Zum Auftakt des viertletzten Wochenendes in der Oberliga Nord bekamen die Fans ordentlich was geboten. Spitzenreiter Tilburg Trappers, welcher bereits als neuer Oberliga Nord-Meister feststeht, gewann auch gegen die Hannover Indians mit 3:1. Die Saale Bulls Halle festigten Platz zwei mit einem 4:2-Derbysieg über Leipzig. Und Duisburg? Die Füchse kommen einfach nicht in Schwung, verlieren nach einer 6:2-Führung gegen die Moskitos Essen mit 6:8. In der Qualifikationsrunde sammelt der Herner EV weiter Selbstvertrauen, besiegte auch Rostock mit 7:2. Die Black Dragons Erfurt gewannen das Verfolgerduell in Hamburg mit 3:2 und Preussen Berlin besiegte Timmendorf mit 5:2.
Füchse Duisburg – Moskitos Essen 6:8 (6:2, 0:4,
0:2)
90% aller Beobachter dürften sich bei diesem Spielverlauf
verwundert die Augen gerieben haben. Eigentlich war die Partie nach
zwölf Minuten entschieden, führte der EVD zu diesem Zeitpunkt mit
5:1. Lars Grözinger (4./5./ÜZ/8.), der viel gescholtene Raphael
Joly (4.) und Marco Habermann (12.) hatten für die Tore gesorgt.
Andre Huebscher machte noch im ersten Drittel das halbe Dutzend
kompett (19.). Essen konnte zwischendrin nur verkürzen, Kyle
DeCoste (8.) und Tom Fiedler in Überzahl (18.) trafen. Was dann
danach passierte, das wird man rational wohl kaum erklären können.
Bei Duisburg ging ab dem zweiten Drittel nichts mehr, dafür
ackerten und spielten die Essener. Die Konsequenz waren zwei
schnelle Tore von DeCoste (22.) und Andres Bires (23.). Nun
gerieten die Füchse vollends ins Schwimmen und kassierten noch im
Mittelabschnitt den Ausgleich. Dominik Ochmann in Überzahl (36.)
und Julien Pelletier (40.) markierten die Treffer für sich. Der
junge Kanadier war es auch, welcher nach 52 Minuten für die völlig
verdiente Essener Führung sorgte. Dominik Lascheit machte fünf
Minuten vor dem Ende den Deckel drauf. Dank des Sieges schieben
sich die Moskitos an den Hannover Indians vorbei auf Rang sechs der
Meisterrunde, Duisburg muss als Vierter weiter um das Heimrecht in
den Playoffs zittern.
Tilburg Trappers – Hannover Indians 3:1 (0:0, 3:0,
0:1)
Seit dem letzten Dienstag stehen die Fallensteller aus unserem
Nachbarland als Meister der Oberliga Nord fest, doch vom Gas geht
Tilburg deshalb nicht. Allein Patrick Golombek im Kasten war es zu
verdanken, dass die Indians lange ein 0:0 hielten. In Überzahl war
dann Ryan Collier der Dosenöffner für die Trappers (27.), Kevin
Bruijsten machte dann im Alleingang alles klar (29./39.). Hannover
kämpfte und ackerte, verdiente sich so den Ehrentreffer in der 49.
Minute. Durch die Niederlage rutschten die Indians auf den siebten
Tabellenplatz ab.
Saale Bulls Halle – Icefighters Leipzig 4:2 (1:1, 1:0,
2:1)
Derbys, speziell zwischen Halle und Leipzig, sind Eishockeyfeste,
da bildete auch diese Partie keine Ausnahme. Die Gastgeber kamen
gut aus den Startlöchern, Kacper Guzik traf in Überzahl zum 1:0
(7.). Die Icefighters zeigten sich aber auch von ihrer besten
Derbyseite, glichen durch Hannes Albrecht aus (17.). In der sehr
fairen Begegnung sorgte Neuzugang Thomas Zuravlev für die Führung
(30.), ehe Philipp Gunkel in der 45. Minute auf 3:1 erhöhte.
Kapitän Kai Schmitz machte dann alles klar (58.), ehe Damian Martin
15 Sekunden später mit dem zweiten Leipziger Treffer den Endstand
herstellte. Dank des Sieges baut Halle seinen Vorsprung auf Rang
drei etwas aus, während Leipzig die Duisburger Niederlage nicht
ausnutzen konnte und auf Platz fünf verweilt.
Preussen Berlin – EHC Timmendorfer Strand 5:2 (0:2, 3:0,
2:0)
Sportlich geht es für Berlin um nichts mehr, während Timmendorf den
Sack im Kampf um den Klassenerhalt zumachen wollte – es blieb
allerdings Wunschdenken. Dabei begann die Partie für die Beach Boys
gut, gingen sie durch Tim Dreschmann (8.) und Daniel Lupzig (19.)
mit 2:0 in Führung. Ein Doppelschlag von Daniel Volynec (24./26.)
glich die Partie allerdings aus, ehe Marvin Krüger die Preussen in
Überzahl auf die Siegerstraße brachte (31.). Der EHCT hatte nichts
mehr entgegen zu setzen, so dass Josh Rabbani (41.) und Justin
Ludwig (60./EN) alles klar machten. Die Preussen festigten damit
Rang fünf in der Qualifikationsrunde, Timmendorf bleibt
Sechster.
Herner EV – Rostock Piranhas 7:2 (1:0, 2:0,
4:2)
Der HEV, als Erster der Quali-Runde bereits sicher in den Playoffs,
sammelt weiter Selbstvertrauen für die Endrunde. Trotz eines zähen
Beginns hielten sie sich auch gegen die unangenehmen Piranhas
schadlos. Es dauerte allerdings bis zur 15. Minute, ehe Marcus
Marsall das 1:0 erzielte. Immer wieder berannte Herne das Tor von
Niko Stark, der sich aber lange gegen weitere Gegentore stemmte.
Vladimir Vaskovskiy erhöhte dann doch auf 2:0 (24.), ehe Philipp
Kuhnekath in Überzahl den dritten Treffer nachlegte (40.). Lois
Spitzner (45.) und nochmals Marsall (50.) beseigten mit ihren
Überzahltreffern jegliche Zweifel, ehe Brad Snetsinger per
Shorthander das halbe Dutzend voll machte (52.). Den siebten
Treffer verbuchte Sören Hauptig für sich (57.), während für die
Piranhas Michal Bezouska (54.) und Greg Classen (57.) erfolgreich
waren. Die Chancen auf Rang zwei der Qualifikationsrunde sinken für
Rostock damit auf ein Minimum.
Crocodiles Hamburg – Black Dragons Erfurt 2:3 (0:1, 0:1,
2:1)
Die Achterbahnfahrt der Crocodiles Hamburg geht weiter. Die
Hanseaten verschliefen die ersten 40 Minuten fast völlig, lagen
durch die Tore von Carsten Gosdeck (17.) und Felix Schümann (35.)
völlig verdient zurück. Erst im letzten Drittel stemmten sich die
Krokodile gegen die Niederlage, verkürzten durch Brad McGowan auf
1:2 (45.). Doch nur wenig später stellte Michal Vazan den alten
Abstand wieder her (48.). Pech hatte Hamburg dann, als ein Schuss
von Mitchell klar im Tor war, Schiedsrichter Fischer die Scheibe
aber nicht drin sah. So kam der zweite Treffer von Andre Gerartz 16
Sekunden vor dem Ende zu spät. Erfurt fährt im Kampf um Rang zwei
einen wichtigen Sieg ein, tauscht mit den Crocodiles die
Plätze.
Christian Schülling






