Gert Prohaska hütete das Tor des KAC und des VSV. Sein letztes Derby als aktiver Goalie absolvierte er vor über zwölf Jahren, dem Sport bleibt er aber nach wie vor verbunden. Wie sich das Eishockey verändert hat, wem er im Derby die Daumen drückt und warum Villach das Zeug zum Titel hat, erklärt er im Interview.
Die Halbfinalniederlage im Jahr 2011 bedeutete auch das Karriereende für Gert Prohaska. Insgesamt wurde er vier Mal österreichischer Meister und war maßgeblich am letzten Titel der Villacher Adler 2006 beteiligt. Seither ist viel Zeit vergangen und auch die Spielweise hat sich stark verändert.
Im ausführlichen Interview mit „Puls24“ meint Prohaska, dass vor allem die Derbys, aber auch der Sport allgemein, früher deutlich härter und schmutziger waren. Viele Fans vermissen das auch heute noch, zudem stand auch ein Faustkampf bei so gut wie jedem Derby an. Prohaska sieht die Entwicklung aber positiv, denn man bekommt nun viel schnelleres und attraktiveres Hockey geboten.
Angesprochen auf seine Vergangenheit hat der ehemalige Goalie neben seinen Meistertiteln vor allem zwei große Highlights. Da war das erfolgreiche Freiluftderby 2010 und die 17-Spiele andauernden Siegesserie gegen den Lokalrivalen aus Klagenfurt. Obwohl Prohaska auch für den KAC tätig war, nennt er den VSV seinen „Herzensverein“.
Trotzdem lobt er auch den KAC: „Mit dem Geld, das sie in den vergangen Jahren von einer Mäzenin bekamen, haben sie sehr viel Gutes gemacht: Installation von Profi-Coaches, das Farmteam in der Alps Hockey League, viele junge Spieler, die nachrücken. Im Kader hat man sicherlich einige der besten Österreicher in der ganzen ICE-Liga. Was man so hört, soll durch das neue Trainer-Team rund um Headcoach Kirk Furey wieder mehr Energie und Freude in der Mannschaft sein. Das merkt man auch.
Über die aktuelle Situation bei den Villacher Adlern zeigt sich Prohaska durchaus überrascht, meint aber auch, dass der Trainerwechsel die richtige Reaktion war, da sich das System Daum schon etwas abgenutzt hat. Trotz der turbulenten vergangenen Wochen traut er dem VSV heuer auch den ganz großen Coup zu: „Wenn du Meister werden möchtest, brauchst du einen guten Tormann, eine stabile Verteidigung und Stürmer, mit denen du gewinnen kannst. Das alles hat Villach. Wenn man in einer Saison daheim gegen Salzburg zweimal gewinnt, zudem schon Tabellenführer war – da würde ich schon weiterhin sagen, dass das Potenzial zum Meistertitel da ist.“
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