Er gilt als eine der großen Nachwuchshoffnungen des österreichischen Eishockeys. Zusammen mit der U20 Auswahl schaffte er die Qualifikation für die höchste Spielklasse und zusätzlich zeigt er in der Schweizer NLA kräftig auf. Benjamin Baumgartner spricht im ersten Teil des „Hockey-News-Interviews“ über die erfolgreiche U20-WM und seine Entwicklung in Davos.
Zur allererst: Herzliche
Gratulation zum Turniersieg und damit auch zum Aufstieg in die
höchste Spielklasse im Juniorenbereich. Wie hast du das Turnier
empfunden? Gab es Schlüsselmomente, an die du dich speziell
zurückerinnerst?
Danke, es war ein echt sehr cooles
Erlebnis. Wichtig und entscheidend war definitiv das Spiel gegen
Lettland. Gegen Norwegen und Dänemark haben wir bereits gut
gespielt, gegen Lettland wurde es gerade gegen Ende der Partie
nochmal richtig eng, wir haben uns aber zusammengerissen und den
wichtigen Sieg geholt. Die Slowenen wollten wir dann nicht auf die
leichte Schulter nehmen, das erste Drittel war aber dennoch nicht
wirklich gut, aber auch da haben wir schlussendlich die notwendigen
Punkte eingefahren.
Damit ist Österreich bei den kommenden World Juniors erstklassig und wird bei den Titelkämpfen in Edmonton und Red Deer dabei sein – du aber leider nicht. Ist es nicht nervig, dass du genau bei diesem historischen Moment nicht dabei sein kannst?
Das ist richtig, für mich war es das letzte Turnier auf dieser Ebene, da ich bei der kommenden WM zu alt bin. Klar habe ich etwas gemischte Gefühle, aber ich freue mich auch für meine Teamkollegen. Ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Mit elf Punkten in fünf
Partien warst du der rot-weiß-rote Topscorer. Wie würdest du eine
eigene Leistung bewerten? Warst du zufrieden mit deiner
Performance?
Ja, ich war schon zufrieden, gerade die
ersten Partien liefen richtig gut. Gegen Slowenien spürte ich dann
aber schon Müdigkeit, denn in den Spielen davor hatte ich immer
zwischen 23 und 25 Minuten Eiszeit.
Ist der Titel auch ein
Beweis für den am Ende „doch guten“ Nachwuchs, den Österreich hat?
Oftmals wird diesem ja ein nicht so schönes Urteil
verpasst.
Der Nachwuchs ist in jedem Fall gut und der
Titel zeigt auch, dass mehr Vereine auf junge Spieler setzen
sollten. In Österreich fehlt aber im Vergleich zur Schweiz die
Infrastruktur, auch bei den Trainern hat man in Österreich
sicherlich Aufholbedarf.
Deswegen hast du ja auch
den Weg über die Schweiz gewählt…
Mit 14 habe ich den
Schritt in die Schweiz gewagt und habe dort das Sportgymnasium
besucht. Der Fokus war immer nur auf Eishockey gerichtet.
Das hat sich am Ende auch
ausgezahlt, denn die heurige Saison ist wirklich eindrucksvoll. Was
hat sich im Vergleich zum Vorjahr verändert? Warum genau heuer der
Durchbruch?
Eigentlich begann das schon am Ende der letzten Saison, als in der
Relegation acht Punkte in elf Partien erzielte. Damit stieg auch
das Selbstvertrauen. Im Sommer hatte ich dann eine gute
Vorbereitung, auch die ersten Spiele waren richtig gut. Ich habe
mich einfach stetig weiterentwickelt.
Mit Andres Ambühl spielt
ein Davoser Urgestein in deinem Team. Ist es richtig, wenn man
davon ausgeht, dass gerade ein solcher Crack wichtig für die
Entwicklung ist?
Andres ist ein echter Leader – auf
und abseits des Eises. Er hat mir wirklich sehr weitergeholfen, da
wir ja auch einige Spiele als Linemates gespielt haben. Er spricht
viele Dinge auch immer sofort an, damit man sie beim nächsten
Wechsel vielleicht schon besser machen kann. Gerade für uns junge
Cracks ist er eine echte Stütze, weil er immer mit Rat und Tat zur
Seite steht.
www.hockey-news.info, Pic: fodo.media/Harald Dostal
