Mit einem historischen Triumph hat Ungarns Eishockeynationalteam bei der Weltmeisterschaft 2025 in Herning (DEN) erstmals den Klassenerhalt in der Top-Division geschafft. Der 4:2-Erfolg gegen Kasachstan sicherte den Magyaren den Verbleib in der höchsten Spielklasse – ein sportlicher Erfolg, der auch für Ungarns Kapitän und Stürmer von Hydro Fehérvár AV19, Csanád Erdély, einen ganz besonderen Meilenstein darstellte.
„Zum Glück war ich bei einigen Meilensteinen des ungarischen Nationalteams dabei, aber das ist definitiv einer der besten Momente meiner Nationalteam-Karriere“, so der 29-Jährige.
Die Ungarn mussten allerdings lange zittern, denn der endgültige Klassenerhalt wurde erst durch das Ergebnis des Spiels zwischen Kasachstan und der Schweiz am letzten Gruppenspieltag fixiert. Kasachstan hätte bereits ein Punkt gereicht, um Ungarn noch zu überholen. Bis zur 40. Minute lag der klare Außenseiter sogar mit 1:0 in Führung. Am Ende setzte sich jedoch der spätere Gruppensieger und nun österreichische Viertelfinalgegner Schweiz mit 4:1 durch.
Klassenerhalt im Flugzeug
gefeiert
Die ungarische Mannschaft rund um Erdély konnte das entscheidende
Spiel nur aus der Ferne verfolgen. „Natürlich haben wir das Spiel
gesehen. Unser Heimflug ging los, als die Partie begann. Den Rest
des zweiten und des dritten Drittels haben wir dann während unseres
Stopovers in Amsterdam gesehen“, berichtet Erdély. „Es gab zwei
Arten von Spielern: Die einen, die das Spiel gar nicht sehen
wollten und nur auf das Endergebnis gewartet haben – und die
anderen, die die ganze Zeit total angespannt waren. Zum Glück hatte
unser Anschlussflug etwas Verspätung, so konnten wir das Spiel zu
Ende schauen und wussten beim Abflug, dass wir auch nächstes Jahr
zur WM der Top-Division in die Schweiz reisen werden.“
Mit A-Game zum
Klassenerhalt
Trotz einiger klarer Niederlagen zog Erdély ein insgesamt positives
Fazit aus dem Turnier. Besonders die Partien gegen Kasachstan (4:2)
und Norwegen (0:1) stimmen ihn zuversichtlich: „Wenn du als
ungarisches Team nur dein Durchschnittsniveau bringst, hast du auf
diesem Level keine Chance – egal gegen wen. Aber wenn du dein
A-Game über 60 Minuten durchziehst, kannst du Punkte gegen
etablierte Teams holen.“
Ein starkes Signal für die
ICE Hockey League
Neben Ungarn schaffte auch Slowenien den Klassenerhalt, Österreich
gelang sogar sensationell der Einzug ins Viertelfinale und Italien
sicherte sich bereits Anfang Mai den Aufstieg. Damit werden 2026
erstmals alle vier ICE-Liga-Nationen in der Top-Division vertreten
sein. „Ich finde das großartig. Es zeigt, wie sehr sich die Liga in
den letzten zehn Jahren entwickelt hat. In der ICE Hockey League
wird es immer schwieriger, überhaupt in die Playoffs zu kommen. Ich
hoffe, dass unser Erfolg ein bisschen Aufmerksamkeit auf die Liga
lenkt“, erklärt Erdély.
Große Vorfreude auf Derby
mit Budapest
Nach dem erfolgreichen Turnier stehen für den 29-Jährigen nun ein
paar ruhigere Wochen auf dem Programm: „Jetzt gibt es erstmal zwei
Wochen 100% Pause – mit ein bisschen Gartenarbeit“, lacht er.
„Danach geht’s aber wieder los mit der Vorbereitung auf die neue
Saison.“ Ein besonderes Highlight wirft bereits seine Schatten
voraus: FTC-Telecom Budapest wurde neu in die win2day ICE Hockey
League aufgenommen. Damit treten in der Saison 2025/26 erstmals
zwei ungarische Teams in der multinationalen Liga an. „Wir haben
fast jedes Jahr im ungarischen Pokalfinale gegen sie gespielt. Ich
kenne viele der Spieler persönlich – das erste ICE-Derby wird
sicher ein Highlight für Fans und Spieler“, so Erdély, der
bislang 447 Spiele für Hydro Fehérvár AV19 in der win2day ICE
Hockey League absolviert und dabei 257 Punkte erzielt hat.
ice.hockey , Bild: HCI/PAPA Productions
