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ÖEHV: Finanzielle Sorgen trotz sportlicher Erfolge!

Die Erfolge der österreichischen Eishockey-Nationalteams sind so beeindruckend wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Doch wie der „Kurier“ berichtet, steht der österreichische Eishockey-Verband (ÖEHV) finanziell vor seiner größten Herausforderung seit langem. Trotz herausragender Leistungen bei der letzten Weltmeisterschaft in Prag und dem Aufstieg der Damen-Nationalmannschaft droht dem Verband ein massives Defizit.

Finanzielle Engpässe trotz Top-Leistungen

Der OEHV musste für das vergangene Jahr ein operatives Minus von rund 300.000 Euro verbuchen, wie Verbandspräsident Klaus Hartmann bestätigte. Der Verband hatte in der Vergangenheit von einer Stiftung profitiert, die aus den Erträgen der WM 1967 gegründet wurde und Nachwuchsprojekte finanzierte. Diese Stiftung wurde jedoch aufgelöst, wobei von den einst 3 Millionen Euro nur noch 1,6 Millionen übrig sind. Ohne neue finanzielle Mittel droht dieses Reservepolster schnell aufzubrauchen.

Ein weiterer Rückschlag könnte durch die neue Regierungspolitik entstehen: Die geplante 150-prozentige Erhöhung der Sportwettenabgabe gefährdet das Sponsoring von win2day, einem der größten Geldgeber des Verbands. Sollte sich an den Plänen der Regierung nichts ändern, droht dem Verband der Verlust dieses mittleren sechsstelligen Betrags. Der Vertrag mit win2day läuft noch bis Ende 2025.

Steigende Kosten als Belastung

Ein weiteres Problem stellt die Inflation dar. Hotels und Reisen sind in den letzten Jahren drastisch teurer geworden. Während die Kosten rasant steigen, bleiben staatliche Förderungen unverändert, da sie nicht an die Inflation angepasst sind. Zudem gibt es im Verband strukturelle Herausforderungen: Während Geschäftsführer Bernhard Friedrich das Budget erstellt, erhalten sportliche Verantwortliche oft ohne klare finanzielle Rückabstimmung die Genehmigung für ihre Programme.

Sportliche Highlights im April und Mai

Trotz finanzieller Schwierigkeiten konzentriert sich Teamchef Roger Bader auf die sportlichen Herausforderungen. Die Vorbereitung der Herren auf die WM in Stockholm beginnt mit fünf Trainingscamps in Wien. Testspiele gegen Lettland (5. und 6. April), Weltmeister Tschechien (17. und 19. April) sowie Kanada (4. Mai) stehen auf dem Plan. Die WM-Spiele der Österreicher vom 9. bis 20. Mai werden live auf ORF 1 übertragen.

Auch das Damen-Nationalteam hat ambitionierte Ziele: Ab dem 13. April tritt Österreich bei der B-WM in Shenzhen an, mit dem klaren Ziel des Aufstiegs. Mit an Bord sind auch die Nordamerika-Legionärinnen Anna Meixner und Theresa Schafzahl.

Zukunft ungewiss

Trotz sportlicher Höhenflüge bleiben die finanziellen Probleme eine ernsthafte Bedrohung für das österreichische Eishockey. Ohne neue Sponsoren oder eine bessere finanzielle Unterstützung von der öffentlichen Hand könnten die Erfolge bald nicht mehr finanzierbar sein.

 

Pic: Deutscher Eishockey-Bund e.V. (DEB) / City-Press Gmbh 

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