Gregor Baumgartner gibt im „Interview der Woche“ Auskunft über den Deal mit dem neuen Hauptsponsor Steinbach Group. Darüber hinaus gibt uns der Black Wings-Manager Einblick über die Sponsorensuche und verrät interessante Details zum neu gegründeten Business Club.
Gregor, die Black Wings
1992 haben mit der Steinbach Group einen neuen Hauptsponsor
gefunden. Wie ist die Partnerschaft zustande gekommen?
Bei einer Hochzeitsfeier ist mir das Logo der „Steinbach Group“ ins
Auge gestochen. Ein Hochzeitsgast trug eine Art „Anstecknadel“. Ich
war neugierig und habe sie gefragt, um welches Unternehmen es sich
handelt. Der besagte Hochzeitsgast war für die Steinbach Group
tätig. Ein Unternehmen, das im Bereich Schwimmbäder und Zubehör zu
den führenden Produktions- und Großhandelsunternehmen in Europa
zählt. Da meine Eltern früher selbst in dieser Branche tätig waren,
sind wir schnell ins Gespräch gekommen und haben einige gemeinsame
Berührungspunkte gefunden.
Die Steinbach Group war bis
zu diesem Zeitpunkt nicht im Sport-Sponsoring aktiv. Wie hast du es
geschafft, die Verantwortlichen für die Black Wings zu
begeistern?
Die handelnden Personen haben erkannt,
welche Strahlkraft die Marke „Black Wings“ mitbringt und wie viele
Möglichkeiten sich durch das Hauptsponsoring für das Unternehmen
bieten. Die Steinbach Group wollte diese Gelegenheit unbedingt
nützen und den frei gewordenen Platz als Hauptsponsor einnehmen.
Wir haben auch an Ideen und Konzepten gearbeitet, um beide Marken
bestmöglich in Szene setzen zu können. Wir streben eine
langfristige Partnerschaft an und sind von der Philosophie her auf
einer Wellenlänge. Ich denke, wir haben mit der Steinbach Group
einen idealen Partner für die Zukunft gefunden.
Gab es im Vorfeld auch
andere Interessenten?
Trotz der Coronavirus-Pandemie
und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen, gibt es
einige Unternehmen, die Gewinne eingefahren haben. Und so gab es
auch den ein oder anderen Interessenten. Wir sind geduldig
geblieben und haben ihn jetzt mit der Steinbach Group gefunden.
In Zeiten der
Coronavirus-Pandemie ist die Sponsorensuche gewiss nicht einfach.
Wie kann man sich die Suche nach einem Geldgeber als Außenstehender
vorstellen?
Da gibt es unterschiedliche
Herangehensweisen. Wir haben natürlich versucht, mehrere Kanäle zu
nützen. So haben wir uns Partner ins Boot geholt, von deren
Netzwerken und Verbindungen wir profitieren können.
Selbstverständlich haben wir auch versucht, Unternehmen ins Boot zu
holen, die bereits in der Vergangenheit als Sponsor der Black Wings
aufgetreten sind. Auch Präsident Peter Freunschlag hat alles
versucht und seine Kontakte spielen lassen. Man muss aber auch so
ehrlich sein und sagen, dass wir momentan von den glorreichen Tagen
weit weg sind. Die Sponsorensuche begleitet uns in unserer
täglichen Arbeit. Alle im Team halten die Augen offen, wir
versuchen den Verein bestmöglich aufzustellen und einen sicheren
Spielbetrieb zu gewährleisten.
Wie sind die Steinbach
Black Wings 1992 aktuell aufgestellt? Wieviele Unternehmen
unterstützen das Linzer Eishockey in dieser Saison?
Das kann man nicht an einer genauen Zahl festmachen. Zum Sponsoring
zählen zum Beispiel auch verkaufte VIP-Tickets. Darüber hinaus
haben wir einige Unternehmen an unserer Seite, die den Verein mit
kleineren Beträgen unterstützen. Eine tolle Sache ist natürlich
auch der neu eröffnete Business Club, bei dem man ab einer
Sponsoring-Summe von 7000 Euro automatisch Mitglied ist. Vom Paket
her entsprechen diese 7000 Euro in etwa 2 VIP-Tickets oder einer
Bandenwerbung. All diese kleineren Bausteine sind enorm wichtig und
wertvoll für den Verein. Und die Sponsoren profitieren ja auch vom
Business Club. Er hat das Ziel, Unternehmen miteinander zu
vernetzen und neue Partnerschaften zu ermöglichen. Wir haben auch
schon einige Unternehmen gefunden, die Interesse haben, ein Teil
dieses Netzwerks zu sein.
Kommen wir zum Sportlichen.
Aufgrund der Coronavirus-Pandemie war die Transferzeit anders als
gewohnt. Worauf hast du bei den Neuverpflichtungen das
Hauptaugenmerk gelegt?
Für mich persönlich war es ja
die erste Transferzeit in der Funktion als Manager. Keine Frage, es
war eine sehr herausfordernde Zeit. Wir haben Spieler nach Linz
geholt, die unbedingt für die Black Wings spielen wollen und sich
mit dem Verein vollends identifizieren können. Deshalb hat es auch
den ein oder anderen Rückkehrer gegeben. Wichtig war auch, eine
gute Mischung zwischen Routiniers und Youngsters zu finden – ich
denke, das ist uns gut gelungen.
Wie siehst du die
Entwicklung der Mannschaft in der noch jungen Saison?
Dass wir einen guten Saisonstart hatten, war natürlich positiv und
hat uns alle gefreut. Natürlich waren die Resultate in den letzten
vier Spielen nicht das, was man sich wünscht. Wichtig ist vor
allem, dass wir immer die Leistung des Teams im Blick behalten. Wir
haben stets betont, dass wir eine konkurrenzfähige Mannschaft auf
die Beine stellen werden und ich denke, unsere Jungs haben das in
dieser Saison bereits bewiesen. Wir hatten schon einige gute Phasen
in den Spielen, wie zum Beispiel gegen Red Bull Salzburg. Das sind
Dinge, die mich für die Zukunft positiv stimmen.
Weniger gut gefallen haben mir die Unkonzentriertheiten, die sich immer wieder eingeschlichen haben. Wenn wir das besser in den Griff bekommen, dann werden auch die Resultate wieder besser sein.
Head Coach Pierre Beaulieu
wollte sich kein offizielles Saisonziel entlocken lassen. Ist
General Manager Gregor Baumgartner zu diesem Thema etwas
auskunftsfreudiger?
Es ist völlig klar, dass jede
Mannschaft in der ICE Hockey League die Play Offs anstrebt – das
ist kein großes Geheimnis. Wir haben uns intern aber darauf
verständigt, uns nicht auf ein fix definiertes Saisonziel
festzulegen. Es gibt in dieser Saison einfach zu viele unbekannte
Variablen. Wann können wir wieder mehr Zuschauer in die Halle
lassen? Wird die Liga eventuell unterbrochen werden müssen?
Schaffen wir es aufgrund der aktuellen Einschränkungen überhaupt,
die Liga ordentlich zu Ende zu spielen? Von daher schauen wir von
Woche zu Woche. Das Ziel der Mannschaft ist es, besser zu werden.
Wir als Organisation versuchen auch, besser zu werden. Das steht
für uns als Verein im Vordergrund.
Wie sieht deine Vision für
die Steinbach Black Wings 1992 aus? Welche Bilder hast du im Kopf,
wenn du an das zukünftige Linzer Eishockey denkst?
Wir
sind im Team täglich damit beschäftigt, den Verein neu zu
strukturieren und die gesamte Organisation fit für die Zukunft zu
machen. Die Coronavirus-Krise ist für uns sogar eine gute
Gelegenheit, gewisse Prozesse in diesem Bereich noch schneller
voranzutreiben. Wir wollen auch in Zukunft wieder erfolgreich sein
und setzen dafür jetzt die notwendigen Schritte. Dazu gehören vor
allem, die Nachwuchsarbeit zu optimieren und die Zusammenarbeit mit
den Steel Wings zu intensivieren. Ziel ist es, Spieler aus dem
eigenen Nachwuchs etappenweise an die Profimannschaft
heranzuführen. Das ist ein langfristiger Prozess, von dem wir in
Zukunft profitieren möchten.
Kurzfristig wollen wir Abläufe innerhalb des Vereins verbessern und auch die Aufgaben besser verteilen. Das braucht natürlich auch eine gewisse Zeit, bis sich da alles wieder eingespielt hat. Aber eines ist sicher: Wir arbeiten mit voller Kraft für die Steinbach Black Wings 1992 und werden alles dafür tun, um den Verein in eine gesunde und erfolgreiche Zukunft zu führen.
www.blackwings.at, Pic: foto-dostal.at
