Was war das eine Saison für die Hannover Scorpions. Nach der Vorrunde lag die zusammengeführte Mannschaft auf Platz vier und belegte diesen auch nach der Meisterrunde – so gut wie wenig überraschend, aber dass es dann zu einem Playoff-Run bis ins Halbfinale reicht, damit hätten wohl die wenigsten gerechnet. So kann man in der Wedemark auf eine tolle Saison blicken.
Dabei erlebte man unterschiedliche Scorpions. In der regulären Saison stellte man den zweitbesten Sturm der Oberliga Nord, aber die schwächste Abwehr aller Playoff-Teilnehmer. Dafür lebte man in der Post-Season zumeist von starken Goalies und einer stabilieren Defensive. Etwas verkehrte Welt.
Spieler der Saison: Patrick Schmid
Man kann viele Spieler herausstellen, doch an Patrick Schmid, der
zum MVP der Oberliga Nord gewählt wurde, führt natürlich kein Weg
vorbei. 86 Punkte, davon 50 Tore, erzielte der Außenstürmer in der
regulären Saison, weitere 16 Punkte folgten in den Playoffs. Klar,
dass er der Beste unter den Besten ist. Ebenfalls stark: Björn
Linda, Sean Fischer und Björn Bombis
Enttäuschung der Saison: Christoph Koziol
Einen richtigen Verlierer gibt es eigentlich nicht, doch wenn man
auf die nackten Zahlen schaut, dann muss man eingestehen, dass
Kapitän Koziol schon bessere Zeiten gesehen hat. „Nur“ 28 Punkte in
56 Spielen erzielte der 35-Jährige in dieser Saison – man muss
schon etwas zurückblättern, um eine vergleichsweise schwache Saison
zu finden. Aber wahrscheinlich ist dies eh das Suchen nach der
enttäuschenden Stecknadel im starken Heuhaufen.
Ausblick
Wie einige Teams werden es die Scorpions schwer haben, die aktuelle
Saison zu bestätigen. Das Ziel ist mittelfristig die DEL2, doch ein
kleiner Umbruch muss langsam kommen – immerhin sind die
Krustentiere mit 29 Jahren aktuell das älteste Team der gesamten
Oberliga. Und die meisten Leistungsträger (Fischer, Schmid, Bombis,
Lehmann u.a.) haben die 30 schon erreicht oder sogar (deutlich)
überschritten. Da darf man gespannt sein, was im Sommer
passiert.
Christian Schülling






