Nach dem Vorwurf einer antisemitischen Attacke gegen Rafael Rotter beim Spiel des EHC Lustenau gegen Kitzbühel, melden sich nun beide Vereine sowie die Liga zu Wort und verurteilen die Vorkommnisse aufs Schärfste. Zudem wird auch die Rechtsabteilung eingeschalten.
Die Liga gibt in einem offiziellen Statement folgendes zu Protokoll:
„Die Alps Hockey League wurde nach der Begegnung zwischen dem EHC Lustenau und dem EC „die Adler“ Stadtwerke Kitzbühel am 01.02.2024 über behauptete diskriminierende Aussagen eines Spielers des EHC Lustenau in Kenntnis gesetzt. Der Fall wurde unverzüglich der Rechtsabteilung übergeben, um eine vollständige und transparente Aufklärung zu gewährleisten.
Unabhängig von diesem spezifischen Vorfall möchten wir betonen, dass die Alps Hockey League jegliche Form von diskriminierenden Handlungen und Äußerungen kategorisch ablehnt. Die Eishockeyfamilie steht für Vielfalt und Respekt im Sport und wir verpflichten uns, diese Werte in all unseren Aktivitäten zu fördern und zu schützen.“
So schreibt der EHC Lustenau auf deren Website:
„Der EHC Lustenau bedauert den unrühmlichen Vorfall beim Spiel am vergangenen Donnerstag zwischen dem EHC Lustenau und dem EC Kitzbühel außerordentlich und distanziert sich explizit von jeglicher Form des Rassismus oder Antisemitismus.
Festzuhalten ist, dass bereits eine persönliche Entschuldigung seitens des Lustenauer Spielers ausgesprochen und akzeptiert wurde. Auch intern haben wir ein klärendes Gespräch mit ihm geführt, bei dem wir unsere Position, dass wir solcherlei unbedachten Äußerungen, selbst wenn sie in der Hitze des Gefechts erfolgt sind, in keinster Weise tolerieren.
Als EHC Lustenau unternehmen alles, um jedwede Form von Entgleisungen, die in einem solchen oder anderen unsportlichen, persönlich beleidigenden Zusammenhang stehen könnten und unseren Werten diametral widersprechen, zu verhindern. Hier stehen wir ganz klar für eine Null-Toleranz Politik. Jedes Zuwiderhandeln wird disziplinär geahndet.“
Die Adler aus Kitzbühel bedanken sich beim EHC Lustenau für die offene Kommunikation zu diesem Thema und schreiben ihrerseits im Wortlaut:
„Nach den Vorfällen beim Auswärtsspiel am Donnerstag in Lustenau hat der EC Die Adler Stadtwerke Kitzbühel am Freitagvormittag aus Überzeugung mit einer Stellungnahme reagiert. Die Entwicklung in dieser Angelegenheit, die höchste Sensibilität und offene Kommunikation erfordert, war in den letzten Stunden mehr als zufriedenstellend. Der Spieler des EHC Lustenau hat sich beim betroffenen Rafael Rotter entschuldigt und auch die Verantwortlichen beider Vereine haben mit Hochdruck an einem Gespräch mit positivem Ausgang gearbeitet und diesen zur Freude aller Parteien auch erreicht.
Beide Vereine sind sich einig: Antisemitismus und Rassismus jeglicher Art darf in unserem Sport und in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Auch nicht dann, wenn es auf dem Eis einmal mehr zur Sache geht.
Wir bedanken uns außerordentlich für die gute Zusammenarbeit mit dem EHC Lustenau und dessen Präsidenten Herbert Oberscheider und freuen uns schon auf das sportlich brisante Duell am 22. Februar bei uns im Sportpark.“
www.hockey-news.info, www. ech-lustenau.at, www.dieadler.at, Foto: Muehlanger/Franke