Der EC Red Bull Salzburg startete vor ca. vier Wochen mit dem Training. Nun veröffentlichte man auf der Homepage ein Interview mit Alex Pallestrang, der sich unter Anderem zur aktuellen Situation äußert. Das Interview im O-Ton:
Vor knapp vier Wochen haben die Profis der Red Bulls begonnen, unter strengen Hygiene- und Verhaltensvorschriften in der Red Bull Eishockey Akademie zu trainieren. Nach langer Zeit des ‚einsamen‘ Heimtrainings war bzw. ist das für die Athleten ein willkommener und wichtiger Schritt im Trainingsprozess, zumal sie sich wieder untereinander, wenn auch unter strikter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes, austauschen können sowie unter Anleitung und Aufsicht eines Konditionstrainers noch effizienter trainieren können.
Höchste Zeit, einen unserer Spieler vors Mikrofon zu bitten und ein wenig über die letzten Wochen zu plaudern. Verteidiger Alexander Pallestrang, der bereits seit zehn Jahren bei den Red Bulls ist, freut sich über das Training in der Akademie, auch wenn er für die Heimfahrten am Wochenende nach Vorarlberg wegen der noch geschlossenen Grenzen zu Deutschland lange Umwege in Kauf nehmen muss.
Alex, wie geht es dir
aktuell?
Danke, mir geht es gut.
Ihr habt jetzt seit einiger
Zeit wieder in der Akademie trainieren können. Wie fühlt sich das
nach den vielen Wochen des erzwungenen Heimtrainings
an?
Es ist ein super Gefühl, wieder hier zu sein. In Vorarlberg bei mir
zuhause ist es auch sehr schön, aber in Salzburg ist unsere
Heimstätte und da macht es gleich noch mehr Spaß.
Was trainierst du im
Moment?
Wir trainieren einmal am Tag in der Akademie und sind dabei viel
auf dem Rad [Ergometer] und in der Kraftkammer. Das zweite
Tagestraining macht jeder selbständig und auch dort geht es um viel
Ausdauer, um die Basis für den kommenden Winter zu legen. Da kann
man dann auch mal auf einen Berg gehen oder eine Radtour machen, um
das Training etwas zu variieren.
Wie schaut der grobe
Trainingsfahrplan der nächsten Wochen aus?
Da wir im Moment noch nicht wissen, wie und wann wieder Eishockey
gespielt werden kann, werden wir das Training erstmal weiter
fortsetzen wie bisher. Das verlangt viel Disziplin, da wir ja nicht
direkt zusammen trainieren, auch keine Fußballspiele oder ähnliches
machen können. Daher werden wir weiterhin viel radeln, joggen und
in die Kraftkammer gehen, bis sich die Verhaltensregeln weiter
lockern.
Fehlt dir schon das Eis ein
wenig?
Auf jeden Fall. Die letzte Saison war so lässig, die hätte ich noch
fünfmal länger spielen können. Es war einfach cool mit der
Mannschaft, wir hatten eine super Truppe, super Trainer, das kann
gern so weitergehen.
Schauen wir doch gleich
zurück auf die letzte Saison, die bis zum Abbruch sehr erfolgreich
verlaufen ist. Was waren deine persönlichen
Highlights?
Gefühlt war es die beste Saison, seit ich in Salzburg bin. Wir
waren ab dem zweiten Spieltag auf dem ersten Tabellenplatz und
haben das lange gehalten. Das heißt schon etwas, wenn man mit so
viel Konstanz durch die Saison geht. Das Highlight in dem Sinne war
das Team, jeder hat für jeden alles gegeben.
Du bist mittlerweile einer
der längst dienenden Spieler der Red Bulls, genau vor zehn Jahren
bist du nach Salzburg gekommen. Ist dir diese Zahl schonmal bewusst
geworden?
Ich habe vor Kurzem zufällig mit meiner Frau darüber geredet, dass
es immer länger und länger wird. Und das passt gut, ich fühle mich
hier in Salzburg nach wie vor sehr wohl, meine Tochter ist hier auf
die Welt gekommen und wir leben ja auch als Familie gemeinsam hier.
Und auch in sportlicher Hinsicht ist alles top bei den Red
Bulls.
Auch hier die Frage: Was
ist dir am besten in Erinnerung geblieben?
Für mich war es u.a. der Meistertitel 2011 in Klagenfurt, was
zugleich meine erste Saison mit den Red Bulls war. Anfangs habe ich
noch in der Nationalliga-Mannschaft gespielt und habe dann den
Sprung ins Profi-Team geschafft. Der damalige Head Coach Pierre
Pagé hatte mich in die Kampfmannschaft geholt und der Meistertitel
war dann natürlich ein unglaubliches Erlebnis.
Was bringt die nächste
Saison – deine elfte mit den Red Bulls?
Wir hoffen, dass wir bald wieder spielen können und schauen nach
vorn. Es wäre das Größte, wenn wir die Leistung aus der letzten
Saison auch in der kommenden Saison wieder so abrufen könnten.
Unser Ziel ist natürlich der Meistertitel.
www.redbulls.com, Photo: GEPA pictures/ Felix Roittner
