Knapp ein Monat ist nach dem Halbfinal-Aus der spusu Vienna Capitals in der bet-at-home ICE Hockey League vergangen. Die Organisation der Bundeshauptstädter war in den letzten Wochen nicht untätig und fixierte die Eckpunkte für die Kaderplanung.
Schon jetzt ist klar: Wien wird auch in der kommenden Saison 2021/2022 mit einer schlagkräftigen und konkurrenzfähigen Mannschaft an den Start gehen. Die Verträge mit den Wiener Young Guns Patrick Antal, Fabio Artner, Timo Pallierer, Lukas Piff, Armin Preiser sowie Bernhard Posch wurden bereits verlängert. Mit weiteren Spielern laufen gute Gespräche.
Leistungsträger wie Top-Torjäger Ty Loney oder Verteidiger Jérôme Leduc sowie im eigenen Nachwuchs ausgebildete Wiener Stammkräfte wie Ali Wukovits oder Benjamin Nissner bzw. Wiener wie Marco Richter konnten hingegen nicht gehalten werden.
Bewusste Überzahlung von
Salzburg
„Klar bemühten wir uns bei all diesen Spielern
um eine Vertragsverlängerung. Wir waren bereit die guten Leistungen
vor allem unserer Eigenbau-Spieler wie Ali Wukovits oder Benjamin
Nissner mit besser dotierten Verträgen zu belohnen. Doch mit den
Angeboten aus Salzburg – dort wird Spielern das Doppelte bis
Dreifache geboten – können und wollen wir nicht mithalten“, so
Franz Kalla, General Manager der spusu Vienna Capitals.
„Ich spreche diese Thematik der bewussten Überzahlung jetzt offen an, weil die Strategie von Salzburg scheinbar ist, unsere besten Spieler mit weit über den Marktpreis liegenden Gehältern erfolgreich abzuwerben. Wir sind keinem Spieler böse, wenn er dieses lukrative Angebot annimmt. Wer würde schon ein mehr als doppelt so hohes Angebot ablehnen? Die Entwicklung ist allerdings bedenklich und unser eingeschlagener Wiener Weg – mit vielen österreichischen „Local Heros“ aus der eigenen Stadt und wenigen ausländischen Spielern – kann dadurch praktisch in dieser Form nicht fortgesetzt werden“, so Kalla.
Zeitpunkt gekommen
aufzustehen
Wiens General Manager ist es wichtig, dass
der Gang an die Medien mit diesem Thema nicht als „wehleidig und
trotzig“ empfunden wird. „Wir werden mit der Situation fertig.
Es ist jetzt allerdings der Zeitpunkt gekommen, aufzustehen und zu
sagen: Das ist nicht in Ordnung. Auch unser Präsident Hans Schmid
stellt sich mittlerweile die Frage, ob eine erfolgreiche, aber sehr
teure Nachwuchsförderung, wie sie bei uns in Wien passiert,
überhaupt einen Sinn macht, wenn bereits in unserer U16 Spieler von
Salzburg abgeworben werden.“
Corona-Pandemie sorgt
weiter für viele Fragezeichen
Gleichzeitig betont
Kalla, dass aufgrund der noch immer grassierenden Corona-Pandemie
derzeit keine seriösen Budgetplanungen möglich sind. „Wir haben
noch keine Anhaltspunkte in Bezug auf Fans in der Erste Bank Arena.
Wir wissen derzeit nicht, ob wir Tickets verkaufen und wie viele
Zuschauer unsere Heimspiele live erleben dürfen. Unsere Sponsoren
haben uns in der vergangenen Saison – trotz Corona – die Treue
gehalten. Ihnen gilt ein großer Dank. Es ist allerdings
verständlich, dass auch diese die Rahmenbedingungen der kommenden
Saison kennen wollen. Es gibt noch keine Klarheit bezüglich
etwaiger Unterstützung der Vereine durch entsprechende
Corona-Förderungen seitens der Bundesregierung. Weiters warten wir
auf Ergebnisse bei den Verhandlungen des TV-Vertrags (Anm.:
Zusammenarbeit mit SKY Sport Austria ist vertraglich mit Saisonende
ausgelaufen). Diese Fragezeichen müssen zuerst beantwortet werden.
Erst dann kann ein seriöses und verlässliches Budget erstellt
werden, mit denen Spieler verpflichtet werden können. Wir als spusu
Vienna Capitals -aber auch andere Vereine in der Liga – fragen uns
daher schon, wie der EC VSV Spieler von anderen ICE-Klubs mit gut
dotieren Verträgen erfolgreich nach Villach locken kann“, erklärt
Kalla.
Caps fordern
Lizensierungsverfahren für alle ICE-Klubs
Die spusu
Vienna Capitals fordern daher einmal mehr die Einführung eines
Lizensierungsverfahren für alle Vereine in der bet-at-home ICE
Hockey League. Weiters nimmt der Hauptstadtklub erneut den
Österreichischen Eishockey Verband in die Pflicht und fordert ein
zeitgemäßes Ausbildungsentschädigungs-System, vergleichbar mit
jenem in der Schweiz.
www.vienna-capitals.at,Pic: Sky/GEPA-Pictures









