In den letzten Wochen ist es bei den Pioneers Vorarlberg verdächtig ruhig geworden. Doch nun wurden die Zahlen des Geschäftsjahres 2023/24 präsentiert – und diese sind durchaus besorgniserregend.
Die neue Spielzeit der win2day ICE Hockey League wirft bereits seine Schatten voraus. Teams präsentieren regelmäßig Kaderupdates und Termine hinsichtlich ihrer Vorbereitungsspiele. Totenstille hingegen im Ländle, wo man von den Pioneers seit einer gefühlten Ewigkeit kein Sterbenswörtchen mehr gehört oder gelesen hat.
Der letzte Artikel auf der offiziellen Homepage der Montfortstädter datiert auf den 2. April. Damals sprach man von einer Neuausrichtung im Kader und trennte sich von den meisten Imports. Dylan Stanley, der zwei Jahre Lang Headcoach bei den Pioneers war, heuerte als Assistenztrainer beim HC Davos an, bis heute wurde gibt es keine offizielle Meldung über den neuen Hauptübungsleiter. Wie die NEUE berichtet, wird Assistant Coach Johannes Nygard den Posten übernehmen. Warum dies aber nicht offiziell kommuniziert wird, sollte man schon eine Einigung erzielt haben?
Ein Blick auf den Kader der Vorarlberger lässt jeden Fan verunsichert zurück, denn bis auf das Tor fehlt es an allen Ecken und Enden. David Madlener und Alex Caffi haben bis Ende 2025/26 gültige Verträge, in der Verteidigung haben der Finne Roni Allen, Ivan Korecky, Matthias Mader, Mark Mussbacher und Ramon Schnetzer ein gültiges Arbeitspapier. Gähnende Leere allerdings im Sturm, denn dort finden sich mit Julian Metzler und Ben Summer nur zwei Spieler wieder. Welchen Weg wird man bei den Pioneers einschlagen? Vor allem: welche finanziellen Möglichkeiten hat man?
Nicht viele, wie die nun veröffentlichten Zahlen den Geschäftsjahres 2023/24 zeigen. Dort fuhren die Pioneers ein sattes Minus von knapp einer Million Euro ein, und das obwohl man in den Pre-Playoffs und in der ersten Runde der „postseason“ eine volle Halle hatte. Auch war in dieser Saison auch noch Bemer als Hauptsponsor an Bord. Wie die Zahlen für die abgelaufene Saison, in welcher man die Playoffs klar verpasste und auch der Zuschauerschnitt sank, aussehen, bleibt abzuwarten.
In Zahlen ausgedrückt: in den Spielzeiten 2022/23 und 2023/24 haben die Pioneers 1,77 Millionen mehr ausgegeben, als sie eingenommen haben. Durch private Kapitaleinlagen wurde der Verlust ausgeglichen. Die Frage, die man sich am Ende des Tages stellen muss: kann man dieses Projekt überhaupt langfristig am Leben halten und die finanziellen Risiken minimieren? Man blickt definitiv keinen rosigen Zeiten entgegen.
Bild: HCB/Vanna Antonello
