Im Zeichen von gleich drei Derbys stand der 24. Spieltag der Oberliga Nord – und diese wurden allesamt von den Gastgebern gewonnen. Die Spitze hingegen patzte, denn die Tilburg Trappers verloren zu Hause gegen die Moskitos Essen mit 1:4, wodurch die Stechmücken weiterhin Rang vier erobern. Die Icefighters Leipzig konnten dies aber nicht nutzen, denn sie verloren das mitteldeutsche Derby bei den Saale Bulls mit 1:2. Die Anhaltiner verteidigten so erfolgreich Rang sieben. Dafür waren die Füchse Duisburg siegreich, fertigten die Harzer Falken mit 7:2 ab. Die Hannover Indians haben dank eines 3:1-Derbysieges zum Lokalrivalen Scorpions aufgeschlossen und beenden so ihre Negativserie. Der Herner EV gibt sich im Kampf um die Meisterrunde nicht geschlagen, deklassiert die Berliner Preussen mit 11:2. Die Rostock Piranhas können endlich wieder feiern und gewinnen in Erfurt mit 6:3, schließen ihrerseits zu den Crocodiles Hamburg auf. Die Hanseaten verloren ihrerseits das Nordderby in Timmendorf mit 2:4.
Füchse Duisburg – Harzer Falken 7:2 (2:0, 2:0, 3:2)
Es war die erwartet klare Angelegenheit, auch wenn das
Tabellenschlusslicht dem Meisterschaftsanwärter das Leben schwer
machte. Doch bereits nach drei Minuten brachte Marco Habermann die
Füchse auf die Siegerstraße. Nach und nach bauten die Gastgeber
ihre Führung aus. Denis Gulda (17.), Andris Berzins (22.) und Andre
Huebscher (35./46.) schraubten das Ergebnis auf 5:0. Raphael Joly
(49.) und Viktor Beck (59.) erzielten die weiteren Tore. Für
Braunlage trafen Thomas Schmid in Überzahl (47.) und Lasse Bödefeld
per Penalty Shot (50.).
Preussen Berlin – Herner EV 2:11 (0:4, 2:4, 0:3)
Zahlreiche Strafzeiten prägten die Partie am Berliner Glockenturm,
so dass vor allem die Special Teams gefordert waren. Und hier hatte
der HEV definitiv die besseren zu bieten. Brad Snetsinger sorgte in
Unterzahl für das frühe 1:0 (8.), danach baute Aaron McLeod die
Führung aus (10./ÜZ/12.). Philipp Kuhnekath (15.) erzielte noch im
ersten Durchgang das 4:0. Michel Ackers (24.) und Sebastian
Eickmann (25.) machten jeweils in Überzahl das halbe Dutzend
perfekt. Ex-HEV-Akteur Aron Wagner traf zum Ehrentreffer für die
völlig indisponierten Preussen (29.), dann legten Snetsinger
(32./erneut in Unterzahl) und Lois Spitzner (34./ÜZ) nach. Daniel
Volynec traf dann für Berlin in Überzahl (38.). Im Schlussdrittel
legte Thomas Richter ein Überzahl-Doppelpack hin (50./53.), ehe
McLeod seinen Dreierpack schnürte (60.).
Saale Bulls Halle – Icefighters Leipzig 2:1 (0:0, 1:1, 2:1)
Es war in ungemein intensives Derby in Mitteldeutschland, bei
welchem vor allem die Torhüter über sich herausragten. Benedict
Roßberg durfte auf Leipziger Seite 34 Saves sammeln, Patrick
Cerveny bei den Bullen gar 38. So brachten sie die Sturmreihen
lange zur Verzweiflung. Doch zu Beginn des Mittelabschnitts sorgte
Jakob Weber in Überzahl für die Leipziger Führung (21.), ehe
Maximilian Spöttel zum Ausgleich traf (33.). Auch im Schlussdrittel
waren die Torhüter lange nicht zu bezwingen, ehe Eric Wunderlich
den Sparkassen-Eisdom mit dem 2:1 zur Explosion brachte (51.).
Black Dragons Erfurt – Rostock Piranhas 3:6 (0:0, 2:3, 1:3)
Zwei Teams, welche vor einer Woche keine Punkte holten, agierten
lange nervös. So blieb die Partie bis ins zweite Drittel schwach
und torlos, ehe Rostock dann die Zündung fand. Artur Lemmers
Führungstor war die Initialzündung für die Piranhas (24.). Artur
Lemmer in Überzahl (27.) und Michal Bezouska (33.) legten nach. Die
Drachen kämpften sich aber zurück in die Partie und nach Treffern
von Michel Maaßen (36./PS), Carsten Gosdeck (41./ÜZ) und Michal
Vazan (45.) war das Spiel wieder ausgeglichen. Ein Dejavu blieb den
Rostockern aber erspart und der verspielte Vorsprung sollte sich
nicht rächen. Kapitän Tomas Kurka machte mit einem Doppelpack
(46./59.) alles klar. Alexander Seifert traf noch ins leere Tor
(60.).
Hannover Indians – Hannover Scorpions 3:1 (3:0, 0:1, 0:0)
Ein wahnsinniges Auftaktdrittel bringt den Indians den Sieg. In den
ersten zehn Minuten schießen sich die Gastgeber den Frust der
letzten Wochen von der Seele und überrollen den ungeliebten Rivalen
förmlich. Nicolas Turnwald (4.), Stefan Goller (9.) und Lasse
Uusivirta (10.) machen frühzeitig alles klar. Die Scorpions kämpfen
sich in einem sehr intensiven Derby (77 Strafminuten) wieder
zurück, mehr als das 1:3 durch Patrick Schmid (27.) war aber nicht
drin. Zu allem Überfluss musste Sebastian Lehmann nach einem
Stockschlag mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig zum
Duschen.
Tilburg Trappers – Moskitos Essen 1:4 (1:1, 0:1, 0:2)
Tilburg macht das Spiel, Essen schießt die Tore. Die Trappers
schießen fast doppelt so oft auf das Essener Tor (40:21), beißen
sich aber immer wieder an Sebastian Staudt im Kasten die Zähne aus.
Die Moskitos stechen immer wieder zu und gehen so durch Oliver
Granz in Führung (18.). Der Ausgleich folgt 90 Sekunden später
durch Brock Montgomery. Dennis Thielsch sorgt für den erneuten
Essener Vorsprung (25.), den Staudt fast im Alleingang verteidigt
und so den Trappers den letzten Nerv raubt. In der Schlussphase
machen Kyle DeCoste (57.) und Julian Lautenschlager (60.) den
überraschenden Sieg perfekt. Giovanni Vogelaar bekam bei Tilburg
eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
EHC Timmendorfer Strand – Crocodiles Hamburg 4:2 (1:1, 1:1,
2:0)
Ohne Schubert, Martens, McGowan und Gerartz fehlt den Crocodiles
Hamburg eine Menge. In Timmendorf waren sie zwar das etwas bessere
Team, allein fehlte es an Durchschlagskraft. Lediglich Thomas
Zuravlev (11./ÜZ) und Semjon Bär (22.) konnten zweimal zur Führung
einnetzen. Timmendorf zeigte eine kämpferische Leistung und nutzte
die Fehler der Gäste aus. Ausgerechnet Ex-Krokodil Lukas Gärtner
(20./ÜZ) und Daniel Clairmont (32.) trafen zum Ausgleich. Kevin
Kunz (48./ÜZ) und Max Wasser (49.) machten per Doppelschlag alles
klar.
Christian Schülling






