Nach der großen Enttäuschung ist schon wieder vor der neuen Saison. Haie-Obmann Günther Hanschitz gibt im großen Interview einen Einblick in die eigene Gefühlswelt, die Planungen für die Zukunft und die ersten Vollzugsmeldungen. Trainer Rob Pallin, Mitch O’Keefe, John Lammers, Jan Lattner, Miha Zajc, Christof Krompf und Clemens Paulweber bleiben weiter in Innsbruck.
Günther, alljährlich gibst
du kurz nach der Saison ein erstes Fazit. Wie fällt dein Resümee
dieses Jahr aus?
„Natürlich sind wir enttäuscht und nicht zufrieden. Wir hatten
schwere Wochen, mussten viele Niederlagen einstecken. Wir hätten
uns mehr gewünscht aber uns waren in manchen Situationen auch die
Hände gebunden. Unser Kader war von Anfang an nicht so tief besetzt
wie bei den Topteams, die Importspieler waren aber fast durchwegs
sehr gut. Der größte Fehler war am Ende sicher die Verpflichtung
von Goalie Scott Darling, mit diesem Risiko hat sich Trainer Rob
Pallin verkalkuliert. Die schweren Ausfälle über viele Wochen haben
uns dann auch viele Punkte gekostet, die Zwischenrunde war dann
sehr versöhnlich. Wir hatten, auch dank des Systems, durchaus die
Chance auf das Playoff.“
Welche Lehren ziehst du aus
dieser Saison, welche Veränderungen wird es im Hinblick auf die
kommende Spielzeit geben?
„Grundsätzlich wollen wir auf Kontinuität setzen und mit diesem
Personal weiter arbeiten. Natürlich müssen wir unsere
Budgetvorgaben einhalten, das wird nicht leicht. Aber ein erstes
Fundament haben wir in den vergangenen Tagen schon gelegt, so wird
unser Trainerteam rund um Coach Rob Pallin und Mitch O’Keefe auch
im nächsten Jahr hinter der Bande stehen. Beide kennen die
Rahmenbedingungen bei uns und wissen welche Möglichkeiten der
Verein hat. Sie wollen ihren Teil im kommenden Jahr beitragen. Auch
bei den Spielern haben wir schon Vollzugsmeldungen, so bleiben John
Lammers, Miha Zajc, Jan Lattner, Christof Kromp und Clemens
Paulweber weiter in Innsbruck. Mit Kapitän Tyler Spurgeon sind wir
auf einem guten Weg.“
Gibt es sonst schon
Kaderplanungen? Stichwort neue Spieler bzw.
Österreicher?
„Natürlich haben wir uns hier Gedanken gemacht. Unser Ziel ist es
weiterhin, Spieler aus dem Nachwuchs heranzuführen und vermehrt
einzusetzen. Cracks wie Luis Ludin haben in der vergangenen Saison
ein ums andere Mal Talentproben abgegeben. Ich hoffe sie machen im
kommenden Jahr einen weiteren Schritt, sofern wir sie halten
können. Auch sonst wollen wir Tiroler Spieler innerhalb der Liga
wieder an den Inn holen. Hier sind wir schon in Gesprächen. Ich
hoffe wir können wieder den ein oder anderen bei uns begrüßen.“
Die unsichere Ligasituation
erschwert jedoch die weiteren Planungen. Wie reagiert man auf diese
offenen Punkte?
„Es sollen sich in den kommenden
Wochen offene Punkte klären. Tritt der Worst-Case-Fall ein,
verlieren wir in der nächsten Saison durch den Ausstieg der Erste
Bank bis zu 400.000 Euro. Das wäre natürlich fatal und würde viele
neue Hürden aufwerfen. Ich hoffe aber, dass wir uns über diese
Tatsachen dann doch keine Gedanken machen müssen. In der
Zwischenzeit wollen wir aber parallel dazu unsere Hausaufgaben
machen und unser Team bestmöglich aufstellen. Uns stehen
interessante Wochen bevor.“
Umso mehr gilt es
eigentlich dem treuen Anhang Danke zu sagen und den Hut zu ziehen
oder?
Absolut. Mehr Loyalität geht eigentlich nicht und ist in diesen
Tagen sehr unüblich. Mein Dank gilt jedem einzelnen Fan, Gönner,
Sponsor und Sympathisant der uns auch in schweren Tagen diese Treue
hält. Ich hoffe das bleibt auch so in Zukunft. Wir werden uns
wieder nach der Decke strecken und versuchen unser Bestes.
Was kann für die Haie
möglich sein?
„Das ist jetzt schwer zu sagen, da die neue Saison noch recht weit
weg ist. Ziel muss aber immer das Playoff sein.“
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