (33.) und Oliver Kämmerer (44.) die
Partie entschieden. Michal Bezouska traf zum Endstand (52.).
Crocodiles Hamburg – Harzer Falken 7:4 (1:2, 4:1,
2:1)
40 Minuten lang schnupperten die Falken am nächsten Sieg, doch dann
setzte sich die größere individuelle Klasse der Crocodiles durch.
Fabian Calovi gelang im Powerplay die Hamburger Führung (7.), doch
postwendend glich Tim Lucca Krüger aus (8.). Thomas Schmid sorgte
gar für die verdiente 2:1-Führung der Gäste (13./ÜZ). Im
Mitteldrittel drehten die Crocodiles dann aber auf und die Partie.
Anton Zimmer (22.), André Geratz (25.) und Thomas Zuravlev (26.)
stellten auf 4:2. Krüger verkürzte zwar nochmal (30./ÜZ), doch
Norman Martens machte mit dem 5:3 praktisch alles klar (36.). Im
Schlussdrittel machten Christos Stambolidis (42.) und Leo Prüßner
(53.) alles klar, ehe Thomas Herklotz den Schlusspunkt setzte
(54.).
Preussen Berlin – Crocodiles Hamburg 3:2 (1:2, 0:0,
2:0)
Das Auf und Ab der Crocodiles geht aber dennoch weiter. Denn nach
dem überzeugenden Heimsieg folgte eine ganz schwache Leistung in
Berlin. Die Führung von Philipp Grunwald (15.) konnte Thomas
Zuravlev zwar im Alleingang drehen (17./18.), doch im
Mittelabschnitt durfte sich Hamburg bei Lucas DiBerardo bedanken,
dass man die Führung mit in den Schlussabschnitt nahm. So dauerte
es bis zur 50. Minute, ehe Chris Lijdsman zum 2:2 traf. Als sich
alle schon auf die Overtime einstellten, war Max Janke in Überzahl
zur Stelle und sicherte den Preussen die drei Punkte (59.).
Harzer Falken – Herner EV 3:6 (2:2, 0:1,
1:3)
Wieder schnupperte Braunlage an der Überraschung, erneut musste man
sich dann doch deutlich geschlagen geben. Dank eines starken Hessel
im Tor blieben die Falken lange dran. Die Herner Führung durch
Sören Hauptig (4.) drehten Viktor Bjuhr (8.) und Tim Lucca Krüger
(12.) zum 2:1. Philipp Kuhnekath glich aber noch im ersten Drittel
aus (15.). Im Mittelabschnitt brachte Hessel den HEV zur
Verzweiflung, den Rückstand durch Lois Spitzner (30.) das 3:2
erzielte. Danny Albrecht (41.) und Aaron McLeod (44./UZ) machten
dann alles klar. Thomas Schmid brachte Braunlage in Überzahl
nochmals ran (47.), mehr aber auch nicht. Den Schlusspunkt durfte
Kuhnekath für sich verbuchen (60.).
Rostock Piranhas – EHC Timmendorfer Strand 2:1 OT (1:0,
0:1, 0:0, 1:0)
Die Partie könnte auch mit der Überschrift „Piranhas gegen Dalgic“
überschrieben sein. Timmendorfs junger Schlussmann brachte die
Rostocker zur Verzweiflung und sicherte mit 42 Saves und 95%
Fangquote den Gästen einen Zähler. Denn Timmendorf fand auch auf
die Rostocker Führung durch Arthur Lemmer (16.) eine Antwort durch
Daniel Lupzig (34.). In der Overtime sicherte Kevin Piehler den
Gastgebern dann den Zusatzpunkt (62.).
Christian Schülling
