3. September, erstes Gruppenspiel der Champions Hockey League in Norwegen. Die Saison hatte gerade erst begonnen. Noch vor dem Ende des ersten Drittels gegen Frisk Asker verdrehte sich JP Lamoureux bei einer schnellen Bewegung das Knie und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Eis liegen, machte dann Platz für Nicolas Wieser. Nach nicht einmal 14 Minuten war der Saisonauftakt für den 37-jährigen Amerikaner schon wieder vorbei. Hieß es anfangs nach einer ersten vorsichtigen Diagnose, er könnte vielleicht in zwei Wochen zurück sein, wurde das nach einer genaueren Untersuchung revidiert. Die Knieverletzung sollte ihn letztlich für drei Monate aus dem Spielgeschehen nehmen.
JP hat seitdem täglich an seinem Comeback gearbeitet und ist nun bereit, wieder aufs Wettkampfeis zurückzukehren. Auf der Homepage von Red Bull Salzburg wurde er gefragt, wie er die letzten Wochen – es war die längste Verletzungspause seiner gesamten Karriere – erlebt hat.
JP, schön dich in voller
Montur auf dem Eis zu sehen. Wie geht es dir?
Mir geht es gut. Es war eine lange Rehabilitationsphase, aber jetzt
freue ich mich darauf, wieder aufs Eis zu gehen und bei der
Mannschaft zu sein.
Wie sehr hast du dein
Comeback herbeigesehnt?
Ich hoffe, dass es am kommenden Wochenende soweit ist. Das waren
jetzt 12 lange Wochen, die ich in Begleitung der Trainer und
Physios, meistens mit Goalie Coach Markus Kerschbaumer, verbracht
habe. Wie gesagt, wieder mit den Jungs in der Kabine zu sitzen,
darauf freue ich mich am meisten.
Wie hast du die letzten
Wochen erlebt?
Das war eine echte Herausforderung, ich hatte vorher noch nie so
eine langwierige Verletzung. Ich musste mir erstmal darüber
klarwerden, was das für mich bedeutet und mir neue Ziele setzen,
mich Schritt für Schritt zurückarbeiten, um letztlich gesund aufs
Eis zurückkommen zu können. Um dann daran zu arbeiten, auch bereit
für Spiele zu sein.
Wie hat dein
Trainingsprogramm ausgesehen?
Ich habe wieder mit den Grundübungen begonnen und war viel auf dem
Laufband unterwegs. Mit der Zeit konnte ich dann wieder
Gewichtstraining machen und auf dem Ergometer sitzen. Dann kamen
die Torhüter-spezifischen Übungen dazu. Man kann sagen, jeweils
nach vier Wochen habe ich einen großen Schritt gemacht und mit
schwierigeren Übungen begonnen.
Du hast bei den Heimspielen
der Red Bulls auch Statistikaufgaben übernommen.
Das sind Sachen, die ich gern für das Team mache. Ich war froh,
dass mich die Trainer auf diese Art in die Spiele miteinbezogen
haben. Ich habe dabei u.a. die Schüsse analysiert, die eigenen und
die der Gegner, dazu die Faceoffs und weitere Kennzahlen, die den
Trainern helfen, das Spiel zu analysieren.
Was erwartet dich auf dem
Weg zurück ins Team neben oder mit Atte Tolvanen und Nicolas
Wieser?
Ich möchte einfach nur wieder die Gelegenheit bekommen zu spielen.
Dabei will ich mein ganzes Potential abrufen und der Mannschaft
helfen. Ich möchte wieder Teil der Mannschaft sein. Ich glaube,
dass wir eine richtig starke Gruppe sind und diese Saison noch
einiges erreichen können. Teil dieses Ganzen zu sein und wieder
Spiele zu spielen, darauf freue ich mich wirklich. Ich bin
jedenfalls bereit!
www.redbulls.com, Credit: CDM/Blende47
