Eishockey-Meister Red Bull Salzburg hat am Freitagabend mit einem 4:2-Sieg im fünften Duell gegen Bozen das Finalticket gelöst. Die Mozartstädter entschieden damit die Halbfinalserie mit 4:1 für sich und sorgten dafür, dass die Best-of-Seven-Serie gegen die Südtiroler erstmals in der Geschichte nicht in ein Spiel- 7 gehen muss. Nach dem Spiel wurde in der Eisarena im Salzburger Volksgarten viel gefeiert, aber auch heftige Kritik an der Schiedsrichterleistung geübt.
Oliver David bangt um Peter Schneider und Lucas Thaler
Auslöser waren in der gewohnt ruppigen Serie zwischen Salzburg und Bozen zwei Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich am Freitagabend, die sowohl Lucas Thaler als auch Peter Schneider außer Gefecht setzten. „Wir befürchten das Schlimmste. Peter geht es wirklich nicht gut. Es kann gut sein, dass beide eine Gehirnerschütterung haben“, schimpfte Meistertrainer Oliver David, der auch die Gangart auf dem Eis in der Eishockeyliga kritisierte. „Ich habe noch nie so viele Helme fallen sehen wie in dieser Liga. Und noch nie musste ich die Spieler so oft darauf hinweisen, ihren Kopf zu schützen. Ich habe vorher in Kanada, den USA und der Schweiz gearbeitet. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dieses Thema so oft ansprechen musste“, so der Kalifornier.
Thomas Raffl: „Linie war in der gesamten Serie nicht da“
Auch Kapitän Thomas Raffl, der im Finale sein 200. Playoff-Spiel in der win2day Ice Hockey League bestreiten wird, sparte nicht mit Kritik. „Ich glaube, es muss einfach eine Linie reinkommen. Man weiß als Spieler in einer Serie in Bozen, dass auch nach dem Pass ein Check kommen kann. Darauf ist man als Spieler vorbereitet. Aber wenn solche Dinge oft abgepfiffen werden und oft nicht, dann fragt man sich schon und dann ist es auch schwierig als Spieler auf dem Eis zu agieren“, so der Oberbulle nach dem Spiel in der Mixed Zone. Damit meinte der Kärntner nicht nur das Duell am Freitag, sondern die gesamte Serie gegen die Füchse. „Die Linie war in der gesamten Serie nicht so, wie sie hätte sein sollen. Es wurden Dinge gepfiffen, die auf der anderen Seite nicht gepfiffen wurden. Wir wissen, dass es für die Schiedsrichter ein harter Job ist, alle Kleinigkeiten auf dem Eis zu sehen. Wir wissen, dass wir uns verbessern müssen, aber das wissen die Schiedsrichter wahrscheinlich auch“, so „Pommsche“, wie er in der Bulls-Kabine genannt wird.
Sportlich resümierte der 38-Jährige, der im Jänner nach einem Check von Bozens Adam Helewka ebenfalls vier Wochen mit einer Gehirnerschütterung ausfiel, einen verdienten Aufstieg ins Playoff-Finale. „Für uns war es ein großer Schritt in die richtige Richtung. Am Ende haben wir uns in einer harten Serie souverän durchgesetzt. Das zeichnet unser Team aus, wir wissen, wie man enge Serien gewinnt“, so Raffl, der nun wie der Rest der Bulls-Crew ein freies Wochenende genießt.
Eishockey-Liga vor Final-Neuauflage
Im Finale treffen die Salzburger auf die Black Wings Linz oder den EC KAC. Die Rotjacken stellten am Freitagabend in der Serie auf 3:2 und drehten in Spiel-5 einen zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand in einen 5:3-Sieg. Sollte es zum Duell mit dem Erzrivalen vom Wörthersee kommen, stünde die Liga vor einer Final-Neuauflage.
Text: Mathias Funk, Pic: Gintare Karpaviciute – EC Red Bull Salzburg
