Noch keine Entcheidungen fielen bei der Ligaversammlung der NLA und NLB am 17.06.2020. Das Thema Financial Fair-Play und die Ausländerregelung wurde zwar intensiv diskutiert, beschlossen jedoch wurde nur eine Transfersperre bis Ende Saison 2020/21.
Nach dem Abbruch der Saison 2019/20 kurz vor den Playoffs, wird das Spielbetrieb-Reglement mit einem neuen Artikel ergänzt. Sollten allfällige Meisterschaften wegen höhere Gewalt abgebrochen werden (mittels endgültigem Beschluss durch die Ligaversammlung), wird es in der jeweiligen Saison weder einen Meister noch einen Auf- und Absteiger geben.
Dies wurde an der Ligaversammlung vom vergangenen Mittwoch durch die Clubs der National League und Swiss League beschlossen und gilt für alle Stufen des Leistungssports wie NL, SL, U20-Elit, U17-Elit. Teilnehmer für die Champions Hockey League werden anhand der Ranglisten zum Zeitpunkt des Abbruchs ermittelt. Haben aber zum Zeitpunkt des Abbruchs nicht alle Teams die gleiche Anzahl Spiele bestritten, so wird die Rangliste aufgrund der durchschnittlich pro Spiel erreichten Punktezahl erstellt.
Auch beschloss die Ligaversammlung für die bevorstehende Saison 2020/21 diverse Änderungen betreffend der Weisungen für den Spielbetrieb:
- Transfersperre: Spieler die einen gültigen Vertrag bei einem NLA- oder Swiss League Verein besitzen, dürfen bis Ende Saison 2020/21 von keinem anderen Club für die laufende Saison kontaktiert oder verpflichtet werden. Verhandlungen in dieser Zeit sind ebenfalls untersagt, außer es handelt sich um einen Spielertausch. Damit aber müssen alle Beteiligten wie der bisheriger Club, der neue Club und Spieler einverstanden sein.
- Fighting: Die Spieldauerdisziplinarstrafen für Fighting und andere Vergehen werden künftig nicht mehr zusammen gewertet (addiert). Damit ist ein Spieler nach zwei Spieldauerdisziplinarstrafen für Fighting automatisch für ein Spiel gesperrt. Eine Spieldauerstrafe wegen Fighting und und Stockschlags haben noch keine automatische Spielsperre zur Folge, doch zwei für Fighting oder zwei für ein anderes Vergehen jedoch schon.
- Antragsrecht Player Safety Officer und Spieldauerstrafen: Die Player Safety Officer haben in Zukunft die Möglichkeit, einen Antrag für eine nachträgliche Spieldauerdisziplinarstrafe beim Einzelrichter zu stellen, welcher dann anschließend das definitive Urteil fällt.
- Einzelrichter: Peter Brändli ist per Ende Saison 2019/20 als Einzelrichter zurückgetreten und wird nicht ersetzt. Dafür werden die Funktionen der Einzelrichter im Tarifverfahren und Einzelrichter Security zusammengelegt, wofür Stefan Müller zuständig ist.
Keine Entscheidungen gefällt wurden im Bezug auf eine mögliche Einführung eines Financial Fair-Play Systems und eine mögliche Anpassung der Ausländerregelung ab der Saison 2021/22. Diese Punkte, ein neuer Modus sowie eine Strukturanpassung ab der Saison 2021/22 werden in den kommenden Monaten weiter diskutiert.
Wie der Ligadirektor Denis Vaucher verlauten ließ, sei es momentan schwierig zu sagen, wann ein Entscheid dieser beiden brisanten Themen getroffen werde. Doch stehe man in Sachen Ausländerregelung, Financial Fairplay und dem Auf- und Abstieg nicht unter Druck, da die entsprechenden Entscheidungen frühestens in der Saison 2021/22 zum Tragen komme. Man müsse aber nun eine Auslegeordnung machen und anschließend eine saubere Analyse durchführen. Zudem benötige die Einführung eines Financial Fairplays ohnehin länger Zeit und eine Übergangsfrist. Die nächste Ligaversammlung findet am 27. August statt.
Gestattet hingegen wird ein Spielertausch oder ein Transfer, sofern denn alle Beteiligten damit einverstanden sind. Einen Fall wie beispielsweise jener von Torhüter Leonardo Genoni wird es damit vorerst nicht mehr geben. Der Top-Goalie, damals noch beim SC Bern, hatte im August 2018 einen Fünfjahresvertrag beim EV Zug ab der Saison 2019/20 unterschrieben.