Mit über 600 Einsätzen ist Viktor Trilar aktuell der längst dienende Referee der bet-at-home ICE Hockey League. Im Interview spricht der Slowene über die Entscheidung Schiedsrichter zu werden, die Bedeutung von Rekorden, wie er mit Kritik umgeht und welche Spiele für ihn persönlich am schwierigsten zu leiten sind.
Viktor Trilar ist einer der Top-Schiedsrichter der bet-at-home ICE Hockey League. Regelmäßig wird der Slowene für die wichtigsten Spiele der Liga ausgewählt. Nicht umsonst hat der IIHF-Referee vor kurzem mit seinem 600. Ligaspiel eine bemerkenswerte Zahl überschritten. Ein Rekord, der für Trilar selbst aber nicht so wichtig ist. „Von den Rekorden selbst halte ich nichts, aber es ist schon eine große Ehre so viele Spiele leiten zu dürfen. Denn wenn man zurückblickt, als ich zur Saison 2006/07 eingestiegen bin, hätte ich nicht gedacht, dass ich so lange dabeibleibe.“
Auch wenn Trilar die Marke 1000 Spiele für unmöglich hält, ans Aufhören denkt der 48-Jährige noch lange nicht: „Wenn man sich körperlich fit hält, sollte man bis knapp über 50 Jahre in der Lage sein zu pfeifen. Betrachtet man zum Beispiel Pierre Racicot, der hat mit 53 Jahren in der NHL aufgehört und jetzt noch bei uns mitgewirkt. Ich versuche während der Saison zwei Mal die Woche zu trainieren, um fit zu blieben. In der Off-Season beginnt die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit bereits im Mai.“
Trilar Schiedsrichter aus
Leidenschaft
Eigentlich hatte Viktor Trilar immer das Ziel selbst Eishockeyprofi
zu werden. Der Durchbruch gelang ihm jedoch nicht und so wurde er
schlussendlich auf Rat eines Kollegen Schiedsrichter: „Mit 20
Jahren musste ich mich entscheiden. Entweder arbeiten oder
Eishockey zum Vergnügen spielen. Dann habe ich ein Jahr pausiert,
ehe ein Kollege aus der Stadt zu mir kam und mich fragte, warum ich
nicht Schiedsrichter werde, um den Kontakt zum Sport zu halten.
Mittlerweile bin ich seit 27 Jahren als Referee tätig. Eine
Entscheidung, die ich nie bereut habe. Wenn es noch einmal die
Möglichkeit gäbe, würde ich noch früher anfangen.“
„Kritik musst du
ausblenden“
Die Tätigkeit als Schiedsrichter ist nicht immer leicht. Es gibt
viele Spiele, die schwierig zu leiten sind und auch von außen
prasselt oft Kritik ein. Einschüchtern darf man sich davon aber
nicht lassen, so der erfahrene Referee. „Ich glaube am
schwierigsten ist Kritik in der Anfangszeit auszublenden. Zum
Beispiel in den Jugendligen, wo die Eltern dabei sind, die dich oft
anschreien. Aber wenn du dann in den höheren Ligen pfeifst, musst
du das komplett ausblenden, sonst kannst du das nicht machen.“
Angesprochen auf die kompliziertesten Spiele meint Trilar: „Natürlich gibt es Spiele die schon vom Charakter her schwieriger zu leiten sind als andere. Wobei ich nicht sagen würde, dass sich die Teams nicht mögen, sondern sie nicht gerne gegeneinander spielen. Zum Beispiel Wien gegen Bozen oder Klagenfurt gegen Bozen, das sind Spiele, wo man jede Sekunde am Eis extra aufpassen muss.“
Das gesamte Interview, mit noch detaillierteren Antworten, gibt es im Video:
www.ice.hockey, Photo: GEPA pictures/ Wolfgang Jannach
