AlpsHL

Unglaubliche Form: Die Eisbären aus Zell am See sind derzeit nicht zu stoppen!

Nach sieben Siegen in Folge und zuletzt dem Erfolg gegen den direkten Konkurrenten aus Kitzbühel schnappten sich die Zeller Eisbären die Tabellenführung der AlpsHL. Den Schlüssel zum Erfolg verriet Eisbären-Geschäftsführer Patrick Schwarz im Hockey-News-Interview.

Es war angerichtet, als die Zeller gestern Abend bei den Adlern in Kitzbühel gastierten, dem Duell des Tabellenführers gegen den direkten Verfolger. Die Hausherren führten bis zur Schlussviertelstunde 4:2, gaben aber das Spiel und damit die Tabellenführung noch aus der Hand. Die Eisbären drehten die Partie und siegten dank Fredrik Widens Treffer in doppelter Überzahl 46 Sekunden vor dem Ende mit 5:4.

„Zunächst möchte ich Kitzbühel herzlich zu ihrem starken Auftritt im gestrigen Derby gratulieren. Marco Pewal hat sein Team in kürzester Zeit zu einem Mitfavoriten geformt. Solche Spiele, wie wir es gestern erleben durften, sind genau das, was jede Mannschaft in dieser spannenden und hochklassigen Liga braucht. Wir hatten am Ende sicherlich das Glück auf unserer Seite, doch der Sieg ist nach dem starken Schlussdrittel absolut verdient“, so Zell-Geschäftsführer Patrick Schwarz im Hockey-News – Interview.

Für die Eisbären ist es der vorläufige Höhepunkt einer unglaublichen Serie, die zu einem Zeitpunkt startete, als die wenigsten daran glaubten. Es war der 5.Oktober als die Pinzgauer bei Liganeuling KHL Sisak mit 1:10 schwer gebeutelt vom Eis schlichen und die Heimreise antraten. Danach folgten sieben Siege in Folge und nun die Tabellenführung! „Mit dem gestrigen Sieg haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht, was uns als gesamte Vereinsführung natürlich sehr freut. Unser Saisonstart war holprig – die 2:10-Niederlage in Sisak war schon ein harter Schlag, aber auch ein notwendiger Weckruf“, meint Schwarz.

Besonders auffällig: In keiner individuellen oder Teamstatistik sind die Eisbären vorne. Ganz im Gegenteil: die Mannschaft brilliert im Kollektiv und das belegt, dass man bei der Kaderzusammenstellung ein glückliches Händchen hatte. Vor Allem defensiv steigerte man sich enorm: Nach dem Zehnerpack gegen Sisak erhielten die Eisbären in den darauffolgenden sieben Spielen nur noch gesamt neun Gegentore! Den Schlüssel zum Erfolg kennt man bei den Zellern: „Wir stehen nun defensiv viel stabiler und treten als Team geschlossen auf. Die Mannschaft zeigt auf dem Eis und in der Kabine echten Zusammenhalt – das ist deutlich zu sehen. Einen großen Anteil daran hat unser Trainerteam, allen voran Marcel Rodman. Marcel arbeitet intensiv mit unseren jungen Spielern, lässt sehr hart trainieren, legt großen Wert auf Disziplin und gibt jedem die Chance, Verantwortung zu übernehmen, auch in entscheidenden Spielmomenten. Junge Talente wie Koschek, Stiegler und Co. haben dank dieser Förderung einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und tragen maßgeblich zu unserem derzeitigen Erfolg bei.“

Dabei fing die Saison neben den schwachen Ergebnissen mit nur fünf Punkten aus den ersten fünf Partien schon in der Vorbereitung besorgniserregend an: „Seit dem ersten Vorbereitungsspiel haben wir mit zwei bis sechs Ausfällen pro Partie zu kämpfen – keine leichte Situation. Doch auch mit nur 15 Spielern gelingt es uns, Top-Leistungen abzuliefern, weil jeder an sich selbst und an das Team glaubt. Die größte Stärke unserer Mannschaft liegt im Zusammenhalt; jeder steht für den anderen ein. Das ist der Verdienst unseres Cheftrainers, der bislang das richtige Rezept gefunden hat“, findet Schwarz nur lobende Worte für seinen Headcoach.

Dass mit der Momentaufnahme noch nichts gewonnen ist, ist den Eisbären klar: „Die Tabellenführung in der Alps Hockey League ist ein tolles Gefühl, doch im Oktober lässt sich davon noch nichts gewinnen. Die Liga ist dieses Jahr so ausgeglichen wie nie zuvor, und mit Sisak ist eine weitere Top-Mannschaft hinzugekommen. Außerdem wurde die Zahl der fixen Playoff-Plätze von sechs auf fünf reduziert, was den Wettbewerb zusätzlich verschärft. Es wird wie auch schon die Jahre zuvor, bis zum Schluss sehr eng bleiben. Wir sind aber selbst definitiv auch noch nicht an unserer Leistungsgrenze angekommen und haben noch einiges an Luft nach oben bzw. unausgeschöpftes Potential“, legt der Geschäftsführer gleich eine Kampfansage nach.

Der Schlüssel wird sein, weiter konsequent und konzentriert zu arbeiten und das will man weiterhin umsetzen: „Wir dürfen nicht die Bodenhaftung verlieren. Wir haben ein gutes Team, doch die Tabelle zeigt, dass auch andere Mannschaften über den Sommer hart gearbeitet haben. Wir dürfen uns nicht nur auf unsere Transfers verlassen. Wenn wir unser bestes Eishockey spielen und von ganz schlimmen Verletzungen verschont bleiben, haben wir die Qualität, vorne mitzuspielen. Aber eine einfache Saison wird es für niemanden in dieser Liga.“

Das nächste Ziel ist das letzte Spiel vor dem IIHF-Break, bei dem man die Siegesserie aufrecht halten will: „Bis zur Länderspielpause am 1. November 2024 erwartet uns noch eine harte Aufgabe gegen Celje, die zu uns nach Zell am See kommen. In diesem Spiel müssen wir alles geben, um vor unserem großartigen Publikum einen weiteren Sieg zu holen und unsere Form zu bestätigen.“ Apropos Publikum, dieses ist in Zell bereits zu einer so frühen Phase der Meisterschaft wie ein siebter Mann am Eis und ein weiterer Grund, warum man zuhause noch ungeschlagen ist: „Die Unterstützung unserer Fans macht uns besonders stolz, denn bislang haben durchschnittlich knapp 1.700 Zuschauer pro Heimspiel den Weg in die KE KELIT ARENA gefunden. Diese Unterstützung gibt uns auf heimischem Eis zusätzlichen Antrieb. Am kommenden Freitag hoffen wir, im siebten Heimspiel den siebten Sieg vor unseren treuen Fans zu feiern. Auf unser Publikum und den starken Zusammenhalt sind wir sehr stolz!“

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