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DEL: Der überraschende Auftakt der Straubing Tigers

Ein Team hatten viele auf der Rechnung, wenn es um die Tabellenspitze der DEL geht: den Vizemeister vom EHC Red Bull München. Deutlich weniger Eishockey-Experten hätten allerdings den Tabellenzweiten aus Straubing erwartet. Die Tigers sind das Überraschungsteam im September und Oktober und setzen andere Klubs damit massiv unter Druck. Was sind die Gründe für den Aufschwung in Niederbayern?

Entwicklungen allerorts sorgt für konstante Leistungen




Wer sich im letzten Jahr die Straubing Tigers ansah, der durfte meist eine Two-Man-Show bewundern. Abseits von Jeremy Williams und dessen kongenialen Partner Mike Connolly war es vor allem die Kampfkraft, die für die Punkte sorgte. Doch 2019/20 haben die Niederbayern deutlich mehr zu bieten, was vor allem an der Entwicklung diverser Spieler liegt. Es beginnt schon im Tor, wo Jeff Zatkoff eigentlich gesetzt ist, sich aber nach vier Spielen verletzte. Experten befürchteten einen Leistungsabfall, der jedoch bei Weitem nicht einsetzte. Stattdessen konnte sich Edel-Backup Sebastian Vogl auf einmal im Rampenlicht präsentieren und zeichnete sich immer wieder aus. Mit einem Gegentorschnitt von 2,10, einer Fangquote von 92,2 % sowie einem Shutout überzeugte der Landshuter seine Kritiker. Schon jetzt hat Vogl fast soviele Partien absolviert wie in der Saison 2018/19 und gibt seinen Kollegen damit ein deutlich besseres Gefühl, falls Zatkoff einmal ausfallen sollte.

Dazu kommt, dass die komplette Defensive bessere Leistungen bringt, was bei Abwehrchef Stephan Daschner anfängt. Der Gegentorschnitt, im vergangenen Jahr noch bei 2,90, wurde auf 2,55 reduziert. Und ausgerechnet Sena Acolatse, der im vergangenen Jahr 173 Strafminuten sammelte, spielt auf einmal wie ein völlig veränderter Spieler. Der US-Amerikaner sammelte erst vier Strafminuten in acht Spielen und führt die gesamte Liga in der +/- Wertung mit eindrucksvollen +8 an. Wenn nun noch der Schwede Fredrik Eriksson sein Spiel vollständig in den Griff bekommt und in Bestform aufläuft, steht der frühen Qualifikation für die Playoffs 2020 scheinbar kaum noch etwas im Wege. Coach Tom Pokel, 2014 noch EBEL-Gewinner mit dem HC Bozano, hat sein Team voll unter Kontrolle. Das gilt auch für die Offensive.

Williams und Connolly brillieren nicht mehr alleine


Wer nun wirklich bereits in Richtung Playoffs blicken möchte, macht das nicht nur mit einem starken Torhüter und dessen Defensive. Die Tore bleiben das Salz in der Suppe, weshalb es elementar wichtig ist, dass Jeremy Williams und Mike Connolly weiterhin treffen und sich gegenseitig die Tore auflegen. Genau das tun sie bislang und erreichen beide locker einen Wert über einem Punkt pro Spiel. Williams traf in elf Partien etwa bereits achtmal ins Schwarze. Doch sie sind nicht mehr alleine, was Straubing in den Eishockey Sportwetten zu einer besonders attraktiven Mannschaft macht. Insbesondere Sven Ziegler und Stefan Loibl haben sich weiterentwickelt und gehen den Straubinger-Weg zumindest bis zum Sommer weiter.

Neuzugang Travis Turnbull erreicht ebenfalls einen Punkt pro Spiel und war eine wichtige Ergänzung für die Bayern. Über 300 Spiele DEL-Erfahrung zeigen seine Klasse, die er zuletzt in Iserlohn nicht immer auf das Eis bringen konnte. Selbst Kapitän Sandro Schönberger hat schon jetzt seine Punktemarke aus der vergangenen Saison erreicht, bevor überhaupt ein Drittel der regulären Spielzeit vorüber ist. Das Ganze drückt sich auch statistisch aus. Erzielten die Tigers im letzten Jahr noch 3,06 Tore, sind es jetzt 3,63. In Straubing sind sie mit dem Sommer und dem Start 2019/20 zurecht zufrieden. So darf es nach dem Geschmack der Niederbayern auch gerne bis tief ins Jahr 2020 weitergehen.

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