Wieder im Zeichen einiger hochkarätiger Spiele stand der zehnte Spieltag der Oberliga Nord. Im Duell Erster gegen Zweiter behielt der Tabellenführer Tilburg gegen Verfolger Leipzig knapp mit 5:4 die Oberhand. Auch in Halle ging es in die Overtime, die Saale Bulls besiegten den Herner EV mit 3:2. Die Füchse Duisburg müssen ein Nuller-Wochenende hinnehmen, unterlagen zu Hause den Hannover Scorpions mit 1:2. Essen strebt weiter nach oben, gewinnt auch in Erfurt mit 4:3. Die Crocodiles Hamburg halten sich in Berlin mit 5:3 schadlos; mit dem gleichen Ergebnis gewinnen die Hannover Indians gegen die Harzer Falken. Im Ostseederby heißt Rostock der Sieger, dank eines 4:3 in Timmendorf.

Tilburg Trappers – Icefighters Leipzig 5:4OT (2:3, 1:0,
1:1, 0:0, 1:0)
Das Topspiel des zehnten Spieltags hielt, was es vorher versprach.
Beide Mannschaften schenkten sich nichts, wenngleich die Trappers
vor allem im zweiten und dritten Drittel deutlich mehr Schüsse auf
das Tor brachten. Die Gastgeber gingen vor 2300 Zuschauern bereits
in der dritten Minute durch Parker Bowles in Führung, ehe Mickey
Bastings auf 2:0 erhöhte (5.). Doch die Icefighters kämpften und
waren enorm effektiv. Drei Tore von Damian Martin (10.), Hubert
Berger (12.) und Ian Farrell (13.) binnen 170 Sekunden drehten die
Partie. Nick de Ruijter glich dann wieder aus (29.), ehe Hannes
Albrecht Leipzig erneut in Führung schoss (43.). Im sechsten
Überzahlspiel des Abends war Tilburg dann erstmals in Person von
Giovanni Vogelaar erfolgreich (52.). Die Verlängerung musste
entscheiden und Bowles sorgte hier für das entscheidende Tor.
Tilburg bleibt weiter oben, Leipzig holt auch im zehnten Spiel
mindestens einen Punkt und bleibt Zweiter
Hannover Indians – Harzer Falken 5:3 (0:1, 2:1,
3:1)
Mit dem Rückenwind des Freitagserfolgs gingen die Falken in die
Auswärtsaufgabe am Pferdeturm und durch Erik Pipp früh in Führung
(4.). Die Indians bissen sich in der Folge immer wieder die Zähne
an Hessel im Braunlager Kasten aus. Und wenn man vorne nicht
trifft, bekommt man ihn hinten halt rein: Artjom Kostyrev traf in
Unterzahl zum 2:0 (24.). Doch noch im Mittelabschnitt glich
Hannover in Person von Maximilian Pohl (28.) und Tobia Schwab
(31./ÜZ) aus. Das Schlussdrittel begann für die Hausherren dann
perfekt, als Andreas Morczinietz zum 3:2 traf (41.). Branislav
Pohanka machte mit dem 4:2 (49.) scheinbar alles klar. Hoffnung
keimte im Falken-Lager nach dem Anschlusstreffer von Thomas Schmid
auf (59.) doch ein Empty-Net-Tor von Pohanka machte 39 Sekunden vor
dem Ende alles klar. Indians-Stürmer Roman Pfennings musste im
zweiten Drittel mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig zum
Duschen. Hannover übernimmt durch den Sieg den dritten Platz,
Braunlage bleibt Schlusslicht.
Preussen Berlin – Crocodiles Hamburg 3:5 (1:3, 0:1,
2:1)
Die Crocodiles erfüllen gegen den Tabellenvorletzten ihre
Pflichtaufgabe. In einem von zahlreichen Nickeligkeiten und vielen
Strafzeiten (48 Minuten ohne große Strafe) geprägten Spiel brachte
Tim Marek die Hamburger in Führung (4.). Daniel Reichert in
Überzahl (11.) und der zurückggekehrte Torjäger Brad McGowan (17.)
sorgten für ein komfortables 3:1. Marvin Krüger verkürzte noch im
ersten Abschnitt (19.). Erneut McGowan markierte dann im
Mittelabschnitt den einzigen Treffer zum 4:1 (33.), ebenfalls in
Überzahl. Auch die restlichen Tore fielen im Powerplay: Josh
Rabbani verkürzte auf 2:4 (45.), Andre Gerartz stellte den alten
Abstand wieder her (50.). Den Schlusspunkt setzte Phillipp Grunwald
mit dem 3:5 (52.). An den Tabellenplätzen beider Kontrahenten
ändert sich nichts: Berlin ist weiter 13., Hamburg weiter auf der
Neun.
Black Dragons Erfurt – Moskitos Essen 3:4 (0:2, 2:1,
1:1)
Erfurt kann einfach nicht gewinnen, während Essen wohl endgültig
die Kurve bekommen hat. Starke Überzahlformationen prägten die
Partie. Julian Lautenschlager (12.) und Dominik Ochmann (19.)
markierten im ersten Drittel das 2:0 für Essen. Enrico Manske
konnte zunächst verkürzen (29.), ehe Dennis Thielsch erneut in
Überzahl den alten Abstand wiederherstellte (32.). Bei doppelte
Überzahl war dann Paul Klein erfolgreich und machte die Partie mit
dem 2:3 (38.) wieder spannend. Im Schlussdrittel passierte lange
wenig, ehe dann Andrej Bires das 4:2 für Essen erzielte (51.) Robin
Sochan gelang mit einem Mann mehr auf dem Eis nur noch der
3:4-Anschlusstreffer (57.). Durch den Sieg verteidigt Essen Rang
acht, während Erfurt die Playoff-Ränge als Elfter langsam aus den
Augen verlieren.
EHC Timmendorfer Strand – Rostock Piranhas 3:4 (2:0,
0:2, 1:2)
In Timmendorf hadert man mit vergebenen Torchancen, bei den
Piranhas überwiegt die Freude, dass man weiter enge Tuchfühlung zu
den Playoff-Plätzen hat. Dabei begannen die Gastgeber stark,
führten nach dem ersten Drittel durch Kenneth Schnabel (12.) und
Kevin Kunz (13.) mit 2:0. Danach verpasste es der EHCT aber weitere
Treffer zu erzielen und die Piranhas kamen zurück. Michal Bezouska
(27.), Kevin Piehler (30.) und Alexander Seifert (43./ÜZ) drehten
die Partie. Einmal schlugen die Beach Boys noch zurück, kamen durch
Patrick Saggau in doppelter Überzahl zum Ausgleich (45.). Doch drei
Tore bei 43 Schüssen waren am Ende zu wenig, die Gäste waren
effektiver. Sebastian Brockelt sicherte mit dem 4:3 den Sieg (53.).
Rostock ist somit weiter punktgleich mit dem Achten Essen, während
Timmendorf auf Platz zwölf festhängt.
Saale Bulls Halle – Herner EV 3:2OT (1:0, 1:1, 0:1,
1:0)
Philipp Gunkel ist der Held des Abends in Halle. Sein Treffer fünf
Sekunden nach Beginn der Verlängerung sicherte den Bullen den
Extrapunkt. Zuvor sahen die 1280 Zuschauer im Eisdom eine packende,
teils hochklassige Partie. Die Gastgeber legten im ersten Drittel
durch ein Powerplay-Tor von Steven Tarasuk vor (17.). Herne hielt
sehr gut dagegen, kam durch Christian Nieberle zum Ausgleich (23.).
Tim Dreschmann sorgte für das 2:1 (34.), ehe Aaron McLeod den HEV
in die Verlängerung schoss (50.) – und dies in Unterzahl. In der
Verlängerung zog Gunkel dann vom Bullypunkt weg zum Sieg. Dank des
Sieges springt Halle auf die Vier, Herne bleibt Siebter.
Füchse Duisburg – Hannover Scorpions 1:2 (0:0, 0:0,
1:2)
Die Füchse kommen in dieser Saison weiter nicht richtig in die
Gänge und wahrscheinlich muss man am Rhein lange überlegen, wann
man zuletzt in der regulären Saison zwei Niederlagen in Folge
kassierte. Dabei war Duisburg das bessere Team, biss sich aber
immer wieder an Ex-Fuchs Björn Linda (37 Saves) die Zähne aus. So
sorgte Patrick Schmid auch etwas überraschend für die Hannoveraner
Führung in der 44. Minute. Andre Huebscher gelang zwar acht Minuten
später der Ausgleich zum 1:1, doch Michael Budd hatte keine Lust
auf die Verlängerung und sicherte den Scorpions in der 55. Minute
die drei Punkte. Durch die Niederlage rutscht Duisburg auf Platz
fünf ab, während Hannover nun nur noch einen Punkt hinter den
Füchsen rangiert.
Christian Schülling






