Die Oberliga Nord geht auf die Zielgerade und eine weitere Vorentscheidung ist gefallen. Hinter dem feststehenden Meister Tilburg Trappers (42 Spiele/105 Punkte) festigen die Saale Bulls Halle den zweiten Platz und sind wohl nur noch theoretisch von diesem zu verdrängen. Die Anhaltiner (42/79) gewannen bei den Hannover Scorpions (43/73) mit 3:2 nach Verlängerung und bauen den Vorsprung damit auf sechs Punkte aus. Neuer Dritter sind die Moskitos aus Essen (42/73), welche die Hannover Indians (42/71) mit 5:0 abfertigten. Hinter dem Vierten, Hannover Scorpions, reihen sich die Icefighters Leipzig (43/73) ein. Die Sachsen unterlagen Tilburg mit 2:3 nach Verlängerung. Durch die Ergebnisse des Wochenendes kann sich auch der Tabellensiebte, die Füchse Duisburg (42/70), noch Hoffnungen auf den dritten Platz machen.
In der Qualifikationsrunde festigen die Crocodiles Hamburg (43/58) den zweiten Rang hinter dem Herner EV (42/88). Die Hansestädter besiegten die Rostock Piranhas (42/50) mit 6:4. Die Black Dragons Erfurt (42/54) verloren nach einer 5:1-Führung mit 5:7 bei Preussen Berlin (42/42). Der EHC Timmendorfer Strand (43/30) blamierte sich vor eigenem Publikum und unterlag den Harzer Falken (42/22) mit 3:7.
Icefighters Leipzig – Tilburg Trappers 2:3OT (0:0, 0:2, 2:0,
0:1)
Zwei Drittel lang bestimmten die Trappers die Partie und sahen so
aus, als würden sie drei Punkte mitnehmen. Nur dank eines starken
Benedict Roßberg zwischen den Pfosten hielt Leipzig lange das 0:0.
So dauerte es bis zur 37. Minute, ehe Kevin Bruijsten den Meister
in Führung schoss. Bruder Mitch erhöhte 157 Sekunden später in
Überzahl auf 2:0. Die Icefighters kämpften sich durch Antti
Paavilainens Überzahltreffer (41.) zurück ins Spiel und rannten dem
Rückstand hinter her. Damian Schneider schoss die Partie dann in
die Overtime (57.). In dieser brauchten die Trappers 38 Sekunden,
ehe Nardo Nagtzaam den Siegtreffer erzielte.
Hannover Scorpions – Saale Bulls Halle 2:3OT (2:1, 0:1, 0:0,
0:1)
Big Points für die Saale Bulls im Kampf um das Heimrecht.
Maximilian Schaludeks Treffer 25 Sekunden vor Ende der Verlängerung
bescherte den Anhaltinern die wahrscheinlich entscheidenden zwei
Punkte für Platz zwei. Zuvor fielen alle Tore in den ersten 30
Minuten. Philipp Gunkel brachte Halle nach 54 Sekunden in Führung,
ehe Sean Fischer (18.) und Björn Bombis (20./ÜZ) die Partie
drehten. Tim May sorgte dann für das 2:2 (28.), ehe im Anschluss
beide Goalies keine Tore mehr zuließen.
Moskitos Essen – Hannover Indians 5:0 (2:0, 1:0, 2:0)
Es war ein richtiges Statement seitens der Moskitos aus Essen im
Kampf um das Heimrecht. Gegen gute Indians zeigten sich die Essener
von ihrer besten Seite. Julien Pelletier (8.) und Andrej Bires
(15.) eröffneten mit ihren Toren den Reigen und im Anschluss
spielten sich die Gastgeber in einen kleinen Rausch. Dazu hielt
Goalie Sebastian Staudt die immerhin 32 Schüsse des Gegners fest.
Die weiteren Tore für den neuen Tabellendritten erzielten Christoph
Ziolkowski (24./60.) und nochmals Bires (45.)
Preussen Berlin – Black Dragons Erfurt 7:5 (1:3, 0:1, 6:1)
Was für ein verrücktes Spiel am Glockenturm. Wie schon am
Wochenende zuvor verspielen die Drachen auswärts eine klare
Führung. Denn nach 41 Minuten sah Erfurt wie der sichere Sieger,
führte nach Toren von Michel Maaßen (3./24.), Paul Klein (16.) und
Carsten Gosdeck (18./ÜZ/41.) durchaus verdient mit 5:1. Die
Preussen brachten bis auf den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich
durch Lukas Stettmer (12.) wenig zu Stande. Doch nach Minute 41
stellte Erfurt das Eishockeyspielen ein, während Berlin sich an der
Ehre gepackt fühlte. Angeführt von Josh Rabbani (44.) und Quirin
Stocker (48./ÜZ/51.) begann die Aufholjagd. Lukas Ogorzolec (53.)
gelang der Ausgleich und als Rabbani mit seinem zweiten Treffer
(55./ÜZ) die Führung erzielte, war das kleine Eishockeywunder
vollbracht. Julian van Lijden machte dann mit dem 7:5 alles
klar.
Crocodiles Hamburg – Rostock Piranhas 6:4 (2:2, 2:1, 2:1)
Ein spannendes und abwechslungsreiches Spiel sahen die Zuschauer in
Farmsen. Von Beginn an gingen beide Teams hohes Tempo und die
Partie wogte hin und her. Constantin Koopmann brachte die Piranhas
mit einem Überzahltreffer in Führung (2.), doch Moritz Israel
antwortete nur 44 Sekuden später. Brad McGowan sorgte dann für die
erste Hamburger Führung (16.), Artur Lemmer glich aber wenig später
zum 2:2 aus (18.). Im zweiten Drittel setzten erneut die Rostocker
den ersten Stich, diesmal durch Ricco Ratajczyk (23.). Hamburg
antwortete aber noch im Mitteldrittel, stellte durch Anton Zimmer
(29.) und Josh Mitchell (40.) auf 4:3. Auf diesen Treffer fanden
die Piranhas dann keine Antwort mehr, stattdessen machten Josh
Mitchell (51.) und Leo Prüßner (57.) mit dem 6:3 alles klar.
Koopmann gelang noch etwas Ergebniskosmetik (57.)
EHC Timmendorfer Strand – Harzer Falken 3:7 (0:2, 2:2, 1:3)
Während sich Braunlage offensichtlich ordentlich in die Sommerpause
verabschieden will, blamiert sich Timmendorf zum Abschluss der
Heimspiele. Die Falken nutzen die Null-Bock-Leistung des EHCT
eiskalt aus. Lukas Brückner (14.) und Artjom Kostyrev (20.)
schießen Braunlage in Front. Im Mitteldrittel wird es aus
Timmendorfer Sicht kurzzeitig besser, was Cedric Montminy zum
Anschlusstreffer nutzt (25.). Danach trifft der EHCT das Tor nicht,
stattdessen nutzt Trevor Hendrikx eine der wenigen Gelegenheiten
der Falken zum 3:1 in Überzahl (35.). Im direkten Gegenzug sorgt
Kevin Kunz für den erneuten Anschluss. Mit dem 4:2 von Thomas
Herklotz (38.) ist die Partie dann entschieden. Timmendorf fällt
auseinander und Braunlage schießt sich den Frust der letzten Wochen
von der Seele. Max Bauer (42.), Viktor Bjuhr (55./ÜZ) und nochmal
Hendrikx (56.) schießen ein 7:2 heraus. Tim Dreschmann betreibt in
der Schlussminute noch etwas Ergebniskosmetik.
Christian Schülling
