Mit 28 Jahren hat Jeff Skinner schon 734 NHL-Spiele auf dem Buckel und jede Menge Erfahrung in der besten Liga der Welt gesammelt. Zurzeit läuft es aber für den Kanadier alles andere als erfreulich – zum dritten Mal in Serie musste Skinner ein Spiel von der Tribüne aus ansehen. Doch wie konnte das einem ehemaligen 40-Goalscorer passieren?
Skinners NHL-Karriere begann in der Saison 2010/11, als er in 82 Spielen für die Carolina Hurricanes nicht weniger als 31 Tore und 63 Punkte erzielen konnte. Der 7th Overall Pick aus dem NHL Entry Draft 2010 zeigte sofort, über was für ein Skillset er verfügt.
In seinen acht Jahren bei den Hurricanes schaffte er es allerdings nicht, sein Potenzial wirklich konstant abzurufen: von 31 Toren ging es auf 20, von 33 Toren (2014/15) auf 18, 2016/17 wieder auf 37. In seinem letzten Jahr für die Hurricanes fasste Skinner auch eine desaströse -27 aus – die Tage in Raleigh, North Carolina waren gezählt.
Am 3.August 2018 wurde Jeff Skinner von den Carolina Hurricanes zu den Buffalo Sabres getradet – Skinner sollte in seinem sogenannten „contract year“ – dem Jahr bevor ein Spieler zum Free Agent wird – wieder seine Goalscoring-Qualitäten unter Beweis stellen. Nicht weniger als 40 Tore erzielte der Kanadier im Dress der Sabres und lag damit unter den Top 13 der NHL.
In den darauffolgenden Verhandlungen ließ sich Skinner seine Dienste fürstlich entlohnen: die Sabres statteten den Flügelstürmer mit einem 72 Millionen US-Dollar schweren 8-Jahresvertrag aus. Aber bereits in der Folgesaison sollte sein „goal-total“ von 40 Toren in 82 Spielen, auf 14 Treffer in 59 Spielen fallen.
Den absoluten Tiefpunkt hat man aber erst jetzt erreicht: 14 Spiele, 0 Tore, eine Vorlage und die letzten drei Spiele musste Skinner von der Tribüne aus zusehen. In Buffalo sucht man nach Erklärungen und ein Fakt sticht dem neutralen Beobachter sofort ins Auge:
Als 2018/19 Phil Housley an der Bande stand, blühte Skinner auf und konnte mit 40 Treffern seinen Karrierebestwert verzeichnen. Dieser setzte ihn auch gekonnt mit qualitativ hochwertigen Spielern ein. Seit nun Ralph Krueger das Traineramt übernommen hat, hat sich das, vor allem in dieser Saison, grundlegend geändert.
Waren es 2018/19 noch 5on5-Linemates wie Jack Eichel, Sam Reinhart oder Jason Pominville, fand sich Skinner in den letzten beiden Jahren weitestgehend in den Bottom Lines mit Mitspielern wie Curtis Lazar, Marcus Johansson, Conor Sheary, Evan Rodrigues oder Vladimir Sobotka wieder.
Natürlich erzählt das nicht die ganze Geschichte, es ist aber offensichtlich, dass es unter Phil Housley bedeutend besser funktioniert hat bzw. Skinner, der über seine Karriere betrachtet eine Schussquote von 10,8% vorweisen kann, mit dessen Spielsystem besser zurechtkam. Nach den „healthy scratches“ schaltete sich nun auch Skinners Agent Don Meehan ein – Einzelheiten über die Gespräche mit Buffalo Sabres GM Kevyn Adams sind aber nicht bekannt.
Es bleibt abzuwarten, wann der „9-Million-Dollar-Man“, dessen Vertrag, gepaart mit dieser Performance, der Inbegriff von „untradebar“ ist, wieder im Aufgebot der Sabres, die mit 44 geschossenen Toren an Position 27 im ligaweiten Vergleich liegen, steht.
www.hockey-news.info , Bild: Fanny Schertzer (CC BY 3.0)