Überraschend oder nicht überraschend? Das ist die Frage zur letzten Saison der Black Dragons Erfurt. Die Thüringer trudelten als Zehnter ins Ziel, vor höher eingeschätzten Teams wie Rostock oder Preussen Berlin. In den Pre-Playoffs kam nach hartem Kampf das Aus, doch in Erfurt hat man Blut geleckt. Doch was geht in dieser Saison?

Trainer
Die Konstante in Erfurt heißt Thomas Belitz. In seiner zweiten
Amtszeit, die mittlerweile seit Februar 2016 dauert, hat er
ernsthaft, für viele außerhalb Erfurts unauffällig und effektiv die
Drachen getrimmt. Der Erfolg gibt ihm recht. Aber er wird sich am
Erfolg des Vorjahres messen lassen müssen und daran, ob die
Mannschaft den Verlust von wichtigen Figuren wie Otte, Zurek oder
Grosch kompensieren kann. Aber wahrscheinlich wird Belitz das
genauso effektiv und unauffällig lösen wie in der
Vergangenheit.
Punkte: 8/10
Torhüter
Erik Reukauf erkämpfte sich im letzten Jahr den klaren Status als
Nummer eins und wird ihn auch in diesem Jahr halten. Der 29-Jährige
zeigte stabile Leistungen, wurde aber auch immer wieder von seinen
Vorderleuten allein gelassen. Mit Martin Otte hat man eine solide
Nummer zwei, der in den Jahren zuvor zeigt, dass er auch ein paar
Spiele mehr machen kann. Das Trio wird komplettiert durch
Nachwuchsakteur Erik Dressel, welcher Stephan Löffelholz als Nummer
drei ersetzt. Insgesamt sind die Drachen solide besetzt, mehr aber
auch nicht.
Punkte: 6/10
Abwehr
Die Abwehr war alles andere als sattelfest im letzten Jahr, mit 156
Gegentoren fand man sich klar in der unteren Hälfte wieder. Dennoch
baut man defensiv fast komplett auf die Spieler des Vorjahres.
Lediglich Barrein und Unzeitig erhielten keine Verträge, Rößger
musste seine Karriere aus Verletzungsgründen beenden. Zech,
Hofmann, der wieder fitte Kämmerer, Ulitschka und Oldie Robin
Sochan erhielten wieder einen Vertrag. Neu im Kader stehen
Nachwuchsmann Tilman Pfister und Rückkehrer Florian Brink, welcher
verletzungsbedingt die komplette letzte Saison in Rostock
verpasste. Ein Upgrade sieht definitiv anders aus, daher wird
spannend sein zu sehen, wie Erfurt unter hohem Druck klar kommt.
Hohen Ansprüchen genügt die Defensive aber nicht.
Punkte: 5/10
Angriff
Den größten Umbruch gibt es in Erfurt im Angriff. Topscorer
Christian Grosch hat ebenso wie Integrationsfigur Oliver Otte seine
Karriere beendet, Publikumsliebling Jan Zurek keinen neuen Vertrag
bekommen und Mathias Vostarek ist gewechselt. Diese Spieler muss
man erst einmal ersetzen, was die Black Dragons vor allem mit
Routine versuchen. Carsten Gosdeck kommt vom Pferdeturm, der nicht
immer einfache Michel Maaßen aus Hamm und Jakub Wiecki wechselt aus
Duisburg bzw. Halle nach Thüringen. Vor allem diese drei sollen für
das Scoring, aber auch für defensive Stabilität sorgen. Zu diesen
drei gesellt sich Rückkehrer Josef Huber sowie zahlreiche
Nachwuchsakteure, welche die arrivierten Kräfte wie Michal Vazan,
Felix Schümann oder Paul Klein unterstützen sollen. Justin
Creutzburg, Enrico Manske, Reto Schüpping, David Wiesnet und Marcel
Weise komplettieren den Kader – auch wenn letzterer vorläufig
ausfallen wird.
Punkte: 7/10
Fazit: 26 von 40 Punkten
Die Saison der Black Dragons vorherzusagen ist schwierig. Wenn alle
Rädchen ineinander greifen, dann ist ein Sprung in Richtung Rang
sieben und acht zumindest möglich. Wenn nicht, scheint eine
ähnliche Katastrophensaison wie 2015/16 durchaus im Bereich des
Möglichen. Lassen wir uns überraschend.
Christian Schülling
Bisherige
Vorschauen:
Herner EV
Icefighters Leipzig
Crocodiles Hamburg
Füchse Duisburg
Hannover Scorpions






