Zur Saison 2018/19 hat die Erste Bank Eishockey Liga einige Regeländerungen durchgeführt. Neben dem neuen „IIHF Official Rule Book“, das für die nächsten vier Jahre gilt, wurde auch das Liga-Casebook erweitert. Greg Kimmerly, der Director of Officiating, erklärt die Änderungen im Detail.
Face-offs:
Es wird insgesamt einen strengeren Standard bei der Durchführung
der Face-Offs geben. Alle Spieler müssen sich an die Markierungen
auf der Eisfläche halten. In der EBEL werden bei einer Verletzung
der Regeln beim Face-Off die Center nicht mehr verwiesen. Vielmehr
soll eine Warnung an die Mannschaft ausgesprochen werden, die den
Verstoß bei dem jeweiligen Face-Off verursacht hat. Eine zweite
Verletzung der Regeln beim selben Face-Off der gleichen Mannschaft
führt zu einer kleinen Strafe. Diese Regel ist der Regel ähnlich,
die die EBEL nach unerlaubten Weitschüssen eingeführt hat. Die
Warnung, gefolgt von einer kleinen Strafe bei der zweiten
Verletzung der Regeln, wird nun bei allen Face-Offs eingeführt.
Dieser Standard gilt für beide Mannschaften bei jedem Face-Off.
Diese Regeländerung sollte zu schnellen Spielzeiten führen und
belohnt jene Spieler, die die ordnungsgemäße Ausführung des
Face-offs trainiert haben. Diese Regel ist KEINE Änderung im IIHF
Regelbuch, aber eine Änderung der EBEL-Regeln.
Die EBEL wird der IIHF in Bezug auf den Center (falls er seine Füße oder Hände benutzt, um das Face-Off zu gewinnen) beim Face-Off folgen. Wenn ein Center seine Füße (oder Hände) benutzt, um das Face-Off zu gewinnen, wird der Linienrichter das Face-Off beenden und eine Warnung auf dieses Face-Off aussprechen. Derselbe Center wird das zweite Face-Off ausführen. Sollte es dabei erneut zu einer Verletzung der Regeln kommen, wird eine kleine Strafe ausgesprochen.
Größe des
Torraums:
Die EBEL folgt in diesem Beispiel der IIHF und verkleinert den
Torraum. Diese Regeländerung entspricht auch der Größe des Torraums
in Nordamerika (NHL). Diese Regeländerung wird die Torhüter dazu
veranlassen, sich tiefer in ihren Toren aufzuhalten.
Body Check bei Spielern
ohne Puck:
Dieses Jahr wird es einen strengeren Standard für Spieler geben,
die einen Body Check an einem gegnerischen Spieler ausführen, der
den Puck nicht auf seinem Schläger hat. Dieser strengere Standard
wird mit der Behinderungsregel (2 Minuten kleine Strafe) und der
neuen IIHF Regel Verspäteter-Check (2+2 Strafe) ausgeführt. Die
Verspäteter-Check-Regel #153 im IIHF Regelbuch wird angewendet,
wenn ein Spieler den Puck geschossen oder gepasst hat, sich in
einer verletzlichen Position befindet und von einem gegnerischen
Spieler gewaltsam gecheckt wird. Diese Verspäteter-Check-Regel
wurde eingeführt, um die Sicherheit der Spieler zu gewährleisten,
die nach einem Schuss oder Pass physischen Kontakt nicht erahnen
können.
Blockieren des Pucks durch den Torhüter:
Die EBEL wird der neuen IIHF Regel #221 folgen. Der Fokus liegt
darauf, dass der Torhüter den Puck im Spiel hält. Torhüter, die
ihren Torraum verlassen, um den Puck zu blockieren, nur um das
Spiel zu stoppen, werden bestraft. Der Torraum ist NICHT der
ausschlaggebende Faktor bei dieser Regel. Ein Torhüter kann auch
bestraft werden, wenn er den Puck in seinem Torraum blockiert. Der
Zweck dieser Regel ist der Spielfluss, das Urteil der
Schiedsrichter wird bei dieser Regel ausschlaggebend sein. Die
Schiedsrichter sind angewiesen worden, diese Regel zu verwenden,
wenn ein Torhüter nicht unter direktem Druck steht und er den Puck
hält oder blockiert, nur um das Spiel zu unterbrechen.
Beinstellen:
Die EBEL wird der IIHF in der Auslegung der Beinstellen-Regel
folgen. Es ist nicht akzeptabel, dass ein Verteidiger den Puck
berührt, bevor er ein Beinstellen an einem Gegner ausführt. Diese
Aktion wird jetzt bestraft. Meistens treten diese Situationen bei
einem plötzlichen Gegenangriff auf, wenn der verteidigende Spieler
auf der Eisfläche rutscht, um den gegnerischen Spieler von der
Scheibe zu trennen. Wenn dieser rutschende (verteidigende) Spieler
den Puck trifft, dabei aber bei dem gegnerischen Spieler ein
Beinstellen ausführt, wird ab sofort eine kleine Strafe für
Beinstellen ausgesprochen. Wenn dieser rutschende (verteidigende)
Spieler den Puck nicht berührt und nur Kontakt zu dem gegnerischen
angreifenden Spieler herstellt, der zu einem Beinstellen führt,
wird ein Strafschuss ausgesprochen. Die Änderung hier ist die
Berührung des Pucks vor dem Beinstellen.
Die Schiedsrichter sind gefordert (Pic: fodo.media/Harald Dostal)
Strafschuss:
Die EBEL wird der IIHF Regel #176 (i) folgen. Jeder Spieler einer
Mannschaft darf einen Strafschuss schießen. Das gibt dem Trainer
die Möglichkeit, jeden Spieler seiner Mannschaft auszuwählen, um
den Strafschuss zu schießen, egal ob er bei der Unterbrechung auf
dem Eis war oder nicht.
Gebrochenes
Visier:
Die EBEL wird hier der Auslegung der IIHF Regel #128 folgen. Jeder
Spieler mit einem gebrochenen Visier muss die Eisfläche verlassen,
so wie in dem Fall, wenn ein Spieler seinen Helm verliert. Diese
Regel wurde zur Gewährleistung der Sicherheit der Spieler
eingeführt.
Puck aus dem
Spiel:
Die IIHF hat einen Zusatz für das Kicken des Pucks aus dem Spiel
eingeführt. Jeder Spieler, der den Puck aus dem Spiel kickt, wird
automatisch mit einer Zwei-Minuten-Strafe für Spielverzögerung
bestraft. Die EBEL wird dieser Regel #135 folgen.
Stören/Ablenken des
Torhüters:
Im IIHF-Regelbuch gibt es auch eine Änderung bei der Regel #153,
Behinderung eines Torhüters. Für das Aussprechen dieser Strafe ist
die Blickrichtung des angreifenden Spielers nicht mehr
ausschlaggebend. Egal ob sich der angreifende Spieler dem Torhüter
zu- oder abwendet, wenn er seine Arme benutzt, um den Torhüter zu
behindern, wird eine Strafe ausgesprochen. Die EBEL hat diese
Auslegung dieser Regel in den letzten Jahren unter der Kategorie
unsportliches Verhalten eingesetzt. Ab diesem Zeitpunkt wird in der
EBEL für dieses Vergehen eine kleine Strafe für Behinderung
ausgesprochen.
www.erstebankliga.at, (Pic: fodo.media/Harald Dostal)









