Der 26. und letzte Spieltag der Hauptrunde in der Oberliga Nord hatte nochmal alles zu bieten, was an Spannung und Dramatik diesen Sport so schön macht. In Tilburg machte der Titelverteidiger Platz eins perfekt und besiegte den Herner EV mit 7:4. Durch die Niederlage rutschte der HEV in die Quali-Runde ab, denn die Saale Bulls Halle gewannen ihr Heimspiel gegen Essen mit 3:2. Die Füchse Duisburg vermiesten den Icefighters Leipzig den Traum von Platz eins und gewannen mit 5:2. Die Hannover Scorpions nutzten die Essener Niederlage aus, gewannen in Erfurt mit 5:3 und schieben sich erst einmal auf Rang vier. Der Lokalrivale Indians bleibt nach einem 5:2 gegen die Crocodiles Hamburg auf Platz sechs. In der unteren Tabellenhälfte schieben sich die Preussen aus Berlin dank eines 3:1-Sieges im direkten Duell an den Rostock Piranhas vorbei auf Rang elf. Und der EHC Timmendorfer Strand vergrößert seinen Vorsprung auf Schlusslicht Braunlage dank eines 4:3-Heimsieges auf sieben Punkte.
Saale Bulls Halle – Moskitos Essen 3:2 (0:1, 3:0, 0:1)
Die kalte Dusche bekamen die Saale Bulls bereits nach 131 Sekunden
verpasst, als Dominik Lascheit die Moskitos in Führung schoss. Doch
die Gastgeber erspielten sich eine Überlegenheit und münzten diese
in Tore um – wenn auch erst im zweiten Abschnitt. Nathan Burns in
Überzahl (23.) und Tim Dreschmann (24.) sorgten mit einem
Doppelschlag für die Hallenser Führung. Maximilian Spöttel legte
nach (39.). Im letzten Abschnitt hatte Essen ein paar Vorteile,
doch das große Zittern begann erst zehn Sekunden vor dem Ende, als
Christoph Ziolkowski verkürzen konnte.
Füchse Duisburg – Icefighters Leipzig 5:2 (0:1, 1:0, 4:0)
Die Icefighters erwischten im Ruhrgebiet einen Start nach Maß.
Michal Velecky sorgte mit seinen beiden Toren (11./20./ÜZ) für eine
2:0-Führung der Gäste. Duisburg antwortete mit einem wahren
Sturmlauf im zweiten Abschnitt, doch mehr als das 1:2 durch Viktor
Beck in Unterzahl (26.) war zunächst nicht drin. Dies änderte sich
im Schlussdrittel, wo die Füchse die Überlegenheit auch in Tore
ummünzen können. Ein Doppelschlag von Beck (44.) und Mike Schmitz
(46.) brachten Duisburg in Front. Kurz vor Ende entschieden Raphael
Joly (57.) und Sam Verelst (59./ÜZ) die Partie.
Preussen Berlin – Rostock Piranhas 3:1 (1:1, 2:0, 0:0)
Sportlich geht es für beide Teams um nichts mehr und dies merkte
man dem Spiel oft an. Es plätscherte oft ohne die ganz großen
Aufreger dahin. Brian Gibbons brachte die Preussen schließlich in
Führung (13.), exakt drei Minuten und 33 Sekunden später glich
Kevin Piehler in Überzahl aus. Im zweiten Drittel waren dann Josh
Rabbani (33.) und Chris Lijdsman (39.) für Berlin erfolgreich. Den
Rest der Partie kann man dann getrost verschweigen.
Tilburg Trappers – Herner EV 7:4 (1:1, 2:1, 4:2)
Es ging schon etwas wild her im Stappegoor zu Tilburg. Den besseren
Start erwischten die Gäste, welche durch Aaron McLeod in Führung
gingen (8.). Die Antwort der Gastgeber ließ aber nicht lange auf
sich warten, denn nur 133 Sekunden später glich Kevin Bruijsten
aus. Im Mitteldrittel zogen die Trappers zunächst davon, dank der
Tore von Brock Montgomery (23.) und Danny Stempher (30.). Herne gab
sich im Kampf um Platz sieben aber nicht geschlagen, verkürzte
durch einen Powerplay-Treffer von Kapitän Stephan Kreuzmann (33.).
Doch in den letzten 20 Minuten legte Tilburg los wie die Feuerwehr.
Nardo Nagtzaam (45.) und Reno de Hondt (50.) bauten den Vorsprung
auf 5:2 aus, ehe McLeod im Alleingang die Partie wieder richtig
spannend machte (51./55.). Als Nagtzaam jedoch zum 6:4 traf (56.)
war die Partie praktisch entschieden. Ivy van den Heuvel durfte
dann den Deckel drauf machen (60.).
Hannover Indians – Crocodiles Hamburg 5:2 (1:1, 2:1, 2:0)
Die personellen Probleme bei den Crocodiles werden immer schlimmer,
doch der Hamburger Mini-Kader kann die Indians lange nerven. Was
vor allem an Kai Kristian (37 Saves) lag, aber auch an der
Tatsache, dass Tobias Bruns nach sechs Minuten zum 1:0 traf. Die
Indians glichen aber durch Branislav Pohanka schnell aus (6.). Die
Gastgeber waren vor über 4000 Zuschauern die klar bessere
Mannschaft, trafen aber das Tor zu wenig. Selbst als Igor Bacek die
Führung erzielte (28.) fanden die Crocodiles nochmal eine Antwort,
in diesem Fall durch Anton Zimmer (33.). Tobi Schwab sorgte aber
noch im Mitteldrittel für die erneute Führung der Gastgeber (39.).
Der Widerstand wurde auch erst spät gebrochen. Erst nach einem
Doppelschlag von Robbie Hein und Mark Ledlin innerhalb von 46
Sekunden (52./53.) war die Partie entschieden.
Black Dragons Erfurt – Hannover Scorpions 3:5 (2:0, 0:1,
1:4)
Eine verrückte Schlussphase entschied die Partie zu Gunsten der
Scorpions. Dabei kam Erfurt sehr gut in die Partie, führte nach
Toren von Robin Sochan (7.) und Felix Schümann (13.) verdient mit
2:0. Hannover gelang durch Christoph Koziol (25./ÜZ) zwar der
Anschluss, doch danach wollte die Scheibe auf beiden Seiten lange
Zeit nicht zwischen die Pfosten. Erst mit Sean Fischers
Ausgleichstreffer (53.) war der Bann gebrochen und gleichzeitig war
dies der Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase. Michael Budd
brachte die Scorpions erstmal in Führung (54.), ehe Michal Vazan
nochmal ausgleichen konnte (57.). Im direkten Gegenzug (oder genau
13 Sekunden später) machte Björn Bombis im Alleingang das 4:3. 21
Sekunden vor dem Ende traf dann Patrick Schmid ins leere Tor zum
5:3.
EHC Timmendorfer Strand – Harzer Falken Braunlage 4:3 (2:2, 0:1,
2:0)
Vielleicht nicht immer hochklassig, aber dafür spannend war auch
das Kellerduell am Strand. Timmendorf erwichte durch Kevin Kunz
(3./ÜZ) und Cedric Montminy (4./UZ) einen Traumstart. Doch
Braunlage kämpfte sich ebenfalls per Doppelschlag zurück. Tim Lucca
Krüger (8.) und Patrick Franz (9.) glichen aus. Im Mitteldrittel
rannten die Gastgeber an, das Tor machten allerdings die Gäste in
Person von Krüger (33.). Im Schlussdrittel war es dann Daniel
Lupzig, welcher zum Ausgleich treffen durfte (48.). Als alle schon
die Verlängerung vor Augen hatten, war dann Patrick Saggau zur
Stelle und sicherte dem EHCT wichtige drei Punkte.
Christian Schülling






