Der Neo-Zürich Stürmer hat sich bei seinem neuen Arbeitgeber bereits sehr gut eingelebt und einen Start nach Maß hingelegt. Im Interview spricht Vinzenz Rohrer über seine Vergangenheit in Ottawa, den Neubeginn in der Schweiz und seine NHL-Ambitionen.
Österreichs Nachwuchshoffnung Vinzenz wechselte im Sommer von Ottawa in die Schweiz. Nach seinen Nachwuchsstationen, läuft er nun erstmals im Profi-Umfeld auf. Im ausführlichen Interview mit „laola1.at“ gibt Rohrer einen Rückblick, Einblick und Ausblick.
Vor allem über den Saisonstart zeigt sich der Stürmer erfreut, immerhin erzielte er gleich zwei Tore in den ersten sechs Partien. Die Umstellung auf die größere Eisfläche und auch das physischere Spiel in der Schweiz ist also gelungen. Trotzdem weiß Rohrer auch woran er arbeiten muss: „Die Physis ist schon länger ein Punkt, an dem ich arbeite. Die kann man damit beeinflussen, wie man isst und trainiert. Auf der anderen Seite kommt die physische Stärke auch mit dem Alter. Im Sommer war es schon das wichtigste Thema für mich, daran zu arbeiten, einfach stärker zu werden, mich mehr an den Zweikampf mit Männern zu gewöhnen.“
Die zwei Jahre in Ottawa waren für Rohrer die „coolsten Jahre“ seines Lebens. Er habe dort viele Freundschaften und Beziehungen geknüpft und zudem mit Dave Cameron „die beste Coaching-Erfahrung“ gemacht. Rohrer würde es rückblickend wieder genau gleich machen.
Über den Wechsel nach Zürich hat sich der Stürmer laut eigenen Angaben mehrere Monate Gedanken gemacht. Der Hauptgrund lag in der neuen Herausforderung und der erhöhten Konkurrenz in Zürich. Das hat am Ende dann auch den Ausschlag für Zürich und gegen Ottawa gegeben. Zudem hat er bei den Lions ein erfahrenes Team. Sein Linemate Derek Grant darf auf über 400 NHL Partien zurückblicken und kann ihm wertvolle Tipps geben.
Auch sein neuer Trainer Marc Crawford dürfte von Rohrer angetan sein: „Ich kenne ihn auch noch nicht allzu lange. Es muss aber ein gutes Verhältnis sein, wenn ich so viel Vertrauen erhalte. Das spüre ich auch in meinen fast täglichen Gesprächen mit ihm.“
Im Draft 2022 wurde Rohrer von den Montreal Canadiens gepickt, zwei Mal war er jetzt auch schon beim Prospect Camp dabei. Aber wie geht es nun mit dem Projekt NHL nach dem Wechsel in die Schweiz weiter? Rohrer bestätigt, dass er im ständigen Kontakt mit den Canadiens sei und vor allem während der Saison spricht man oft miteinander. Für Montreal war es auch wichtig, dass er sich einen Fixplatz bei den ZSC Lions erarbeitet.
Ob der geografischen Nähe, wäre natürlich nun auch das Nationalteam für Rohrer denkbar. Er bestätigt auch, dass er bereits Kontakt mit Roger Bader hatte. Ob Rohrer bei der WM 2024 in Prag für Österreich auflaufen wird? „Jeder will bei einer Weltmeisterschaft mitmachen, da sagt niemand Nein. Es ist aber noch so weit in der Zukunft und ungewiss, wo ich dann stehen werde. Ich muss mich erst einmal im Männer-Eishockey beweisen. Aber wenn ich gut spiele, werde ich vielleicht einberufen. Wenn nicht, dann eben nicht. Das kommt auf mich selbst an,“ so der bescheidene Vorarlberger.
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